#1: SESAM, ÖFFNE DICH!

Es ist erstaunlich, wie viele Türen und Deckel wir täglich auf- und zumachen. Genau das machst du deinen grauen Zellen zu Nutze: Schreibe deine Lerninhalte auf Zettel und klebe sie auf verschiedene Türen in deinem Zuhause. Mach sie zu Zaubersprüchen, die die Schränke und Zimmer öffnen. Lies dafür deinen Lernzettel einfach aufmerksam und laut vor, bevor du die Tür aufmachst oder den Deckel lüftest. Simsalabim!

#2: GELENKIGE EXPERTEN

Von denen hast du zehn Stück, fünf an jeder Hand. Deine Finger! Und du legst selber fest, welches Fach du welchem Finger zuordnest. Der Mathe-Experte kann zum Beispiel dein Daumen sein, Biologie übernimmt vielleicht dein Zeigefinger. Die Experten-Schulung geht so: Bastle dir einen Fingerhut und nimm einen Smiley-Sticker, um den Finger zum Ansprechpartner zu verkleiden. Beim Lernen liest du den Stoff durch, schließt kurz die Augen und erzählst ihn dann bewusst deinem kleinen Fachmann. Das geht mit allem, auch mit Vokabeln. „Du, pass auf: Vehi heißt fahren, merk dir das.“ Was das bringt? Bei einem Engpass in der Klausur wirkt es Wunder, wenn du dich auf den jeweiligen Finger konzentrierst, ihn anschaust, bewegst und anfasst. Es ruft das fachspezifische Wissen aus deinem Gedächtnis. Steht dir beratend zur Seite.

Den eigenen Körper phantasievoll in den Denkprozess integrieren Peshkova/www.shutterstock.com
Den eigenen Körper phantasievoll in den Denkprozess integrieren / Bild: Peshkova / www.shutterstock.com

#3: SPAGHETTI, CHEESE, PLEASE!

Lernen ist nicht das Problem, du kannst dich nur nicht motivieren erst mal anzufangen? Dieser Trick gibt dir den Kick: Sei dein eigener Cheerleader. Schnapp dir dein Smartphone und mach ein paar lustige Schnappschüsse. Dabei lachst du fröhlich und schaust motivierend in die Kamera. Dein Lieblingsbild druckst du aus und verpasst ihm noch einen anfeuernden Spruch, wie „Hey, ho, let‘s go!“. Das hängst du dann plakativ an deinen Lernplatz.

#4: SEILTÄNZER

So ein Seiltänzer übt erst auf einem Steg, dann auf einem ganz schön dicken Seil und arbeitet sich langsam zum dünnen Drahtseil vor, bis er mit Leichtigkeit darüber schwebt. Dieses trickreiche Vorgehen schaust du dir ab, indem du den Lernstoff aus deinem Schulbuch schrittweise zusammenfasst. Lies die Textabschnitte einzeln, verfasse für jeden eine Überschrift und notiere darunter ein paar erklärende Stichsätze. Wenn du soweit bist, fasst du diese Zusammenfassung wieder zusammen. Und aller guten Dinge sind drei – deshalb das Ganze noch einmal. Am Schluss hast du ein einziges Blatt mit zentralen Stichpunkten, die dir ausreichen, um den Lerninhalt vollständig zu beherrschen. Das Wiederholen geht dir schnell und federleicht von der Hand.

#5: KOSTÜMBALL

Jetzt stehst du im Rampenlicht. Stell dich vor einen großen Spiegel und schlüpfe in eine ausgedachte Rolle – ein allwissender Professor mit krausen Haaren und schiefer Brille zum Beispiel. Dann hältst du mit großen Bewegungen eine ausschweifende Rede, in der du deinem imaginären, riesigen Publikum mit Leidenschaft das beibringst, was auf deinen Lernzetteln steht. Dabei kannst du Sparwitze und Redepausen mit einbauen oder jemanden zur Ruhe auffordern. Wieso nicht? Diesmal bist du der Schlaumeier.

Aus der Rolle des Lernenden zu schlüpfen bringt Selbstsicherheit / Bild: Elnur / www.shutterstock.com

#6: GIB MIR VIER

Inhalte prägst du dir am nachhaltigsten ein, wenn du sie auf viele unterschiedliche Weisen aufnimmst. Dann sitzt alles bombenfest. Versuch es mal so: Schreibe die Vokabeln auf. Lies sie einmal durch. Sprich sie, indem du sie vorliest, und nimm dabei eine Sprachnotiz auf – mit dem Handy oder Diktiergerät. Höre dir die Audiodatei an. Damit hast du vier Methoden, die Vokabel als Information aufzubereiten. Du willst das Ganze noch toppen? Dann filme dich beim Vokabeln vorlesen und schau dir das Video vor dem Schlafengehen an – high five!

#7: MIC-CHECK

Die Mitternachtsformel will einfach nicht in deinen Kopf? Dann pack sie in einen Rap! Dazu brauchst du niemanden, du schnappst dir einen Beat, indem du zweimal mit der Faust auf den Tisch haust und einmal [klatschst]. Dann legst du los: „Am Anfang [steht] ein Minus [B], ich sag dir, [was] ich daneben [seh], ein Plus und [Minus] mit ‘ner [Wurzel], darunter [steht] ein langes [Gepurzel]: B wird [ins] Quadrat ge[stellt], minus vier A [C] wird davon ge[fällt]. Unter [alles] kommt ein [Strich], vergess da [runter] zwei A [nicht]!“

#8: GEDÄCHTNISPALAST

Das-ist-das-Haus-vom-Ni-ko-laus. Zumindest so ähnlich: Du konstruierst gedanklich ein Gebäude aus dem, was du lernen musst. Die grundlegenden Inhalte bilden das Fundament, darauf bilden die wichtigsten Punkte tragende Säulen, und Details überdachen abschließend den Gedankenpalast. Mal ihn dir auf, trage alles ein und ruf dir das Bild mehrfach vor Augen. Natürlich bist du in diesem Palast das Oberhaupt und der Stoff ist dein gehorchender Untertan.

Stand: März 2016

Titelbild: Yuganov Konstantin / www.shutterstock.com