Prof. Dr. Christian Mohrdieck lädt Genius sozusagen in sein Arbeitszimmer ein. Aus dem Home Office erzählt er im virtuellen Interview Spannendes rund um die Brennstoffzelle und die Arbeit daran: Was das ist, worauf man dabei achten muss und was es auch für die Ingenieurinnen und Ingenieure Neues zu lernen gibt. Dabei verrät er auch die eine oder andere interessante Anekdote aus seinem Berufsleben.
„… und dann hat der ganze Vorstand Eis gegessen.”
Prof. Dr. Christian Mohrdieck über den coolsten Moment im Beruf
Der Antrieb per Brennstoffzelle funktioniert ganz anders als bei einem Verbrennermotor: Das Brennstoffzellenauto fährt nur mit Wasserstoff. Wasserstoff reagiert mit Sauerstoff, den das Auto aus der Luft zieht, und erzeugt dabei elektrische Energie, die wiederum das Auto vorantreibt. Dabei entstehen keine Abgase, sondern es kommt tatsächlich nur Wasser aus dem Auspuff! Das ist richtig gut für die Umwelt und sorgt für mehr Nachhaltigkeit beim Autofahren.
Neue Technologie mit großem Nutzen
In Nabern, wo die Brennstoffzelle hergestellt wird, gibt es spannende Technologie zu bestaunen. // Foto: Mercedes-Benz
Doch die Brennstoffzelle kann noch mehr – es gibt zahlreiche Einsatzgebiete außerhalb der Autoproduktion, wo man sie einsetzen kann. Ein Beispiel sind sogenannte Notstromaggregate. Die braucht man, wenn der Strom aus der Steckdose einmal ausfällt. So ein Stromausfall kann auch richtig gefährlich werden – man denke nur einmal daran, wenn im Krankenhaus der Strom ausfällt, während gerade operiert wird. Da kann die Brennstoffzelle sogar Leben retten!
„Wenn man sich in der Schule für die Technik-Fächer interessiert […], ist das eine sehr gute Voraussetzung dafür, dass man später auch Spaß an diesem Beruf hat.”
Prof. Dr. Christian Mohrdieck
Ein Auto besteht aus Tausenden von Einzelteilen, die alle während der Produktion zum vollständigen Auto zusammengesetzt werden. Das passiert jedoch nicht alles am gleichen Fleck – verschiedene sogenannte Baugruppen werden jeweils separat zusammengesetzt. So hat man zuerst mehrere größere Einzelteile, die dann zum vollständigen Auto werden. Vieles von dieser Arbeit wird von Robotern erledigt.
Eine Verbindung für immer
Eines dieser größeren Einzelteile ist die Karosserie. Das ist das “Gerüst” des Autos – Fachleute sagen auch “Aufbau”. Es verbindet alle Fahrzeugteile stabil miteinander. Die Einzelteile, aus denen eine Karosserie besteht, kommen aus dem Presswerk. Sie sind relativ schwer und müssen noch zur Karosserie zusammengeschweißt werden – das übernehmen Roboter.
In einem anderen Teil der Fertigungsstraße wird der Motor des Fahrzeugs zusammengesetzt – ebenfalls ein recht schweres Bauteil, das aus vielen Einzelteilen besteht.
Doch ein Motor alleine ist noch kein Auto – ebenso wenig wie eine Karosserie ohne Motor. Was muss passieren? Die beiden Teile müssen zusammenkommen! Und zwar dauerhaft – sie werden fest miteinander verschraubt und in der Regel nie wieder getrennt. Deswegen und weil der Moment so bedeutend ist, haben die Automobilbauer diesem Produktionsschritt einen besonderen Namen gegeben, nämlich Hochzeit.
Die Motoren werden auf einer separaten Fertigungsstraße montiert // Bild: Mercedes-Benz Group AG
Auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt
Heute passiert das Verschrauben von Karosserie und Motor auf der Fertigungsstraße übrigens vollautomatisch. Arbeiter/innen müssen nur eingreifen, wenn etwas nicht funktioniert. Früher musste jedoch alles noch von Hand gemacht werden. Das war ziemlich anstrengend – vor allem, weil die Arbeiter/innen unter der Konstruktion standen und über ihren Köpfen die schwere Montagearbeit verrichten mussten. Dass einem da nach kurzer Zeit Nacken und Arme wehtun, kannst du dir bestimmt vorstellen.
Heute ist das anders: Wo in der Montage Menschen arbeiten, sind alle Geräte so entwickelt worden, dass keine unbequemen oder gar ungesunden Körperhaltungen notwendig sind. “Ergonomisch” nennen Fachleute das.
Emma und Nick als “Trauzeugen”
Dass es in der Automobilindustrie manchmal lustige Wörter gibt, ist auch unseren beiden Kinderreportern Emma und Nick aufgefallen. “Was bedeutet denn Hochzeit?”, fragte Nick beim letzten Besuch im Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen den Standortverantwortlichen Michael Bauer. Der konnte die Frage natürlich beantworten – hatte gleichzeitig jedoch eine viel tollere Idee: Er stellte Emma und Nick Ulrike Graze, Chefin der Montage, vor, die die beiden mit in die Produktionshalle nahm. Dort konnten sie die “Hochzeit” live miterleben. Schau dir hier ihr Video an:
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Im Showroom angekommen, staunen wir nicht schlecht, was es hier alles zu sehen gibt. Ganz nah sind die Bänder mit den Karossen, die noch richtig nackt aussehen. Wie in einer Achterbahn werden die Autos in die Höhe gehoben. An jeder Station kommen Teile dazu – Montagelinie heißt das hier – bis am Schluss das fertige Fahrzeug vom Band läuft.
Dann ist es auch schon so weit und unser Interview mit Michael Bauer, dem Standortverantwortlichen, startet. Wir erfahren viel Spannendes von ihm über die Autoproduktion, aber er plaudert auch aus seinem Leben. Er verrät uns, dass er schon als Kind super gerne mit Autos gespielt hat, am liebsten bei seiner Oma auf dem Teppich. Der hatte ein Muster wie eine Straße. Klar, dass er seinen Job im Mercedes-Benz Werk in Sindelfingen liebt!
Im Showroom erzählt uns Michael Bauer Spannendes aus seinem Arbeitsalltag
Ich möchte wissen, ob die Autos irgendwann auch von ganz alleine zum Kunden fahren werden. Das stelle ich mir witzig vor: Wenn ich groß bin, bestelle ich mir meine eigene S-Klasse und die fährt dann automatisch vom Werk bis vor meine Haustür. Michael lacht und sagt, es bleibt abzuwarten, ob das so passieren wird.
Vom Band bis zum Verladeplatz klappt das heute schon. Er ist sich aber sicher, dass Autos eines Tages tatsächlich alleine auf der Straße fahren werden. Emma und ich nicken – und erinnern uns an den Tag, als wir mit Enrico Wohlfahrth im Lkw mit Highway Pilot mitfahren durften. Hoffentlich dürfen wir bald auch mal in einer selbstfahrenden S-Klasse mitfahren!
Eine Hochzeit in einer Produktionshalle?
Dann fällt mir ein, dass ich immer wieder lustige Begriffe aus der Autoproduktion gehört habe, die auf den ersten Blick doch so gar nicht passen. Besonders die “Hochzeit” interessiert mich. Heiraten hier eigentlich Brautpaare zwischen Karosserien und Motoren?
Michael erklärt, was es damit auf sich hat: Die Hochzeit in der Autoproduktion ist wie im wahren Leben, sagt er: Zwei Teile, die zusammengehören, werden verbunden. Hier sind es Motor und Karosserie, die in diesem Produktionsschritt verschraubt werden. Für die Automacher ist das ein ganz besonderer Moment und daher hat er auch diesen ganz besonderen Namen. Ein Aha-Moment für Emma und mich – wieder etwas Tolles gelernt! Ob das unsere Klassenkameraden wohl auch wissen?
Michael hat eine Idee. Er hat uns erklärt, was eine Hochzeit ist – seine Kollegin Ulrike, die hier Chefin in der Montage ist, kann es uns sogar direkt zeigen! Emma und ich sind begeistert und sagen natürlich sofort Ja. Wir verabschieden uns von Michael und machen uns auf die Suche nach Ulrike.
Mit Ulrike Graze geht es direkt in die Produktionshalle
Und tatsächlich – mit ihr können wir uns den Moment, wenn Karosserie und Motor zusammenkommen, ganz aus der Nähe anschauen, als Trauzeugen sozusagen. Spannend, wie das ganz automatisch funktioniert! Da muss sich niemand mehr umständlich strecken und über Kopf schwere Teile verschrauben. Früher war das noch so, erzählt Ulrike. Puh, das stelle ich mir ganz schön anstrengend vor.
Ganz nah dran an der S-Klasse
Doch es gibt noch mehr Neues zu entdecken, wo wir doch gerade sowieso direkt am Band stehen. Ulrike zeigt uns, wie die Sitze in die Autos verbaut werden. Und auch hier sind wir begeistert, wie alles ineinandergreift und wie jeder Mitarbeiter genau weiß, was er zu tun hat.
Emma möchte wissen, was die Mitarbeiter machen, wenn sie mal um die Ecke müssen. Im ersten Augenblick muss ich über die Frage grinsen, doch sie hat ja Recht! Am Band muss ständig gearbeitet werden. Ulrike erklärt uns, dass es dann einen Kollegen gibt, der einspringt.
Ganz nah dran an der S-Klasse
Anstatt nur neben dem Band zu stehen und uns alles zu erklären, macht Ulrike etwas ganz Tolles: Sie geht mit uns direkt auf das Band. Zwischen glänzenden neuen S-Klassen und den Montage-Kollegen können wir uns alles ganz genau anschauen und überall Fragen stellen, wenn wir etwas genauer wissen wollen. Wir merken Ulrike dabei total an, wie viel Spaß ihr die Arbeit in der Produktion dieser tollen Autos macht.
Ein spannender Tag voller Eindrücke geht zu Ende
Wir könnten noch stundenlang so weitermachen. Am liebsten würde ich mir jeden einzelnen Produktionsschritt genau ansehen! Doch irgendwann geht auch der schönste Tag zu Ende und wir müssen uns von Ulrike verabschieden. Auf jeden Fall sind Emma und ich schon super gespannt, welche Abenteuer wir als Genius Kinderreporter als Nächstes erleben werden!
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