Digital Light
Seefahrer kommunizieren bei Dunkelheit mit Lichtzeichen  – auch eine gute Lösung für die Straße

Lichtsignale stehen seit über 100 Jahren für Sicherheit. Besonders in der Luft- und Seefahrt wird viel über Lichtsignale kommuniziert. Die Leuchtfeuer von Leuchttürmen und sogenannte Leitfeuer helfen Seefahrer/innen in der Nacht bei der Orientierung. Gleichzeitig warnen sie vor Gefahren. Damit jede/r Seefahrer/in genau weiß, wie er die verschiedenen Lichtzeichen deuten muss, wurden die Zeichen international festgelegt. Ist ein/e Seefahrer/in in Gefahr, kann sie oder er ebenfalls mit Licht auf sich aufmerksam machen. Dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz – das ist das internationale Morsezeichen für „SOS“. Wird es gesehen, ist klar, dass jemand Hilfe braucht.

Das gleiche Prinzip im Straßenverkehr

Warum Licht für die Kommunikation in der Seefahrt verwendet wird? Es ist besonders bei Dunkelheit sehr gut zu sehen. Im Straßenverkehr ist zwar durch die einheitlichen Verkehrsschilder für Sicherheit gesorgt, doch die sind nachts nicht immer so gut zu erkennen, auch wenn die Autofahrerin oder der Autofahrer mit Licht fährt. Mit dem sogenannten Digital Light möchte die Mercedes-Benz Group AG daher bald wichtige Warnungen mit Licht auf die Straße übertragen. Außerdem sollen die Scheinwerfer die Helligkeit des Lichts passend zum Umfeld des Autos einstellen können und somit das Autofahren bei Nacht noch sicherer machen.

Blendfreies Dauerfernlicht

Mit dem Digital Light werden entgegenkommende Autofahrer nicht geblendet

Doch wie funktioniert das? Ein einzelner solcher Scheinwerfer setzt sich aus Chips mit über einer Million Mikrospiegeln zusammen. Die können sich bewegen. Mit Kameras und Radar scannen die Scheinwerfer die Straße und Umgebung des Autos ab. Ein Rechner sammelt die Daten, überträgt sie in digitale Karten und kann so an die Scheinwerfer weitergeben, wie genau sie die Helligkeit einstellen müssen. Dieser ganze Prozess entsteht in Millisekunden. Kommt also ein anderes Auto entgegen, wird sofort sichergestellt, dass die Fahrerin oder der Fahrer dieses Autos nicht geblendet wird. Gleichzeitig hat die Fahrerin oder der Fahrer im eigenen Auto aber selbst die bestmögliche Sicht. Dadurch, dass der Scheinwerfer so viele bewegliche Pixel hat, kann das Licht ganz genau ausgerichtet werden.

Wenn die Scheinwerfer die Spur vorgeben

Auch Warnhinweise und andere helfende Symbole werden automatisch auf die Straße gestrahlt. Fährt das Auto zum Beispiel bei Dunkelheit auf einer sehr engen Fahrspur werden zur Hilfe die Fahrbahnmarkierungen hell auf die Straße gestrahlt. Genauso können Warnungen vor kommenden Baustellen oder Richtungspfeile auf die Fahrspur übertragen werden. Lässt man Fußgänger bei Dunkelheit vor sich über die Straße gehen, können die Scheinwerfer einen Zebrastreifen projizieren. So können Autofahrerinnen und Autofahrer sich einfacher mit anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern verständigen und Missverständnisse vermeiden.

Ist der Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug zu kurz, wird es auf der Straße angezeigt

Das intelligente Licht wird schon getestet

Das Digital Light ist als neue Technologie noch nicht in den neuen Mercedes-Benz Fahrzeugen verbaut. Es gibt aber bereits Demofahrzeuge, mit denen die Scheinwerfer als System der Zukunft getestet und präsentiert werden können.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Dezember 2016

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

Um die Straße im Dunkeln sehen zu können, brauchst du Licht. Das ist klar. Doch Licht ist nicht gleich Licht. Es kann sehr unterschiedlich sein und das ist auch gut so. Denn so lässt es sich je nach Bedarf anpassen. Wie du weißt, ist nämlich jede Fahrsituation anders: Die Wetter- und Verkehrslage ändert sich ständig und jede einzelne Straße hat ihre Besonderheiten. Spuren, Kurven, und Kreisverkehre zum Beispiel. Deshalb ist es notwendig, dass die Scheinwerfer nicht nur leuchten, sondern ihr Licht auch während der Fahrt immer wieder anpassen. Wie ein Lichtertanz sozusagen.

LICHTPERFORMANCE

Scheinwerfer
Der MULTIBEAM-LED Scheinwerfer sorgt für höchste Auflösung

An diesen cleveren Beleuchtungssystemen, die während der Fahrt mitdenken, haben Mercedes-Benz Expertinnen und Expertet getüftelt. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist die hochmoderne Einrichtung MULTIBEAM-LED. Ganze 84 Hochleistungs-LED sind darin verbaut. Und sie sind einzeln ansteuerbar, sie können also unabhängig voneinander leuchten. Das macht es möglich, den Leuchtstrahl in seiner Form zu beeinflussen.

Raster
Jede LED-Birne erleuchtet einen eigenen Bereich auf der Straße

Stell dir vor, du hältst zwei Taschenlampen nebeneinander in der Hand. Wenn du beide anknipst, entsteht ein breites Licht. Knipst du nur das rechte an, hast du die Form des Lichtes verändert. Jetzt siehst du nur rechts ein rundes Licht. Das geht, weil du die Taschenlampen einzeln ansteuern kannst, so wie MULTIBEAM-LED seine Leucht-Dioden einzeln ansteuert. Bloß, dass das System nicht nur zwei Leuchtkörper hat, sondern eben 84. Und das ist nicht das einzig Erstaunliche an der Erfindung. Genius verrät dir mehr.

BLENDFREIE FAHRT

Beim Entwickeln der neuen Scheinwerfer war das wichtigste Ziel: Den Gegenverkehr minimal stören. Denn wenn dieser geblendet wird, herrscht akute Unfallgefahr. Dem entgeht das Lichtsystem mit intelligenten Manövern:

 

  • Aktives Kurvenlicht: Es erkennt über die Kamera, ob eine Kurve naht. Diese wird frühzeitig ausgeleuchtet und bereits vor Ende der Kurve schwenkt das Licht wieder auf Geradeausposition.
    Kurvenlicht
    Gefahren am Ein- und Ausgang der Kurve werden schneller erkannt
  • Abbiegelicht mit Kreisverkehrfunktion: Schon vor Einfahrt in den Kreisverkehr aktiviert das System die Abbiegelichtmodule auf der linken und rechten Seite.
    Kreisellicht
    Auch im Kreisel wird dank MULTIBEAM-LED kein Verkehrsteilnehmer übersehen
  • Fernlichtmodus: Erkennt das System entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrzeuge, werden einzelne Dioden abgeschaltet. Es entsteht eine Lichtlücke in U-Form.
    Pixel
    Die LED schalten sich ab, wenn in ihrem Bereich ein Fahrzeug liegt

SPOTLIGHT ON

Zudem gibt es zum Beispiel das Schlechtwetter-Licht. Es reduziert bei Regen die Reflexionen auf der Gegenfahrbahn. All diese Funktionen wendet das Fahrzeug während der Fahrt an. Dabei arbeitet es mit Informationen, die eine Kamera in der Frontscheibe des Autos sammelt. Diese Kamera kennst du schon von Sicherheitsassistenten wie BAS PLUS. So wird 100 Mal die Sekunde die ideale Lichtverteilung berechnet. Auch die Daten des Navigationssystems werden mit einbezogen. So weiß die Anlage, wo es mit Autobahnen, Kreisverkehren und Kreuzungen zu rechnen hat.

 

Design
Das preisgekrönte Design hält mit der Technik locker mit

AUGENBRAUE

Aber nicht nur die Funktionen des modernen Lichtsystems sind außergewöhnlich, sondern auch das Design. Das wurde sogar mit einem Preis ausgezeichnet. Es betont den High-Tech-Charakter der E-Klasse Limousine. Besonders ausdrucksstark ist die sogenannte doppelte Augenbraue des Tagfahrlichts. Sie verleiht dem Auto einen fokussierten Blick. Bei Tag und bei Nacht.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Mai 2016

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

LED bedeutet light-emitting diode – übersetzt licht-emittierende Diode. Sie besteht aus einem Halbleiter, der elektrischen Strom leitet und meist aus einer Galliumverbindung besteht. Fließt Strom durch die Diode, so strahlt sie Licht aus.

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Die 5 Stärken von LED

LEDs bringen so einige Vorteile mit sich. Zum einen halten sie ein Auto-Leben lang und müssen im Grunde nie ausgetauscht werden. Sie sind zudem viel energieeffizienter. Während eine Halogenlampe beispielsweise nur 25 lm/W schafft, sind es bei der LED 130 lm/W (=Lumen pro Watt). „Lumen“ (lm) ist die Basiseinheit der Lichttechnik und beschreibt die Leistung einer Lichtquelle. Bei gleicher Energiezufuhr leuchtet die LED-Lampe also ca. 5 Mal so hell.

Mit LEDs lässt sich eine punktgenaue und dynamische Lichtverteilung erzeugen. Sie lassen sich in Richtung und Intensität unterschiedlich ansteuern. So kann das Licht genau auf die Fahrsituation angepasst werden, wodurch mehr Sicherheit und Komfort beim Fahren geboten wird.

LEDs sind verkehrssicherer. Ihr Licht geht schneller an da nicht erst ein Glühfaden erhitzt werden muss – das ist besonders beim Bremslicht wichtig. Außerdem ermöglichen sie eine große Designfreiheit und lassen sich in ihrer Anordnung und Farbgebung flexibel einsetzen.

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Die Nacht wird zum Tag

Der neue Mercedes-Benz CLS ist als erster Mercedes mit Voll-LED-Scheinwerfern ausgestattet. 71 LEDs sorgen dafür, dass man auch im Dunkeln fast wie bei Tageslicht fährt. Außerdem erkennt das System den Gegenverkehr und passt die Lichtverteilung genau darauf an.

In den nächsten Jahren sollen noch weitere Licht-Neuheiten auf den Markt kommen. Die nächste Generation des LED-Scheinwerfers bekommt beispielsweise mehr als 100 LEDs, die einzeln anzusteuern und in Kombination mit Assistenzsystemen noch mehr Zusatzfunktionen erlauben. So sollen zum Beispiel von einer Kamera erkannte Fußgängerinnen und Fußgänger angeblinkt und gewarnt werden.

Außerdem plant Mercedes-Benz z.B. ein so genanntes Low-Emission-LED-System, das weniger Wärme freisetzt, weniger gekühlt werden muss und somit noch mehr Kraftstoff spart.

Du kannst gespannt sein, was die Lichttechnik der Zukunft noch so bereit hält.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: April 2012