Lebende Materialien sind besondere Stoffe, die lebende Zellen oder biologische Organismen enthalten und dadurch ganz besondere, eben „lebende“ Eigenschaften haben. Sie können wachsen, sich selbst reparieren, auf ihre Umwelt reagieren oder sich anpassen. Das klingt schwer vorstellbar, oder? Diese Materialien vereinen die Geheimnisse der Biologie, Chemie und Materialwissenschaft und werden in vielen Bereichen erforscht – von der Medizin bis hin zu umweltfreundlichen Technologien.

Faszinierende Beispiele aus der Forschung

Damit du dir besser vorstellen kannst, was lebende Materialien eigentlich sind, haben wir ein paar spannende Beispiele für dich herausgesucht: Biokomposite sind Materialien, die winzige Mikroorganismen wie Bakterien oder Algen enthalten. Diese kleinen Lebewesen kann man nur unter dem Mikroskop sehen, aber sie haben eine große Wirkung! Sie helfen dem Material, auf Veränderungen in der Umwelt zu reagieren, zum Beispiel auf Veränderungen der Luftqualität oder der Temperatur. Ein besonders beeindruckendes Beispiel sind 3D-gedruckte lebende Materialien. Hier werden lebende Zellen direkt in Strukturen eingebaut, wodurch Materialien entstehen, die sogar wachsen können! Und dann gibt es noch die selbstheilenden Materialien: Diese enthalten lebende Zellen, die Schäden erkennen und sich von selbst reparieren können, wie eine Art Superkraft! Das Ziel all dieser Forschungen ist es, Materialien zu entwickeln, die nicht nur langlebiger und nachhaltiger sind, sondern uns auch in Zukunft das Leben erleichtern könnten.

Mikroorganismen wie Bakterien, Algen, Pilze oder Hefe sollen Materialien zum Leben erwecken – Adobe Stock // Daco

Erste Schritte und große Visionen für die Zukunft

Lebende Materialien sind im Alltag noch nicht angekommen, weil die Forschung noch ganz am Anfang steht. Aber schon jetzt haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler große Ideen, was diese Materialien in der Zukunft alles leisten könnten! Zum Beispiel werden in der Umwelttechnik lebende Materialien verwendet, um Abwasser zu reinigen oder schmutzige Böden wieder sauber zu machen. Mit Hilfe von Bakterien können diese Materialien schädliche Stoffe abbauen und so der Umwelt helfen. Auch in der Bauindustrie gibt es richtig coole Ideen: Lebender Beton, der mit Mikroorganismen gemischt wird. Wenn dieser Beton Risse bekommt, reparieren die kleinen Lebewesen die Risse von selbst! Das bedeutet, dass Häuser, Brücken und Straßen in Zukunft viel länger halten könnten, ohne dass ständig repariert werden muss. In der Modewelt geht es genauso spannend weiter: Dort werden Stoffe ausprobiert, die Algen oder Bakterien enthalten. Stell dir vor, du hättest ein T-Shirt, das sich selbst reinigt oder umweltfreundlich zerfällt, wenn du es nicht mehr brauchst. Das wäre nicht nur praktisch, sondern würde auch der Natur helfen! Im Bereich Energie könnten die „magischen“ Materialien auch zum Einsatz kommen: Lebende Solarzellen könnten eines Tages mit Hilfe von Algen Strom erzeugen – das wäre eine tolle, umweltfreundliche Energiequelle. Wie du siehst, bieten lebende Materialien unglaubliche Chancen für die Zukunft!

Können sich Risse in der Straße künftig selbst reparieren? – Adobe Stock // Animaflora PicsStock

3D-gedruckte Organe – Träumerei oder medizinisches Wunder?

Ein neues Herz, eine Niere oder sogar eine Leber mit einem Knopf einfach drucken – das könnte eine Szene aus einem Kinofilm sein. Doch auch das wird tatsächlich bereits von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit erforscht. Mit Hilfe von speziellen 3D-Druckern und Bio-Tinte, die lebende Zellen enthält, werden erste funktionsfähige Mini-Organe geschaffen. Diese gedruckten Gewebe könnten in Zukunft Patientinnen und Patienten helfen, die auf eine Transplantation warten. Auch wenn es noch ein langer Weg ist, bis wir menschliche Organe vollständig nachbauen können, sind die Fortschritte in der Forschung beeindruckend. Der Traum, Organe nach Bedarf zu drucken, könnte eines Tages Realität werden – ein medizinisches Wunder, das Leben retten könnte!

Können 3D-Drucker wirklich zu Organspendern werden? – Adobe Stock // Scrudje

Was kommt als Nächstes?

Die Forschung an lebenden Materialien steht zwar noch am Anfang, doch die Zukunft sieht aufregend aus! Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten daran, noch stabilere, intelligentere und umweltfreundlichere Materialien zu entwickeln. 

In den nächsten Jahren könnten wir vielleicht lebende Häuser sehen, die sich selbst reparieren, Kleidung, die auf das Wetter reagiert, oder sogar lebende Roboter, die sich an ihre Umgebung anpassen – fallen dir noch mehr faszinierende Beispiele ein?
Bisher werden Gegenstände gebaut und sind für uns „einfach da“. Doch die Wissenschaft arbeitet an Materialien, die mitdenken, wachsen und sich verändern können. Die Möglichkeiten sind nahezu endlos. Vielleicht wirst auch du eines Tages mit lebenden Materialien arbeiten und die Welt verändern!

 

Beitragsbild: Adobe Stock // annebel146

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: September 2024

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In diesen Artikeln erfährst du noch mehr zum Thema „Technik für die Umwelt“:

Oder doch? Immer mehr und mehr Leute wehren sich dagegen, alte Sachen wegzuwerfen. Denn es gibt so viel Müll auf der Welt wie schon lange nicht mehr. Aber du kannst aktiv etwas gegen die wachsenden Müllberge und für den Umweltschutz tun.

Stell dir vor, dein Fahrrad geht auf dem Weg zur Schule kaputt. Was jetzt? Muss ein Neues her? Eigentlich nicht, denn es gibt doch Werkzeuge, mit denen man Sachen reparieren kann. Vielleicht kann deine Mutter gut basteln und dein Fahrrad reparieren, oder ihr bringt das Fahrrad in die Werkstatt. Aber das funktioniert nicht nur mit Fahrrädern. Auch andere Sachen, die kaputt gehen, können repariert werden. Die Kultur der Reparatur wird mittlerweile immer beliebter und ist zu einem neuen Trend geworden.

Reparieren schont die Umwelt

Aber nicht jeder ist geschickt und weiß, wie man Stühle, Handys oder Fahrräder repariert. Dafür gibt es mittlerweile in vielen deutschen Städten sogenannte Repair Cafés. Hier treffen sich Menschen, um gemeinsam ihre kaputten Sachen wieder zusammenzuflicken. In Repair Cafés findest du zum Beispiel eine zerrissene Jeans, ein Handy mit zersprungenem Display oder einen Holzstuhl, der ein neues Bein braucht. Hobby-Bastler und Freiwillige treffen sich und tauschen sich aus, wie man aus Alt wieder Neu machen kann. Denn anstatt sich ein neues Handy zu kaufen oder es zum Hersteller zurückzuschicken, kannst du es selber reparieren. Und so schwer ist das Ganze meist gar nicht. Außerdem kann es auch Spaß machen mit so vielen Tüftlern zusammenzuarbeiten. Und du kannst eine Menge dazu lernen.

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Auch ein kaputtes Handy kann man reparieren / Bild: Piotr Marcinski, shutterstock.com

Angefangen hat die Kultur der Repair Cafés in Holland und seitdem verbreitet sie sich in vielen verschiedenen Ländern. Denn egal wo man ist, viele Menschen wollen etwas Gutes tun und nicht noch mehr Müll produzieren. Es geht bei der Reparatur-Kultur aber um mehr: Es geht um die Nachhaltigkeit und die Wertschätzung von Gegenständen und Produkten. Wer repariert, statt immer nur zu konsumieren, trägt aktiv zum Umweltschutz bei und schont die Ressourcen. Und: Auch der soziale Aspekt, der Austausch und die kostenlose Nachbarschaftshilfe spielen eine wichtige Rolle. Und das ist ja auch nicht ganz ohne eigenen Nutzen. Denn: Du kannst eine Menge Geld sparen.

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Schau den anderen beim Reparieren einfach zu / Bild: wavebreakmedia, shutterstock.com

Was kannst du beim Reparieren lernen?

Du kannst aber auch von den Tüftlern und Bastlern eine Menge lernen. Du kannst ihnen beim Reparieren direkt über die Schulter schauen und zusehen, wie sie einen Laptop komplett auseinander bauen. Oder wie sie ein Fahrrad reparieren, die zerfetzte Jeans wieder zusammennähen oder das Stuhlbein wieder einbauen. Vielleicht kannst du beim nächsten Mal dann dein Fahrrad gleich selber auf dem Schulweg reparieren. Oder Freunden helfen, wenn bei ihnen etwas kaputt gegangen ist. Denn anderen Menschen zu helfen und dabei noch etwas für den Umweltschutz zu tun, kann auch viel Spaß machen.

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Stand: Februar 2016

Titelbild: Room 76  / shutterstock.com

Viele Dinge besitzt man zwar, nutzt sie jedoch nur selten: zum Beispiel die Bohrmaschine, mit der die Löcher für das neue Regal gebohrt werden mussten. Unbenutzt liegt sie seit Monaten im Keller. Andere Dinge besitzt man, aber sie haben ihre Verwendung verloren oder gefallen einem nicht mehr, wie die Bluse, die du nur ein Mal bei der Hochzeit deiner Tante getragen hast – einfach nicht dein Stil. Aber sie war recht teuer und ist eigentlich noch wie neu. Jemand anderem würde sie sicher gefallen. Solche Beispiele gibt es in fast allen Bereichen des Lebens. Durch das Internet gibt für diese und noch viele andere Situationen eine nachhaltige Lösung: Kleider, Bücher, Werkzeug und Autos können über Portale oder Social Media ausgeliehen, verschenkt oder getauscht werden. Das Stichwort ist Share Economy – also Teilen als neue Wirtschaftsform und manchmal sogar als Lebenseinstellung.

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Vermiete, was du hast

Gemeinsamer Besitz spart Platz und Geld. Das Internet bietet dabei die Chance, sich schnell und lokal auszutauschen – Sharing Webseiten und Apps boomen. Vor allem in Großstädten, wo viele Menschen nah zusammen wohnen, funktioniert dieses Konzept sehr gut. Eine der beliebtesten und meistgenutzten Formen ist das Carsharing, also das Teilen und Verleihen von Autos. Es ist auch eines der Sharing-Konzepte, die nicht nur private Personen, sondern auch große Firmen wie die Deutsche Bahn oder Mercedes-Benz anbieten. So stehen Autos nicht lange ungenutzt herum und dem Ausleiher fallen keine Kosten für Steuern an.

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Ebenfalls gern geteilt werden Wohnungen oder freie Zimmer in Großstädten, aber auch Ferienhäuser auf dem Land. Mit airbnb, einem der Pioniere der Sharing Economy in Sachen Immobilien, ist das möglich. Wer nicht im teuren Hotel oder im ungemütlichen Hostel übernachten will, klickt sich im Internet auf airbnb vorab durch die Profile und Bilder des Anbieters an seinem Reiseziel. Oftmals erhält man durch den Kontakt mit Einheimischen auch noch praktische Tipps für den Aufenthalt am Urlaubsort. Eine andere Form der kurzzeitigen Wohnungsnutzung bei Gastgebern ist Couchsurfing. Da kann man sozusagen kostenlos von Couch zu Couch reisen – diese Form des Reisens wird immer beliebter.

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Tauschen, verschenken oder verkaufen

Weil sich Geschmack und Mode schnell ändern, sind Sharing-Portale auch bei Kleidung sehr beliebt. Der größte Online-Second-Hand-Shop in Deutschland ist Kleiderkreisel. Hier nutzen über eine Million Menschen die Möglichkeit, für ihre noch guten Kleidungsstücke neue Liebhaber zu finden. Über die Plattform kann man Kleider auch tauschen oder verschenken. So bleiben ungeliebte Stücke nicht mehr im Schrank hängen, sondern werden vielleicht das neue Lieblingsstück von einem anderen.

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Bücher werden ebenfalls gern getauscht. Ein Mal gelesen verstauben sie oft für immer unberührt im Regal. Warum also ein Buch kaufen, wenn man es auch kostenfrei leihen kann? Hier gehen die Ideen sogar noch weiter. Beim Projekt BookCrossing legt man sein Buch an einen gut besuchten Platz und jeder darf es mitnehmen und lesen. Ein kleiner Zettel fordert den Leser auf, es danach wieder auf die Reise zu schicken oder vielleicht ein eigenes Buch weiterzugeben.

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Teilen ist das Schönste, was es gibt

Viele Alltagsgegenstände werden einfach nicht dauernd genutzt – egal ob es das Waffeleisen, der Vorschlaghammer oder die Spiegelreflexkamera ist. Für viele Nutzer ist Share Economy deshalb oftmals eine Lebenseinstellung. Man spart dabei nämlich nicht nur Geld, sondern greift aktiv in den Wirtschaftskreislauf ein. Wenn mehr getauscht und nicht mehr so viel gekauft wird, sammelt jeder nämlich nicht mehr so viel neuen Besitz an und nutzt seinen vorhandenen Besitz besser. Experten sehen in Share Economy einen stark wachsenden Markt, der sich auch in den nächsten Jahren vergrößern wird.

Reparieren statt wegwerfen

Durch das gestiegene Umweltbewusstsein erfreut sich auch ein anderer Trend großer Beliebtheit: In sogenannten Repair Cafés werden kaputte Dinge von Hobbytüftlern oder Profis repariert – und das umsonst. Die Cafés stellen Werkzeug zur Verfügung, mit denen alte Staubsauger, Toaster oder Laptops wieder in Schuss gebracht werden. Oftmals ist es nämlich nur eine Kleinigkeit, die ein Elektrogerät lahm legt. Reparieren erspart dem Besitzer unnötige Kosten – und wenn das Gerät dann nicht auf der Müllkippe landet, wird zusätzlich die Umwelt geschont.

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Virtuelles und Ideen teilen

Nicht nur materielle Dinge können geteilt werden. Durch das Internet teilen wir bereits selbstverständlich jeden Tag viele Informationen – heute ein Bild, morgen eine Statusmeldung, übermorgen ein Video. In sogenannten Crowdfunding-Portalen wie www.startnext.com oder www.betterplace.org geht das Teilen von Ideen noch einen Schritt weiter. Hier kann man eine gute Idee vorstellen und Spenden für sie sammeln. Ist ein gewisser Betrag erreicht, wird beispielsweise ein neues Produkt auf den Markt gebracht oder eine soziale Aktion unterstützt. Die Ideen auf Sharing-Portalen sind so inspirierend und kreativ, dass sie bereits Millionen Menschen begeistern. Teilen ist zu einem Lebensgefühl geworden, angetrieben von den Möglichkeiten des Internets.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Februar 2015