Die Arten von KI, die du vielleicht aus Science-Fiction-Filmen kennst, haben mit unserer Realität nichts gemeinsam. Stattdessen werden Computerprogramme geschaffen, die sich am menschlichen Gehirn orientieren. Die „Künstliche Intelligenz“ ist also in der Lage, sich selbstständig weiterzuentwickeln und zu lernen – wie auch das menschliche Gehirn.

Science-Fiction oder Realität?

Auf den ersten Blick kann sich das alles ein bisschen unheimlich anhören: Eine Maschine, die so funktioniert wie wir Menschen. Tatsächlich hat KI aber nichts mit den schlimmen Szenarien zu tun, die dir gerade vielleicht in den Sinn kommen. Stattdessen kann sie sogar ganz schön nützlich sein – auch für dich. KI ist inzwischen fest in unserem Alltag verankert. Egal, ob du gerne Musik hörst, Sachen bestellst oder mit einem Sprachassistent-System sprichst, an vielen Stellen kommst du bereits mit KI in Berührung.

KI ist noch weit von Science-Fiction entfernt // Adobe Stock:

Bilder, Texte, Stimmen – Was Computerprogramme bereits möglich machen

Die faszinierende Welt der künstlichen Intelligenz hat bereits eine Vielzahl von Anwendungen hervorgebracht, die sich nahtlos in unseren Alltag integriert haben. KI-Bots sind zu wahren Meistern der Kreativität geworden, indem sie beeindruckende Fähigkeiten demonstrieren, um Bilder, Texte und sogar Stimmen zu erschaffen. Von interaktiven Chatbots, die auf komplexe Fragen die passende Antwort liefern, über Computerprogramme, die aus einfachen Textbeschreibungen lebendige Bilder generieren, bis hin zu KI-Systemen, die menschliche Stimmen perfekt imitieren können – die KI hat uns in erstaunliche Dimensionen kreativer Möglichkeiten katapultiert.

Ist dir etwas aufgefallen? Dieser Absatz wurde vollständig von einer KI geschrieben. Faszinierend findest du nicht auch?

Computerprogramme helfen dir dabei, deinen Alltag zu erleichtern // Adobe Stock:

KI und Autos

Ein weiteres Anwendungsfeld von KI ist die Automobilbranche. Du hörst im Auto immer gerne dein Lieblingslied? Die KI kann sich das merken, dich im Auto beispielsweise anhand deiner Atmung oder deiner Hände erkennen und dann automatisch dein Lieblingslied abspielen – ganz ohne, dass du irgendeinen Knopf drücken musst! Super praktisch. Und auch deine Eltern sind bestimmt froh über Einparkhilfen, Navigationsgeräte und automatische Sitzeinstellungen, oder?

Autofahren ohne Fahrerin oder Fahrer

Doch mehr Komfort für Passagiere ist nicht das Einzige, was KI in Autos erreichen soll. Schon seit Jahren wird erprobt, ob sich Autos auch ganz ohne Fahrerinnen oder Fahrer, nur durch eine KI, steuern lassen könnten. Praktisch wäre das durchaus. Man setzt sich einfach ins Auto und wird hingefahren, wo auch immer man mag. 

Hier gilt es jedoch, noch ganz viel zu forschen und zu entwickeln, denn natürlich kann diese Art des Fahrens sehr gefährlich werden. Bereits jetzt sorgen verschiedene intelligente Assistenzsysteme für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Und auch wenn komplett fahrerloses Fahren in naher Zukunft unwahrscheinlich ist, so gibt es doch immer wieder verschiedene Tests in diese Richtung. Für all diese Entwicklungen sind Algorithmen und die Weiterentwicklung der „Künstlichen Intelligenz“ von großer Bedeutung.

Assistenzsysteme behalten die Umgebung im Auge // Adobe Stock:

Natürlich bringt die Nutzung von KI trotzdem ein paar Risiken mit sich. Doch um diese zu verringern, werden nicht nur Fachleute aus der Forschung, der Mathematik und dem Programmieren mit der Erschaffung von KI, sondern auch so genannte Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler beauftragt. Das sind zum Beispiel Expertinnen und Experten für Ethik, Moral und Kommunikation. So wird gewährleistet, dass KI technisch einwandfrei funktioniert, aber nicht zur Gefahr für den Menschen werden kann.

Das oberste Ziel von KI ist nämlich nicht, stärker als wir Menschen zu werden, sondern unser Leben zu erleichtern. Deshalb ist es wichtig, sich ihrer Auswirkungen bewusst zu sein und verantwortungsbewusst mit ihr umzugehen.

Beitragsbild // Adobe Stock: VRVIRUS

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: August 2023

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In diesen Artikeln erfährst du noch mehr zum Thema „Künstliche Intelligenz“:

  • Von Rechnern zu Denkern: Wie funktioniert die Künstliche Intelligenz?
  • Der Unterschied der virtuellen Welten: Augmented Reality und Virtual Reality öffnen Türen zu völlig neuen Realitäten.
  • Metaverse: Den Begriff Metaverse hört man inzwischen überall – kennst du ihn auch schon? Es geht dabei um eine virtuelle Welt, ähnlich wie bei Videospielen.

Die Vision Zero könnte als Vorstellung einer Welt gesehen werden, in der niemand im Straßenverkehr ums Leben kommen muss. Wie die Vision Zero Unfalltote verhindern möchte, was eigentlich dahintersteckt und welche Technologien bereits in den Autos verbaut sind, erfährst du in diesem Artikel.

Die Strategie, die Leben schützt

Die Vision Zero (also die „Vision Null“) ist eine Strategie, die in Schweden entwickelt wurde und dort seit 1990 umgesetzt wird. Es geht darum, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und so sicher zu gestalten, wie man beispielsweise auch einen Arbeitsplatz sicher gestalten kann. Die Strategie zeigt Erfolg, denn in Schweden kommen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner 2,8 Verkehrstote. In Deutschland waren es 2018 4 Verkehrstote auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Vision Zero basiert auf der Annahme, dass der Mensch Fehler macht und diese Fehler unter anderem mit Fahrassistenzsystemen und Veränderung der Umwelt ausgeglichen werden können. Es geht aber nicht nur darum, Straßen und Autos durch Technik sicherer zu gestalten. Die Vision Zero ist eine Grundeinstellung, an der wir alle beteiligt sind und zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können. Die Europäische Kommission hat das Ziel, dass im Jahr 2050 niemand mehr auf den Straßen zu Schaden kommen soll. Wäre es nicht toll, wenn wir es schaffen, dieses Ziel zu erreichen? 

Solche Szenen will die Vision Zero in Zukunft vermeiden. Foto: Adobe Stock // qunica.com

Wo du die Vision Zero im Straßenverkehr triffst

Die Vision Zero kennst du bestimmt schon aus dem Straßenverkehr. Sie beinhaltet Regeln wie die richtige Gurtnutzung, Alkoholverbot am Steuer und Tempolimits. Die meisten Menschen überleben den Zusammenstoß mit einem Auto, das 30 km/h fährt. Bei 50 km/h sieht die Sache aber ganz anders aus. Obwohl diese Geschwindigkeit gar nicht spektakulär erscheint, kann sie schwere Folgen mit sich bringen. Deshalb sind viele Menschen dafür, dass man innerhalb einer Ortschaft nicht mehr so schnell fahren darf. Mit Hilfe eines Fahrassistenzsystems können Autos selbständig Notfallbremsungen durchführen, die Zusammenstöße  vermeiden. Ein Spurhalteassistent kann zum Beispiel dabei helfen, dass das Fahrzeug nicht von der Spur abkommt und bestimmte Geschwindigkeitssysteme sagen Fahrerin oder Fahrer Bescheid, wenn sie  auf der Autobahn zu schnell werden. Doch nicht nur das – auch auf den Straßen kann vieles verbessert werden. Man könnte beispielsweise Kreuzungen durch Kreisverkehre ersetzen oder Bushaltestellen verengen, sodass kein Auto mehr überholen kann. Somit könnten Mitfahrende beim Ein- und Aussteigen geschützt werden. Mit der ersten weiblichen Dummy-Puppe Eva, die du in unserem letzten Artikel kennengelernt hast, ist ein weiterer großer Stein in Sachen Verkehrssicherheit ins Rollen gekommen. Doch wie sieht die Zukunft aus?

Mehr Sicherheit durch autonomes Fahren

Stell dir vor, du sitzt in einem Auto, kannst die Füße hochlegen und nebenher ein Buch lesen – und dein Auto fährt von ganz alleine… Autonomes Fahren macht’s möglich! Was das genau bedeutet, kannst du in unserem Artikel zum autonomen Fahren nachlesen. Technologien wie Sensoren, Kameras, und Künstliche Intelligenz helfen dem Auto dabei, so auf seine Umwelt zu reagieren, wie es auch ein Mensch tun würde. Oder sollten wir lieber sagen: Besser als ein Mensch? Denn autonome Fahrzeuge können auf ihre Umgebung reagieren, ohne abgelenkt oder müde zu werden. Dadurch können Unfälle vermieden werden, die durch menschliche Fehler passieren. Außerdem lässt sich durch autonome Fahrzeuge die Straßensicherheit erhöhen, indem sie sich an die Verkehrsregeln halten und nicht schneller fahren als erlaubt. Sie können auch miteinander kommunizieren und kooperieren, um Verkehrsstaus zu vermeiden und sicherere Routen zu wählen. Verrückt, was die Technologie heute bereits alles kann, oder? Und in Zukunft brauchen Autos die Menschen dafür immer weniger.

Beim autonomen Fahren steuert das Auto wie von selbst. Foto: Adobe Stock // metamorworks

Die Assistenten – Helferlein mit großer Wirkung

Seit den 1960er Jahren gibt es das sogenannte „Integrale Sicherheitskonzept“, das immer weiterentwickelt wird. Dieses Konzept umfasst viele Sicherheitsmaßnahmen, die zusammenwirken, um den Personen im Auto und auch anderen Verkehrsteilnehmenden Schutz zu bieten. Dazu gehört, dass ein Auto bei einem Unfall so stabil wie möglich bleibt, zuverlässige Airbags und Sicherheitsgurte, die möglichst ohne Einschneidungen vor Verletzungen bewahren. Wie du jetzt schon weißt, gibt es mittlerweile noch einige weitere Funktionen, die ein Auto sicherer machen. So zum Beispiel den Bremsassistenten, der dafür sorgt, dass Auffahrunfälle vermieden werden. Aber wie macht er das? Wenn der Assistent erkennt, dass eine Zusammenprall in Sicht ist, löst er eine automatische Bremsung aus. Der Spurhalteassistent hilft der fahrenden Person dabei, dass das Fahrzeug innerhalb der Fahrbahnmarkierung bleibt. Das Auto gibt einen Ton von sich oder leuchtet auf, wenn dein Fahrzeug über die Markierung fährt und kann auch die Lenkung korrigieren. Mit einem Totwinkelassistent macht dich dein Auto darauf aufmerksam, wenn du ein Fahrzeug oder eine Person aus dem Augenwinkel nicht direkt sehen kannst und schlägt Alarm. Mit einem Parkassistent kann dein Auto das Einlenken übernehmen und den Abstand zu Hindernissen einschätzen. Mit einer Verkehrszeichenerkennung weiß dein Auto, welches Verkehrszeichen es vor sich hat und spiegelt dir das kommende STOP! Schild direkt aufs Armaturenbrett. Ein Müdigkeitswarnsystem macht dich darauf aufmerksam, wenn du erste Anzeichen von Müdigkeit aufzeigst. Ganz im Sinne der Vision Zero kann dies alles dabei helfen, Unfälle zu vermeiden und Risiken zu reduzieren.

Erfolge feiern und vorsichtig bleiben

Trotz der ganzen positiven Aspekte müssen wir eines beachten: Kein Fahrzeug ist vollständig gegen Unfälle geschützt! Darum wird bei der Vision Zero die Sicherheit ganzheitlich betrachtet. Es geht um sichere Autos, Straßen und natürlich auch darum, dass wir selbst aufmerksamer in unserem Alltag sind. Es bleibt immer eine gewisse Gefahr bestehen, vor allem in Situationen, in denen urplötzlich etwas passiert oder Fahrerin bzw. Fahrer  nicht aufmerksam genug sind. Deswegen ist es wichtig, dass Fahrerinnen und Fahrer immer  konzentriert sind und die Sicherheitsfunktionen des Fahrzeugs regelmäßig überprüfen lassen.

Um 2050 keine Unfalltoten mehr zu haben, muss also noch einiges passieren. Wir können aber sagen, dass wir mit der Vision-Zero-Strategie auf jeden Fall einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben und welche Funktionen bereits heute in unseren Autos verbaut sind, ist schon jetzt ziemlich toll. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass wir im Straßenverkehr jetzt und auch in Zukunft immer die Augen offen halten sollten – egal, wie weit die Technik voranschreitet.

 

Beitragsfoto: Adobe Stock // Gerald Bernard

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: März 2023

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In diesen Artikeln erfährst du noch mehr zum Thema Fahrzeugsicherheit:

Im Allgemeinen bezeichnet die künstliche Intelligenz den Versuch, menschliche Intelligenz nachzubilden. Computersysteme sollen irgendwann so denken und handeln können, wie es ein Mensch aufgrund seines Verstandes auch tut.

Wenn du mal ein Problem hast, löst du es schnell, weil du logisch überlegst. Und weil du auf dein gelerntes Wissen zurückgreifst. Genau so sollen auch Computer in der Zukunft auf Problemstellungen reagieren: überlegen und dann das erlernte Wissen anwenden. Dafür muss aber zunächst ein Computer gebaut und programmiert werden, der diese Fähigkeiten besitzt. Und das ist gar nicht so einfach.

MACHINE LEARNING

Künstliche Intelligenz
In der Mercedes-Benz Produktion kannst du viele Montageroboter entdecken

Bisher versucht man nicht, einen Computer zu bauen, der von Anfang an schon intelligent ist. Vielmehr geht es in der Forschung darum, herauszufinden wie man Computern etwas beibringen kann. Wie bei einem kleinen Kind. Das muss auch erst vieles lernen, bevor es sprechen und laufen kann. So soll der Rechner dann Umwelteinflüsse aufnehmen und daraus eigenes Handeln entwickeln können. Aber wie kann man einem Computer etwas beibringen? Mit einem Tafelbild und Karteikärtchen? Nein, für die Technik gibt es andere Lernmethoden. Man bezeichnet sie als „Machine Learning“. Dabei geht es vor allem darum, dem System Strukturen zu zeigen, die es dann wiedererkennt. Kleinere Aufgaben, die wiederholt erledigt werden müssen, können Montageroboter aber heute schon ausführen. Sie schweißen, versetzen oder verschrauben Bauteile. Fähig von selbst zu lernen sind sie aber nicht.

ERLEBNISFAHRT

Auch für die Automobilbranche ist die Entwicklung von künstlicher Intelligenz das große Thema. Was es schon gibt, sind teilweise denkende Systeme wie beim adaptiven Scheinwerfer und beim autonomen Fahren. Mercedes-Benz denkt aber noch einen Schritt weiter: Das Auto könnte nicht mehr nur Fahrzeug, sondern auch Erlebnisraum sein. Stell dir vor, du fährst mit deiner Familie in den Urlaub und plötzlich läuft auf den Monitoren dein Lieblingsfilm, weil sich das Auto diese Information zuvor gemerkt hat. Darüber würdest du dich sicher freuen.

Künstliche Intelligenz
Schon jetzt haben Mercedes-Benz Fahrzeuge ganz schön viel künstliche Intelligenz

HANDWERKER AUS KABELN UND METALL

Langfristig ist das Ziel aber, eine allgemein künstliche Intelligenz zu schaffen. Diese möchte der Autobauer Mercedes-Benz nicht nur in seinen Fahrzeugen anwenden, sondern auch in der Produktion. Hier könnte ein denkendes Computersystem vor allem in der Produktion Vorteile haben. Stell dir vor, es gibt ein System, das eigenständig Verbesserungen für den Produktionsprozess vorschlagen kann? Das neuartige Materialien entdeckt und Einsatzmöglichkeiten bereithält? Dem Computer könnte das Wissen von Experten über einen längeren Zeitraum einfach antrainiert werden. Dafür könnte der Computer beispielsweise Fachliteratur lesen und verstehen. Verrückte Vorstellung, oder?

Künstliche Intelligenz
Systeme mit künstlicher Intelligenz könnten wie ein Mitarbeiter eigene Ideen vorschlagen

Wie intelligente Fabriken funktionieren kannst du auch in unserer dreiteiligen Serie Industrie 4.0 nachlesen. Hier geht es zu:

Teil 1: Wenn Maschinen miteinander reden

Teil 2: Die intelligente Fabrik

Teil 3: Werden unsere Autos bald nur von Robotern gebaut?

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Stand: August 2016

Beitragsbild: istockphoto.com / sarah5
Bilder: Mercedes-Benz Group AG