Stell dir folgende Geschichte vor: Daniel macht eine Ausbildung zum Mechatroniker. Heute hat er seine Prüfung. Er hat die vergangenen Woche sehr viel dafür gelernt und möchte unbedingt bestehen. Er ist schon sehr aufgeregt. Er setzt sich in sein Auto und fährt los. Auf dem Weg zur Prüfung gehen ihn noch zig Dinge durch den Kopf. Er ist so mit sich beschäftigt, dass er nicht auf die Vorfahrt an der Kreuzung achtet. Ein harter Aufprall und ein lauter Knall reißen ihn aus seinen Gedanken. Daniel hat einen Unfall gebaut. Zum Glück ist niemandem etwas passiert.
Fit und gesund am Steuer
Solche Unfälle wie dieser passieren leider tagtäglich und nicht immer gehen sie so glücklich aus wie hier. Durch Stress, Müdigkeit oder Unwohlsein sind Autofahrende oft abgelenkt und konzentrieren sich nicht genug auf den Straßenverkehr.
Die Mercedes-Benz Group AG will deshalb Autos entwickeln, die das Wohlbefinden von Fahrenden erkennen und verbessern können. Das Projekt heißt Fit & Healthy – auf Deutsch fit und gesund – und ist Teil der Zukunftsvision des Autobauers. Die Grundidee: Die Autos erkennen wie sich die Fahrenden gerade fühlen und unterstützen sie, wach und fit zu bleiben. Das verbessert nicht nur den körperlichen Zustand der Fahrenden, sondern auch die Sicherheit.
Algorithmen werten den Zustand der Fahrenden aus
Doch wie soll das funktionieren? Kann eine Maschine erkennen, wie ein Mensch sich fühlt? Mit moderner Technik ist das heute schon möglich. Mercedes-Benz will Sensoren einsetzen, die Daten über die Auto fahrende Person und über das Umfeld des Autos erkennen und sammeln können. Zusätzlich kann die Person am Steuer ein Armband tragen, dass ihre Vitalität erfasst – wie beispielsweise den Puls oder den Blutdruck. Alle diese gewonnenen Daten kann das Auto mithilfe von sogenannten „Algorithmen“ auswerten und in eine bestimmte Reaktion umwandeln .
Fitnessübungen oder Aufwach-Musik
Was genau das Auto „unternimmt“, um das Wohlbefinden der Fahrerin oder des Fahrers zu steigern, kann ganz unterschiedlich sein. Müdigkeit kann die Sicherheit von Fahrenden ganz schön gefährden. Wenn Fahrende müde sind, kann belebende Musik gespielt werden. Oder das Auto empfiehlt über den Bildschirm eine kurze Pause. Dort kann die fahrende Person dann nach Anleitung auf dem Display Aufwachübungen machen.
Bei Stress und Anspannung geht es darum, Fahrende zu beruhigen: Das Navigationssystem wählt eine entspanntere Route mit weniger Verkehr aus, aus den Boxen ertönt Entspannungsmusik, über das Display erhalten Fahrende Atemübungen gegen Stress oder Sitzmassagen gegen Verspannungen.
Erste Autos mit Wohlfühlfaktor in Entwicklung
Auch das Klima, der Duft und die Beleuchtung wirken sich im Auto auf die Stimmung der Fahrerin oder des Fahrers aus. Auch dafür soll es in Zukunft passende Angebote geben. Doch woher wissen die Entwickelnden, welche Daten welchen Gefühlszustand der Fahrenden anzeigen und wie man ihn verbessern kann? Dafür arbeitet Mercedes-Benz mit dem Elektronikkonzern Philips zusammen. Die Entwickelnden kennen sich bestens mit sogenannten Gesundheitstechnologien aus. Bereits dieses Jahr sollen die ersten Autos mit solchen Systemen ausgestattet werden.
Um der fahrenden Person eine komfortable Autofahrt anzubieten, müssen die Sensoren im Auto möglichst viele Daten sammeln. Viele Menschen mögen es allerdings nicht besonders gerne, wenn so viele persönliche Daten von einer Maschine oder einem Auto erfasst werden. Deshalb arbeiten die Mercedes-Benz Group und Philips an einer Lösung, die es Fahrenden ermöglicht, selbst zu steuern, welche Daten von ihnen erfasst werden dürfen und welche nicht.
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Stand: Februar 2017
Beitragsbild: www.shutterstock.com / antoniodiaz
Bilder: Mercedes-Benz Group AG