Der 3. April war ein ganz besonderer Tag: Am KIT in Karlsruhe zeigte Ola Källenius, Vorstandsmitglied der Daimler AG und Chef der Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung bei der Genius Kinderuni, wie die Autos schon heute sehen, denken und sprechen können – und was sie fit macht für die Zukunft des Automobils.
Als Ola Källenius die Bühne betritt, begrüßen ihn die Kinder im Audimax-Hörsaal des KIT in Karlsruhe mit frenetischem Trommelwirbel auf den Tischen. Dass man so an der Universität seine Begeisterung zeigt, anstatt mit Applaus, haben sie bereits gelernt. Jetzt können sie es kaum abwarten, Spannendes aus der Welt des Automobils erfahren.
Sie werden nicht enttäuscht. Von Schwarmintelligenz und Sprachsteuerung über autonomes Fahren und Elektroantrieb bis hin zu einem Aha-Moment, als eine Zitrone tatsächlich Strom für eine Glühbirne erzeugt, kommen die Kinder aus dem Staunen nicht mehr heraus.
“Das waren klasse Studentinnen und Studenten”, fasst Ola Källenius zusammen, wie er die Kinder in seiner Funktion als Dozent erlebt hat. “Sie waren sehr aktive Begleiter der Vorlesung, haben viele Fragen gestellt – aber auch gute Ideen gehabt.”
Im Daimler-Blog berichtet Genius-Praktikantin Martina von ihrem Tag bei der Kinderuni. Die Highlights der Vorlesung kannst du dir hier im Video anschauen:
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Batterien und Akkus gibt es ganz viele verschiedene und alle sind sie dafür da, Geräte mit elektrischem Strom zu versorgen und funktionsfähig zu machen. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Batterien und Akkus? Ganz einfach: Die Batterie ist im Gegensatz zum Akku nicht aufladbar. Das kennst du zum Beispiel von deinem Wecker oder deinem Taschenrechner. Wenn die Batterie einmal leer ist, musst du sie entsorgen. Einen Handyakku oder den Akku einer Digitalkamera kann man dagegen immer wieder aufladen. Er ist praktisch eine wiederaufladbare Batterie. Doch auch die hält nicht ewig: Mit der Zeit muss man sie immer öfter aufladen, bis sie schließlich zu schwach für das Gerät wird. Auch der Akku muss dann entsorgt werden – oder?
Ein Akku ist eine wiederaufladbare Batterie.
Umweltfreundlich
Eines steht auf jeden Fall fest: Da du Akkus nicht sofort entsorgen musst, sondern immer wieder aufladen kannst, sind sie ein wenig umweltfreundlicher als Batterien. Sie produzieren schlichtweg nicht so viel Müll. Doch auch bei Akkus gibt es Vor- und Nachteile. Um diese zu erklären, machen wir einen kleinen Ausflug in die Chemie.
Es gibt Nickel-Kadmium-Akkus, Nickel-Metallhydrid-Akkus, Lithium-Ionen-Akkus und Lithium-Ion-Polymer-Akkus. Das hört sich sehr kompliziert an, diese Typen lassen sich aber schnell in zwei verschiedene Gruppen einteilen. Die beiden Akku-Varianten mit Nickel entladen sich sehr schnell selbst. Das bedeutet, wenn du sie auflädst und einfach unbenutzt liegen lässt, ist beim nächsten Benutzen der Akku bereits zu einem Teil leer. Auch die Lithium-Ionen-Akkus entladen sich selbst, allerdings nicht so schnell. Ein Vorteil ist hier auch, dass die Akkus genauso groß sind wie die Nickel-Akkus und trotzdem mehr Energie speichern können. Außerdem haben sie eine längere Lebenszeit. Das sind ein paar der Gründe, warum Lithium-Ionen-Akkus häufig zum Einsatz kommen. Du findest solche Akkus zum Beispiel in Handys und Laptops, aber auch die Batterie in einem Elektrofahrzeug funktioniert wie ein Lithium-Ionen-Akku.
Vor allem in tragbaren Geräten und Elektroautos findest du Lithium-Ionen-Akkus. — Bild: Daimler AG
Alterung durch Oxidation
Ein Lithium-Ionen-Akku besteht aus vielen Zellen, die wiederum jeweils aus einer positiven und einer negativen Elektrode bestehen. Bei der Aufladung wandern die Ionen von der positiven zur negativen Elektrode und lagern sich dort ein. Bei der Entladung ist es andersherum. Mit der Zeit allerdings oxidieren die beiden Elektroden in einer Zelle. Das bedeutet, sie geben Elektronen ab. Die Folge davon ist, dass sie keine Lithium-Ionen mehr speichern können. Das Auf- und Entladen des Akkus funktioniert immer weniger.
Du fragst dich nun sicher: Warum oxidieren die Elektroden in den Zellen überhaupt? Das hängt vor allem von Temperatur und Ladezustand des Akkus ab. Wenn der Akku zum Beispiel in einer sehr warmen Umgebung aufbewahrt wird und zudem noch vollgeladen ist, altert er sehr schnell.
Ein Stromspeicher aus alten Batterien von Elektroautos — Bild: Daimler AG
Das zweite Leben der Elektroauto-Batterie
Die Lithium-Ionen-Akkus in den Elektroautos der Daimler AG haben eine Lebensdauer von circa zehn Jahren. Dann muss man sie auswechseln, weil die Reichweite der Autos nicht mehr ausreicht. Sind Elektroautos also wirklich so umweltfreundlich, wenn ihre Akkus alle zehn Jahre entsorgt werden müssen?
Die Daimler AG möchte, dass der Lebenszyklus einer solchen Batterie dann noch nicht endet. Deshalb hat der Autobauer die Batterien von 1000 smart-Elektrofahrzeugen zu einem großen Stromspeicher zusammengeschlossen. Wie ein stationärer Energiespeicher soll er zum Beispiel Sonnen- oder Windenergie speichern und dann verfügbar machen, wenn man diese Energie braucht.
Die Akkus der Elektroautos werden damit nicht nur weitere zehn Jahre verwendet, die Energieanbieter könnten so auch ein weiteres großes Problem lösen. Momentan kommt unser Strom noch aus umweltschädlichen Kraftwerken. Deshalb ist das Ziel, langfristig auf erneuerbare Energien, also Energie aus Windrädern oder Energie durch Solarzellen, umzustellen. Auf diese Energie kann man sich aber nicht verlassen, denn die Sonne scheint nicht immer dort, wo Menschen Strom brauchen, und auch der Wind weht dort nicht immer. Es muss deshalb sogenannte Primärreserven geben. Das sind Energiespeicher, auf die sofort zurückgegriffen werden kann, wenn der Strom mal fehlt. Ein Stromspeicher aus ganz vielen alten Elektro-Akkus kann überschüssige Energie aus Sonne und Wind speichern und in solchen Fällen zum Einsatz kommen.
So stellt sich die Daimler AG den Lebenszyklus der Batterien aus Elektroautos vor. — Bild: Daimler AG
Der Stromspeicher der Daimler AG soll noch dieses Jahr bei den deutschen Energieanbietern in Betrieb gehen und vollautomatisch funktionieren. Nach zehn Jahren eignen sich die Batterien auch dafür nicht mehr. Dann sollen sie recycelt und für den Bau neuer Batterien für Elektroautos verwendet werden.
Willst du beim Sport auch besser sein als deine Klassenkameraden? Klar, oder? Ein gesunder Ehrgeiz kann nicht schaden und bringt dich voran. So geht es auch den Autoherstellern. Mit intelligenter Technik wollen sie die Autos noch effizienter und umweltschonender bauen. Bereits 1899 wurde das erste Automobil La Cuadra mit Hybridantrieb in Barcelona gebaut. Eine alt bekannte Technik, die bis heute stetig weiterentwickelt wurde.
Verbrennungsmotor trifft Elektromotor
Das ist eine ganz schön ausgeklügelte Idee: In das Auto wird nämlich sowohl ein Verbrennungs- als auch ein Elektromotor eingebaut. Von einem Verbrennungsmotor spricht man, wenn man das Auto an der Tankstelle mit Benzin tankt. Elektroautos werden mit Strom aufgeladen, um fahren zu können. Hybridmotoren bestehen aus beiden Arten. Und das ist ganz schön intelligent und vor allem umweltfreundlich!
Stärken und Schwächen
So sieht ein Hybridauto von innen aus – vorne siehst du das Getriebe aus Verbrennungs- und Elektromotor
Der Verbrennungsmotor ist der kräftigere von beiden: Seine Stärken zeigt er immer dann, wenn der Fahrer besonders schnell oder weite Strecken fahren möchte. Aber er hat auch seine Schwächen: Autos, die mit Verbrennungsmotor fahren, sind lauter als reine Elektroautos. Das merkst du, wenn du in der Nähe einer Autobahn wohnst. Außerdem belasten sie durch die Abgabe von Kohlenstoffdioxd (CO2) unsere Umwelt. Hier greifen die Vorteile des Elektromotors. Er ist der smartere von beiden. Autos mit Elektromotor fahren leise und ohne Abgase. Dieser Motor hat aber auch Nachteile: Elektroautos können bislang nur kurze Strecken fahren, weil die Batterie schneller leer ist und dann wieder aufgeladen werden muss.
Ein perfektes Team
Damit beide Antriebe ihre Vorteile optimal ausspielen können, werden sie im Hybridmotor einfach zusammengefasst. Sie können dort entweder abwechselnd oder gemeinsam genutzt werden. Diese intelligente Kombination kommt in immer mehr Automodellen vor. Das Auto hat damit einen sehr geringen Verbrauch: Die elektrische Maschine im Auto versorgt sich laufend selbst mit Energie, indem sie die Energie, die beim Bremsen entsteht, sammelt und umwandelt. Daher kann der Verbrennungsmotor auch mal ausgeschaltet werden. Dann kommt der Elektromotor zum Zuge – denn er ist ja jetzt wieder aufgeladen. Sinkt die Energie des E-Motors, wird der Verbrennungsmotor wieder zugeschaltet. Ein perfektes Team: Der Wechsel von einem Antrieb zum anderen geschieht dabei komplett automatisch.
Elektroautos werden mit Strom aufgeladen und sind umweltfreundlich
Plug-in ist in
Auch Daimler treibt die Hybridisierung voran: 2017 sollen insgesamt zehn Plug-in-hybridbetriebene Autos auf dem Markt sein. Plug-ins haben eine viel größere Batterieleistung als ein reiner Elektromotor. Damit können sie viel länger elektronisch betrieben fahren. Und weißt du, was das Besondere daran ist? Das Auto kann an jeder Steckdose einfach aufgeladen werden! Damit sind Plug-in-Hybride heute ein perfekter Kompromiss zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor.
Der Citaro G BlueTec Hybrid im Einsatz
Mit voller Hybridkraft voraus
Daimler setzt aber auch im öffentlichen Nahverkehr schon lange auf Hybride auf der Straße: Mit dem Citaro G BlueTec Hybrid, einem Bus, der bis zu zehn Kilometer rein elektrisch fährt, wird auch der Nahverkehr immer umweltfreundlicher und damit auch zukunftsfähig.
Fotos: Daimler AG
Elektro-Lkw sind eigentlich ein alter Schuh
Die Idee von strombetriebenen Lastfahrzeugen ist nicht neu. Bereits vor über 100 Jahren – noch vor dem ersten Weltkrieg – wurden Lastwagen, Busse und Postautos elektronisch betrieben. Ab den sechziger Jahren überholten jedoch die Benzin- und Dieselkraftwagen die Elektro-Fahrzeuge in Leistungsstärke, Geschwindigkeit und Kraftstoffkosten, sodass die elektronisch betriebenen Fahrzeuge „in Vergessenheit“ gerieten. Erst durch die vermehrte Umweltverschmutzung und die Debatte um Ressourcenknappheit, rückten auch Elektro-Lkw wieder vermehrt in den Fokus.
Schon vor einem Jahrhundert wurden Fahrzeuge mit Elektromotoren angetrieben
Auf leisen Rädern durch die Stadt
Bisher sind Elektro-Lkw noch eher selten auf unseren Straßen anzutreffen – das wird sich aber bald ändern. Viele Hersteller forschen momentan an Lastwagen mit Elektroantrieb, einige davon sind auch schon im Einsatz. Aufgrund ihrer begrenzten Reichweite von 200 bis 300 Kilometern sind sie hauptsächlich im städtischen Lieferverkehr unterwegs – wie bei der Müllabfuhr oder der Post. Hierfür sind die Elektro-Lkw sehr gut geeignet, da durch das viele Bremsen im Stadtverkehr so viel Energie wiedergewonnen werden kann, dass der Stromverbrauch nur sehr gering ist. Nur auf längeren Autobahnstrecken steigt der Stromverbrauch natürlich an. Werden die Akkus der Elektromotoren mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen „betankt“, sind sie zudem absolut umweltschonend und emissionsfrei. Im Vergleich zu einem Lastwagen mit Dieselmotor kann ein 40-Tonner innerhalb eines Jahres fast zwölf Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen.
Aber nicht nur die Umwelt; auch unsere Ohren werden geschont. Elektromotoren sind deutlich leiser als normale Verbrennungsmotoren. Mit nur etwa 45 Dezibel hört man das leise Surren des Motors nicht einmal zwischen den üblichen Fahrgeräuschen heraus.
Elektro-Lkw eignen sich heutzutage eher für kürzere Strecken
Daimler geht in die Serienfertigung
Anfang des kommenden Jahrzehnts will auch Daimler mit leichten Lastwagen mit Elektroantrieb in die Serienfertigung gehen. Geplant sind Lkw mit bis zu 26 Tonnen und 200 Kilometern Reichweite. Diese sollen dann im Stadtverkehr eingesetzt werden. Ob Elektro-Lkw irgendwann auch einmal für lange Strecken eingesetzt werden können, ist noch fraglich. Lastwagen sind sehr schwer und brauchen daher viel Energie für die Beschleunigung. Da Diesel im Vergleich zu Batterien jedoch etwa 50 Mal mehr Energie speichern kann, müsste eine Batterie, die genauso viel Energie aufbringen kann, ungefähr so groß sein, wie der Lastwagen selbst. So erklärt das Dr. Wolfgang Bernhard, Daimler-Vorstand für Lkw und Busse den beiden Genius-Kinderreportern Emma und Nick im Interview. Er hält es aber für möglich, zumindest die zehn Prozent der Lkw, die derzeit für den städtischen Verteilerverkehr fahren, in Zukunft elektrisch anzutreiben.
Wie funktioniert eigentlich ein Elektro-Lkw?
Bei den elektrisch betriebenen Lkw fallen Teile wie die Abgasanlage oder der Tank natürlich weg. Dafür gibt es einen großen Batteriepack, in dem der Strom für den Antrieb des Elektromotors gespeichert wird. Um diesen aufzuladen, benötigt man – je nach Größe der Batterie – etwa sechs Stunden Zeit. In der Vorderachse des Lkw befindet sich der Elektromotor, zudem gibt es die sogenannte Elektronik, die den Strom von der Batterie in den Elektromotor leitet – dieser treibt dann über die Achse die Räder an.
Bilder: Daimler AG
SAUBERER FLÜSTERMOTOR
Sicher würdest du nicht gerne an einer Hauptstraße wohnen. Denn rund um die Uhr macht sich der Verkehr lautstark bemerkbar. Und dann wären da noch die vielen Abgase.Mit elektronischen Fahrzeugen ist das anders. Die sogenannten E-Autos rattern nicht so laut wie ihre Verwandten. Bei geringen Geschwindigkeiten könntest du sogar noch eine Stecknadel fallen hören. Und sie geben auch keine Stickoxide ab. Denn sie nutzen keinen Tank, sondern eine Batterie, die man über eine Ladedose auflädt. Sie werden von einem Elektromotor betrieben, keinem Verbrennungsmotor. Um sie also in zwei Worten zusammenzufassen: Leise und sauber. Wo liegt also noch das Problem? Naja, ein richtiges Problem gibt es nicht. Zumindest keines, das sich nicht beheben ließe.
Die wichtigsten Elemente eines Elektroautos
Der Haken ist, dass diese fast lautlosen Autos lebensbedrohliche Gefahren bergen. Besonders in Wohngebieten ist der Klang des Motors ein wichtiges Signal für die Verkehrssicherheit. Es hilft vor allem dir und älteren Menschen, die Quelle des Risikos zu hören. Und diesem dann aus dem Weg zu gehen. Aber wenn das E-Auto von selbst keinen Mucks macht, wie verpasst man ihm dann einen Sound?
DER TON MACHT DIE MUSIK
Für deine Sicherheit ist es sehr wichtig, Autos auch kommen zu hören
Daimler hat das Problem mit seiner Akustik-Abteilung sofort angepackt. Jetzt arbeiten sie nicht mehr nur daran, gewöhnliche Autos leiser zu machen, sondern auch elektrische lauter. Über eine solche Arbeit mit der Akustik eines Fahrzeugs kannst du dich in diesem Beitrag schlau machen. Die Debatte läuft allerdings darüber, welche Töne die E-Autos machen sollen. Es wurde viel experimentiert: Piepsen, Klingeln, Melodien – ja sogar die Geräusche eines Ufos wurden imitiert. Ganz schön überirdisch.
SOUND IN SERIE
Die Daimler-Abteilung blieb aber auf dem Teppich. Schließlich ist der Straßenverkehr keine Szene eines Fantasy-Films. Sie entschied sich, die Bassfrequenz eines Verbrennungsmotors zu imitieren und brachte den akustischen Umfeldschutz auf die Straßen. In Japan und in den USA kommt dieser sogar serienmäßig zum Einsatz. Bei uns ist er optional erhältlich. Doch natürlich erfüllt er seinen Zweck auf der ganzen Welt in gleichem Maße: Er macht einen spezifischen Sound. Fußgänger und Radfahrer werden so auf dein Fahrzeug aufmerksam, während du im Innenraum den Klang aber nicht zu hören bekommst. So schützt Daimler nicht nur alle Verkehrsteilnehmer, sondern auch die wichtigsten Eigenschaften seiner Fahrzeuge: Sicherheit und Komfort.
Bilder: Daimler AG
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Es gibt zwei verschiedene Arten von elektrischem Strom, mit denen Elektromotoren betrieben werden können. Als Gleichstrom bezeichnet man Strom, der seine Richtung und Stärke nicht ändert. Er kommt in vielen Geräten zum Einsatz, die z. B. mit Batterien betrieben werden, also z. B. CD-Player, Modellautos oder Fensterheber in „richtigen“ Autos.
GLEICH- UND WECHSELSTROM
Wechselstrom hingegen ändert seine Richtung periodisch. Eine besondere Art des Wechselstroms ist der Drehstrom. Er besteht aus drei einzelnen Wechselströmen, die in drei verschiedenen Phasen gleichmäßig versetzt voneinander wirken. Deshalb wird er oft auch als Dreiphasenwechselstrom bezeichnet. Ordnet man drei Spulen gleichmäßig verteilt im Kreis an und verbindet sie mit jeweils einer Phase dieses Dreiphasenwechselstroms, so ensteht ein drehendes Magnetfeld. Daher nennt man dieses Dreiphasenwechselstromsystem auch Drehstromsystem.
MAGNETISCHE WIRKUNG DES ELEKTRISCHEN STROMS
Die Lorentzkraft
Grundlage dafür, dass ein Elektromotor eine Drehbewegung erzeugt, ist die so genannte Lorentzkraft. Sie bezeichnet die Kräfte, die verschiedene Magnetfelder aufeinander ausüben.
Nehmen wir zum Beispiel eine Leiterschleife, durch die Strom fließt und die dadurch von einem Magnetfeld umgeben ist. Die Leiterschleife befindet sich innerhalb eines Magneten, der ebenfalls ein Magnetfeld erzeugt. Diese beiden Magnetfelder wirken so aufeinander, dass dabei eine Kraft entsteht, die senkrecht zum Magnetfeld (vom Nord –zum Südpol) und zur Bewegungsrichtung des Stroms (vom Plus- zum Minuspol) verläuft – die Lorentzkraft.
Mit deiner rechten Hand kannst du die Richtung der Lorentzkraft ganz einfach ermitteln. Bei dieser so genannten Rechte-Hand-Regel zeigt dir der Daumen immer die Richtung an, in die der Strom fließt, der Zeigefinger die Richtung, in die das Magnetfeld verläuft und der Mittelfinger die Richtung, in die die Lorentzkraft wirkt. Teste es doch gleich mal anhand der nebenstehenden Grafik.
Die beiden Seiten der Leiterschleife stehen übereinander. Da auf der einen Seite der Leiterschleife der Strom in eine andere Richtung fließt als auf der anderen Seite der Leiterschleife, wirkt auch die Lorentzkraft jeweils in eine andere Richtung. Das ist der Grund, warum sich die Leiterschleife dreht. Erreicht sie jedoch eine waagerechte Position, wirken die Lorentzkräfte genau entgegengesetzt, sodass sich die Leiterschleife nicht weiterdrehen kann.
EINFACHER ELEKTROMOTOR
Der Gleichstrom-Motor
Das gleiche Prinzip wie bei der Leiterschleife läuft in einem Gleichstrom-Motor ab. Auch hier gibt es einen feststehenden Magneten, den Stator, und einen sich drehenden Elektromagneten, den Rotor (auch Anker genannt), der sich innerhalb des Stators befindet. Über die Batterie wird dem Motor Gleichstrom zugeführt, wodurch die Lorentzkräfte wirken. Damit der Rotor weiterdreht und nicht wie die Leiterschlaufe in der waagerechten Position stoppt, gibt es im Elektromotor einen so genannten Kommutator. Er ist dafür zuständig, dass der Stromfluss durch den Elektromagneten im richtigen Moment umgekehrt wird und die Lorentzkräfte sich so neu ausrichten, dass sich der Rotor weiterdreht und nicht abgebremst wird. Mit dem Anker verbunden ist eine Antriebswelle, die die erzeugte mechanische Energie an die Autoräder weiterleitet.
STATOR MIT DREI SPULEN
Der Drehfeld-Elektromotor
In einem Drehstrom- oder Drehfeld-Motor ist solch ein Kommutator nicht notwendig. Im feststehenden Teil des Motors, dem Stator, befinden sich drei Spulen, die in gleichmäßigen Abständen zueinander in einem Kreis angeordnet sind. Sie werden jeweils über einen elektrischen Leiter mit Drehstrom versorgt, das heißt mit Wechselstrom, der in drei verschiedenen Phasen seine elektrische Spannung entwickelt. Dadurch bildet sich um jede Spule zu unterschiedlichen Zeiten ein Magnetfeld. Alle drei Magnetfelder zusammen ergeben ein größeres summiertes Magnetfeld, das seine Richtung parallel zu den Phasen der drei wechselnden Leiterspannungen fortlaufend ändert und sich dadurch „dreht“. Daher wird es auch Drehfeld genannt. Verbindet man nun dieses rotierende Magnetfeld mit der Achse eines magnetischen Gegenstandes, rotiert dieser mit (Rotor).
Ein solcher Drehfeld-Elektromotor findet auch in den Elektroautos von Mercedes-Benz Verwendung.
Was ein Magnet ist, weißt du bestimmt. Das ist ein Körper, der andere Körper mit ähnlichen magnetischen Eigenschaften anzieht. Im Alltag werden Magneten meistens dazu benutzt, um Notizen oder Fotos, z. B. am Kühlschrank, zu befestigen. Jeder Magnet hat, genau wie die Erde auch, zwei verschiedene Pole, einen Nord- und einen Südpol. Hier ist die magnetische Kraft am stärksten. Nähern sich zwei Magnete mit ihren gleichen Polen, stoßen sie sich ab. Zwei unterschiedliche Pole ziehen sich hingegen an.
Das Magnetfeld
Der Wirkungsbereich um einen Magneten nennt man „magnetisches Feld“. Auch die Erde besitzt so ein magnetisches Feld. Der Zeiger eines Kompasses zum Beispiel ist auch ein Magnet und richtet sich nach dem Magnetfeld der Erde, das von Norden nach Süden verläuft, aus. Daher kann er uns die Himmelsrichtungen anzeigen.
Die Struktur solch eines Magnetfeldes kann durch so genannte Feldlinien sichtbar gemacht werden. Sie veranschaulichen die Richtung des magnetischen Flusses. Je dichter die Feldlinien zueinander sind, desto stärker ist das magnetische Feld. Du kannst auch selbst ganz einfach ein Magnetfeld sichtbar machen: Nehme dazu einen Magneten, ein Blatt Papier und Eisenfeilspäne. Eisen ist ein magnetisches Metall. Frag am besten dein/e Physiklehrer/in um Hilfe. Streue die Eisenfeilspäne auf das Blatt Papier und halte den Magneten unter das Blatt. Jetzt sollten sich die Eisenfeilspäne entsprechend ausrichten und die Richtung des magnetischen Flusses sichtbar machen. Die Feldlinien treten in der Regel am Nordpol aus und verlaufen bogenförmig zum Südpol.
Strom wirkt anziehend
Nicht nur Metalle wie Eisen, Nickel und Kobalt sind magnetisch. Magnetismus kann auch durch elektrischen Strom erzeugt werden. Das nennt man dann Elektromagnetismus. In der Umgebung eines von Strom durchflossenen Leiters bildet sich also auch ein Magnetfeld. Dieses Phänomen entdeckte der dänische Physiker Hans Christian Ørsted 1820. Sein Nachname (Abkürzung Oe) wurde daher auch zur Maßeinheit für die Stärke von Magnetfeldern. Umso höher die Stromstärke ist, desto stärker ist auch das Magnetfeld. Die magnetischen Feldlinien verlaufen kreisförmig um den elektrischen Leiter herum.
Der Elektromagnet ist eine besondere Form des Magneten. Er besteht aus einem Eisenkern und aus einer so genannten Spule. Das ist einfach betrachtet nichts weiter als aufgewickelter Draht, der Strom leiten kann. In der Spule bildet sich bei Stromfluss das magnetische Feld. Im Magnetfeld läd sich der Eisenkern magnetisch auf und kann dann andere magnetische Gegenstände anziehen. Dieses Phänomen spielt auch im Elektromotor eine Rolle.
Elektromagnetismus in der Praxis
Elektromagneten finden aber auch in einigen anderen Gegenständen Verwendung. Nehmen wir zum Beispiel eine elektrische Klingel, die vielleicht auch in deiner Schule für das Pausenzeichen verantwortlich ist. Sie ist aus einem metallischen Hohlkörper zur Verstärkung des Klingelgeräusches, der Glocke, sowie aus einem Hammer zur Anregung der Schwingung aufgebaut. Dieser Hammer ist an einen Stromkreis angeschlossen, der wiederum mit einem Elektromagneten verbunden ist. Schließt man den Stromkreis, zum Beispiel durch Betätigung eines Schalters, bildet sich um den Elektromagneten ein Magnetfeld, sodass der Eisenkern im Innern magnetisch aufgeladen wird. Der Elektromagnet und der Hammer der Klingel ziehen sich gegenseitig an, wodurch der Hammer die Glocke berührt und diese zum schwingen bringt. In dem Moment, wenn der Hammer vom Elektromagneten angezogen wird, unterbricht auf der anderen Seite die Verbindung zum Stromkreis. Es fließt kein Strom mehr und das Magnetfeld des Elektromagneten löst sich wieder auf. Der Hammer wird nicht mehr angezogen und federt zurück. Dadurch wird der Stromkreis wieder geschlossen. Dieser Vorgang wiederholt sich, solange der Schalter geschlossen bleibt. Durch das hin- und her schwingen des Hammers in kurzen Abständen wird ein durchgehendes Klingeln erzeugt.
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