Was macht ein Vorstand? Wie funktioniert Truck Platooning und ab wann werden LKW auf der Autobahn alleine fahren? Die beiden Genius-Kinderreporter Emma und Nick treffen Dr. Wolfgang Bernhard. Er ist als Vorstandsmitglied der Daimler AG für LKW und Busse verantwortlich. Beim Interview in Stuttgart haben die beiden Reporter sehr, sehr viele Fragen.
Der weltweite Transport von Waren ist für uns alle extrem wichtig. Sonst gäbe es keine gefüllten Supermarktregale und keine Klamotten in den Läden. Neben Flugzeugen, Schiffen und Zügen, sind es vor allem die Lkw auf den Straßen, die den Warentransport in diesem Ausmaß möglich machen. Diese Kolosse sind für uns unersetzlich: Sie transportieren jährlich rund drei Millionen Tonnen Güter. Und diese Zahl soll sich bis 2050 sogar verdreifachen. Das Problem ist, dass schon heute viele Autobahnen überlastet sind. Und die Umwelt? Auch die leidet. Deshalb wollte Daimler eine Lösung finden, um auch im Gütertransport weiterhin für Sicherheit und Fahrspaß zu sorgen. Eines ist klar: Eine Lösung wurde gefunden. Genius erzählt dir, wie sie heißt und aussieht.
VERBÜNDETER HIGHWAY PILOT
Nicht nur vernetzt, sondern auch autonom fahren diese Trucks
Lastfahrzeuge werden nicht mehr als einzelnes Transportmittel wahrgenommen werden, sondern als Teil eines großen Zusammenspiels. Wie bei einem Team werden nicht die Spieler einzeln betrachtet, sondern die Stärke des Teams im Gesamten. Dieses System heißt „Highway Pilot Connect-System“ – oder auch „Platooning“. Esfunktioniert so: Lkw, die auf der Autobahn Güter transportieren, werden mit anderen Lkw auf der gleichen Strecke verbunden. Daher kommt das Wort „Connect“. Diese Verbindung trägt das WLAN. So eine Fahrweise kannst du dir vorstellen wie eine Elefanten-Kolonne. Und was das Spannendste an dem System ist? Die Teamplayer können autonom fahren. Das durften auch unsere Genius-Kinderreporter Emma und Nick schon testen – sie fuhren mit Daimler-Ingenieur Enrico Wohlfarth in einem autonom fahrenden Truck auf der Autobahn.
Beim Truck Platooning fahren Lkw vernetzt in Kolonne
WEGGEFÄHRTEN
Wenn ein Lkw auf der Autobahn unterwegs ist und sich ein anderer Lastwagen nähert, verbinden sich die beiden Fahrzeuge über WLAN. Sie geben dem Fahrer ein Signal, dass sie gekoppelt wurden und der„Selbstfahrmodus“ aktiviert ist. Durch ihre zahlreichen Sensoren sind Lastwagen sicher auf der Straße unterwegs, denn sie können sich gegenseitig Signale geben: Bremst das erste Fahrzeug, weiß auch das Zweite, was zu tun ist. Bremsen!Natürlich können die Lkw-Fahrer trotzdem jederzeit wieder das Steuer übernehmen. Aber mal ehrlich: Wärst du der Fahrer, würdest du nicht auch lieber entspannen?
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Durch die autonome Fahrweise der Lkw bleibt dem Fahrer Zeit, sich während der Fahrt einfach mal zu zurückzulehnen oder geschäftliche E-Mails zu beantworten. Es gibt aber noch mehr Vorteile, als nur Momente der Ruhe. Die miteinander vernetzten LKW im Platoon benötigen statt 50 Meter Sicherheitsabstand, nur noch 15 Meter. Das ist möglich, da die Technologie im Falle einer Gefahrensituation sehr viel schneller reagieren kann, als die menschlichen Fahrer.
Der verringerte Abstand zwischen den Lkw führt dazu, dass der Luftwiderstand erheblich sinkt. Wie in einer Achterbahn kriegen die hinteren Reihen weniger Luftwiderstand zu spüren. Der verringerte Luftwiderstand führt auch dazu, dass die LKW bis zu zehn Prozent weniger Kraftstoff benötigen und damit auch der CO2-Verbrauch erheblich stinkt. Außerdem werden durch die platzsparende Fahrweise auch Staus vermieden.
AUSBREITENDES NETZ
Wenn es irgendwann möglich ist, nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Lagerhallen, Ankunftsziele und vielleicht sogar Raststätten und Fahrbahnen in das System einzubeziehen, wird der Gütertransport noch effizienter. Daran arbeitet Daimler. Die Ankunftszeit des Lkw wird automatisch an das Ziel übermittelt und die Wartezeiten beim Be- und Entladen können reduziert werden. Dafür ist es notwendig, möglichst global zu denken: Das Platooning-System soll nicht nur bei Trucks aus der eigenen Produktion funktionieren, sondern sich auch auf andere Lkw übertragen lassen.
Premiere: Von Stuttgart bis Rotterdam sind die Trucks im Kolonne gefahren
VERSUCH GEGLÜCKT
Hört sich alles super an. Eine kleine Hürde gibt es bei dem Highway Pilot Connect-System aber noch: Es ist rechtlich noch nicht ganz erlaubt. Für autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr liegt noch keine allgemeine Genehmigung vor. Trotzdem hat Daimler einen Versuch gewagt: Mit einer Sondergenehmigung schickte das Unternehmen drei über WLAN vernetzte, autonom fahrende Lkw mit Straßenzulassung auf die Autobahn A25. Im Rahmen der „Truck Platooning Challenge 2016“ der niederländischen Regierung fuhren die drei Lastwagen im Verbund von Stuttgart bis nach Rotterdam und erlaubten ihren Fahrern ein einzigartiges Erlebnis. Ergebnis: Die Testfahrt ist geglückt und der Weg in die Zukunft damit bereitet.
Bilder und Video: Daimler AG
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