Virtuelle Spritztour: Fahrsimulatoren machen es möglich

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Sicherlich hast du schon einmal ein Rennspiel am Computer oder an einer Spielkonsole gespielt. So ähnlich läuft es auch in einem Fahrsimulator ab: Man sitzt vor einem Bildschirm und steuert aus der Sicht der Fahrerin oder des Fahrers ein Auto. Zwar geht es dabei nicht darum, so schnell wie möglich zu fahren und einen Gegner zu schlagen, aber hochdynamische Fahr- und Bremsmanöver sind auch hier möglich. Und das Beste: Man drückt nicht nur die Knöpfe einer Tastatur oder eines Controllers, sondern sitzt in einem echten Fahrzeug und benutzt u.a. Lenkrad und Bremse. Eine 360°-Leinwand sowie eine um 90° drehbare Fahrerkabine ermöglichen ein noch realistischeres Fahrgefühl.

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Neuer Fahrsimulator in Sindelfingen eingeweiht: (v.r.n.l.) Prof. Dr. Peter Frankenberg, Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, Dr. Thomas Weber, ehemaliger Mercedes-Benz-Vorstand für …

So funktioniert ein Simulator

Ein komplettes Mercedes-Benz Modell befindet sich in einem sogenannten Dom mit einem Durchmesser von 7,5 m, dessen Innenfläche als 360°-Projektionswand genutzt wird. Hierauf werden der Straßenverkehr mit bewegten Fußgängerinnen und Fußgängern, Gegenverkehr und Häusern realitätsgetreu abgebildet wird. Der Dom ist über ein Schienensystem und einen Hexapod – einem Sechsbein aus sechs einzeln aus- und einfahrbarer Zylinder – beweglich und überträgt die Fahrzeugbewegungen auf die Fahrzeugkabine und die Fahrerin oder den Fahrer.

Die Steuereinrichtungen des Fahrzeugs sind mit dem Projektionssystem des Simulators verbunden. So werden die Reaktionen der Fahrerin oder des Fahrers vom Computer registriert und haben Auswirkungen wie im realen Verkehr. Lenkt die Fahrerin oder der Fahrer, gibt er Gas oder betätigt die Bremse, spiegelt sich das auch in der dargestellten Szene wider. Der bewegliche Raum verdeutlicht zusätzlich die Lage des Autos zum Untergrund und neigt sich zum Beispiel bei starker Kurvenfahrt mit.

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Fahrsimulator 2010 – Blick in den Kontrollraum

Pioniere der Fahrzeugentwicklung

Mithilfe eines Fahrsimulators lassen sich zum Beispiel kritische Verkehrssituationen wie Stau oder Nacht- und Nebel-Fahrten sowie der Einsatz von Fahrassistenz- und Bremssystemen wie der PRESAFE-Bremse oder dem ABS erproben. So können Prototypen bereits vor dem ersten Aufbau beurteilt und die Sicherheit fertiger Innovationssysteme garantiert werden. Durch den realitätsgetreuen Vergleich mit Vorgängermodellen oder Konkurrenzfahrzeugen lassen sich die Testergebnisse auch für die Forschung und Entwicklung zukünftiger Konstruktionen verwenden. Reale Testfahrten sind und bleiben aber natürlich weiterhin unerlässlich.

Bei Fahrsimulations-Tests werden oft auch Testpersonen einbezogen, die die innovativen Konzepte noch gar nicht kennen und deren Auskünfte über Bedienung und Akzeptanz der Systeme daher ganz objektiv sind. Und das Gute daran: Im Fahrsimulator gibt es für Fahrer/in und Umgebung kein reales Unfallrisiko. So können auch Grenzen ausgetestet werden.

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Fahrsimulator 2010 – Fahrsimulator Totalanssicht mit Schiene
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Fahrsimulator 2010 – Totalansicht des Fahrsimulators bei Mercedes-Benz in Sindelfingen

Als Pionier für Fahrzeugsicherheit hat Mercedes-Benz eine Vorreiterrolle bei Fahrzeugsimulatoren. Der erste Fahrsimulator wurde bereits 1985 im Daimler-Benz-Forschungszentrum in Berlin-Marienfelde in Betrieb genommen. Im Oktober 2010 feierte der modernste Simulator im Mercedes-Benz Technology Center in Sindelfingen Einweihung. Dieser ist nicht nur der leistungsfähigste Simulator in der Automobilbranche, sondern bringt noch eine weitere Besonderheit mit sich: Ein Teil der zum Antrieb des Simulator benötigten Energie wird beim Bremsen wiedergewonnen (Rekuperation) und in das Stromnetz des Werkes Sindelfingen eingespeist.

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Stand: März 2011