Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen das Internet nutzen können, egal wie gut sie sehen, hören oder sich bewegen können. Wusstest du, dass weltweit über eine Milliarde Menschen mit einer Behinderung leben? Für sie ist es besonders wichtig, dass Funktionen im Internet leicht zugänglich sind.
Was Barrierefreiheit bedeutet
Barrierefreiheit bedeutet, dass alles so gestaltet ist, dass niemand ausgeschlossen wird, in der „realen“ Welt sowie im Internet. In der echten Welt sehen wir Barrierefreiheit oft in Form von Rampen, Aufzügen oder breiten Türen, die sicherstellen, dass auch Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen problemlos Zugang zu Gebäuden haben. In der digitalen Welt bedeutet das, dass auch Webseiten, Apps und Programme so gestaltet sind, dass sie von allen Menschen genutzt werden können. Digitale Barrierefreiheit sorgt dafür, dass Menschen mit Beeinträchtigungen wie Blindheit, Hörproblemen oder motorischen Einschränkungen problemlos auf Informationen zugreifen können. Das geht weit über einfache Anpassungen hinaus und stellt sicher, dass das Internet wirklich für alle zugänglich ist – eben genauso wie Rampen und Aufzüge für alle Menschen Zugänge für Gebäude schaffen.
Die Hindernisse im Internet
Das Internet ist toll und bietet uns viele Möglichkeiten. Aber für Menschen mit Beeinträchtigungen gibt es viele Hindernisse, die es schwierig machen, vollständig an der digitalen Welt teilzunehmen. Diese Hindernisse, die als digitale Barrieren bezeichnet werden, sind sehr unterschiedlich. Zum Beispiel haben blinde Menschen Schwierigkeiten, wenn Bilder keine Textbeschreibung oder keinen Alternativtext haben. Die Texte können sich sehbeeinträchtigte Menschen mit speziellen Programmen vorlesen lassen. Auf vielen Webseiten fehlen solche Textbeschreibungen, was es für blinde Menschen unmöglich macht, die Inhalte vollständig zu verstehen. Auch gehörlose Menschen können Videos im Internet ohne Hilfsangebote nicht richtig verstehen. Hilfreich sind für sie beispielsweise Untertitel. Aber auch Menschen mit motorischen Einschränkungen können auf Probleme stoßen: Hindernisse sind kleine Schaltflächen, die schwer zu klicken sind oder komplizierte Navigationen und Menüs. Für Menschen, die mit speziellen Hilfsmitteln wie einem Joystick oder einer Spracherkennungssoftware arbeiten, ist es dadurch schwierig, Webseiten zu benutzen. Eine weitere Hürde stellt eine kleine Schriftgröße für Menschen mit Sehschwäche dar. All diese Hindernisse können dazu führen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen das Internet nicht in vollem Umfang nutzen können — was ganz schön ungerecht ist.
So wird das Internet barrierefrei
Damit das Internet für alle nutzbar wird, gibt es viele clevere Lösungen! Zum Beispiel können Webseiten Untertitel für Videos anbieten, damit auch Menschen, die nicht gut hören, teilhaben können. Für blinde Menschen gibt es Programme, die Texte auf Webseiten vorlesen oder beschreiben, was auf Bildern zu sehen ist. Große und gut lesbare Schriftarten helfen Menschen, die schlecht sehen. Auch deutliche Symbole oder bestimmte Farbkombinationen erleichtern die Nutzung für alle. Es ist auch wichtig, dass Schaltflächen groß genug sind, damit man sie leicht anklicken kann – egal, ob mit der Maus oder dem Finger. Verschiedene Plattformen stellen Checklisten zur Verfügung mit Dingen, die man bei der Entwicklung von Webseiten oder Apps beachten sollte, um für digitale Barrierefreiheit zu sorgen. Manche davon sind ganz leicht umzusetzen, manche etwas komplizierter. Zum Beispiel gibt es genaue Anweisungen zu Farben, die gut oder schlecht zusammenpassen, damit sie gut lesbar sind. Dazu wird ein bestimmter Wert zwischen den Farbcodes berechnet. Wie du dir vielleicht vorstellen kannst, ist es beispielsweise nicht gut, wenn man mit gelber Schrift auf weißem Hintergrund schreibt. Außerdem ist es sehr hilfreich, wenn Texte in sogenannter „leichter Sprache” geschrieben sind, damit sie für alle Menschen verständlich sind. Ein anderes Beispiel sind Formulare, etwa um sich für eine Veranstaltung anzumelden oder für eine Bestellung. Um das Formular barrierefrei zu gestalten, kann man die Beschriftung eines Eingabefeldes verlinken, sodass man direkt im Eingabefeld landet und lostippen kann.
Warum digitale Barrierefreiheit uns alle betrifft
Digitale Barrierefreiheit ist nicht nur für Menschen mit Beeinträchtigung wichtig – sie macht das Internet für alle besser. Vielleicht haben dir auch schon Untertitel geholfen, wenn du Probleme mit dem Ton eines Videos hattest. Oder du hast eine Webseite mit großen Schaltflächen genutzt, die einfacher zu bedienen waren. Solche Funktionen helfen uns, egal ob wir eine Beeinträchtigung haben oder nicht.
Das Internet soll ein Ort für alle sein – so wie ein Spielplatz, auf dem jede und jeder mitmachen kann. Digitale Barrierefreiheit sorgt dafür, dass niemand ausgeschlossen wird. Wenn wir Webseiten, Apps und Spiele so gestalten, dass sie für alle nutzbar sind, machen wir die digitale Welt bunter und gerechter. Und wer weiß? Vielleicht kannst auch du dazu beitragen, indem du anderen davon erzählst oder auf Barrieren hinweist. Gemeinsam können wir das Internet für alle besser machen!
Beitragsbild: Adobe Stock // Seventyfour
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Stand: Dezember 2024
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