Wir nehmen das Metaverse genauer unter die Lupe und finden heraus, was es ist, wie es funktioniert und welche Auswirkungen es auf unseren Alltag haben könnte. Was unsere reale Welt damit zu tun hat und wie diese beiden miteinander verbunden sind, erfährst du in diesem Artikel. So viel vorweg: Obwohl das Metaverse noch in den Kinderschuhen steckt, könnte es die Art und Weise, wie wir arbeiten, spielen und kommunizieren grundlegend verändern. Los geht’s, lasst uns gemeinsam in das Metaverse eintauchen!

Meta… was? Das steckt dahinter

Metaverse setzt sich zusammen aus den beiden Begriffen „Meta“ und „Universum“. Universum ist leicht zu verstehen, es ist ein anderes Wort für das Weltall. In unserem Universum gibt es mehrere Planeten. Wir leben auf der Erde und kennen die Namen der anderen Planeten, können sie jedoch nicht so einfach besuchen.
Den Begriff Meta zu erklären, ist etwas schwieriger. Es bedeutet so viel wie übergeordnet. Stell dir vor, du malst ein Bild. Zuerst denkst du darüber nach, wie du dabei vorgehen willst, bevor du los malst. So betrachtest du dein Vorhaben auf einer „Meta”ebene.

Beim Metaverse sprechen wir von einem virtuellen Universum, das aus verschiedenen Bauteilen besteht. Der Unterschied zu unserer Welt ist, dass du hier die Möglichkeit hast, andere Welten zu besuchen. Beispiele sind virtuelle Welten, Spiele, soziale Netzwerke und andere digitale Plattformen. Es ist ein digitaler Ort, an dem sich Menschen in Echtzeit treffen und in Form von Figuren herumlaufen können. Diese Figuren werden in der Metaverse Avatare genannt. Klingt ziemlich außergewöhnlich, nicht wahr?

Vom eigenen Zimmer in das Metaverse Adobe Stock // DarkKnight

Du kannst dir das Metaverses als eine Art erweitertes Internet vorstellen, das aus vielen miteinander verbundenen virtuellen Räumen besteht. Diese Räume können ganz unterschiedlich gestaltet sein. Von einfachen 2D-Plattformen bis hin zu riesigen 3D-Welten.

Im Metaverse kannst du einkaufen, Spiele spielen, Filme anschauen, an Konzerten und anderen Veranstaltungen teilnehmen, dich mit Freundinnen und Freunden treffen und vieles mehr. Es ist eine Welt, die keine Grenzen kennt und die es dir ermöglicht, dich auf eine völlig neue Art und Weise zu vernetzen.

Ein virtueller Raum im Metaverse Adobe Stock // Gorodenkoff

So funktioniert das Metaverse

Im Metaverse werden viele Technologien miteinander vermischt, um eine lebhafte Erfahrung für die Benutzerinnen und Benutzer zu schaffen. Wir stellen dir einige der Technologien vor, die für das Metaverse wichtig sind:

  • Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR): VR und AR ermöglichen es uns, in eine virtuelle Welt einzutauchen. Ein bekanntes Gerät aus diesem Bereich ist die VR Brille. Durch sie hast du Zugang zum Metaverse. Wenn du deinen Kopf bewegst, bewegt sich der virtuelle Raum gleichzeitig mit. Dadurch entsteht eine täuschend echte Simulation, die von der Realität kaum zu unterscheiden ist.
  • Künstliche Intelligenz (KI): KI ist besonders wichtig für das Metaverse, da sie den virtuellen Umgebungen ermöglicht, auf die Handlungen der Benutzerinnen und Benutzer zu reagieren. Beispielsweise wenn du von der einen virtuellen Welt in eine andere reist. In diesem Genius Artikel erfährst du mehr über die Künstliche Intelligenz.
In der Augmented Reality ist alles möglich, sogar Dinosaurier! Adobe Stock // Stanisic Vladimir
  • Blockchain-Technologie: Durch die sogenannte Blockchain können Benutzerinnen und Benutzer Eigentum an virtuellen Gegenständen erhalten und im virtuellen Raum handeln. Sie soll auch sicherstellen, dass diese Käufe oder Verkäufe sicher ablaufen.
  • Cloud-Computing-Technologie: Das Metaverse mit seinen vielen virtuellen Räumen umfasst eine große Menge an Daten. Dafür wird sehr viel Speicherplatz benötigt – viel mehr als du zum Beispiel auf deinem Smartphone oder Laptop zur Verfügung hast. Diese Daten müssen auch verarbeitet werden und das darf natürlich nicht zu lange dauern. Dafür sorgt die Cloud-Computing-Technologie mit ihrer starken Leistung.

Das klingt alles ganz schön kompliziert – ist es auch! Die Entwicklerinnen und Entwickler des Metaverse müssen sich deshalb sehr gut mit den verschiedenen Technologien auskennen, damit am Ende alles rund läuft.

Mit einer VR-Brille kann man in das Metaverse eintreten Adobe Stock // insta_photos

Showrooms, virtuelle Veranstaltungen, Gamification – Was ist das alles?

Wie du dir jetzt vielleicht vorstellen kannst, kann das Metaverse für ganz unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Dabei sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Wir haben ein paar Beispiele herausgepickt, um dir die Möglichkeiten des Metaverse noch genauer zu beschreiben.

  • Ein Showroom ist ein virtueller Raum, in dem Produkte und Dienstleistungen präsentiert werden. Der Showroom kann zum Beispiel für die Vorstellung von Immobilien, Autos oder Möbeln verwendet werden. In einem Showroom kannst du die Produkte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und damit interagieren.
  • Virtuelle Veranstaltungen ermöglichen es dir, an Konzerten, Messen, Konferenzen und anderen Events teilzunehmen, ohne „wirklich“ anwesend zu sein. Diese virtuellen Umgebungen werden entweder speziell für diese Events angefertigt oder eine bereits existierende Plattform wird verwendet und angepasst.
  • Gamification hat auch eine große Bedeutung im Metaverse. Bei Gamification werden Spiele eingesetzt – aber nicht, um Spiele zu spielen, so wie du sie von zuhause kennst. Bestimmte Funktionen aus Spielen werden genutzt, wie zum Beispiel Belohnungen, damit es noch mehr Spaß macht, an der virtuellen Welt teilzunehmen.
In diesem Showroom kann man eine neue Kleiderkollektion betrachten Adobe Stock // Bobby

Die Schattenseite des Metaverse

Das alles ist spannend und vielversprechend, aber wie du vielleicht schon ahnst: Wie viele Technologien birgt auch das Metaverse Gefahren und Herausforderungen.

Um am Metaverse teilzunehmen, ist es notwendig, mit dem Internet verbunden zu sein. Das bedeutet auch: Es werden viele persönliche Daten der Nutzerinnen und Nutzer gesammelt. Dazu gehören neben Daten wie Namen, Standort und Geburtstag auch Informationen darüber, was wir im Metaverse machen, was wir gerne tun und gerne mögen. Also wird unsere komplette Verhaltensweise analysiert und gespeichert. Es ist wichtig sicherzustellen, dass diese Daten sicher und geschützt sind und dass die Privatsphäre der Benutzerinnen und Benutzer respektiert wird. Wie bei allen Technologien besteht auch beim Metaverse das Risiko, dass wir süchtig werden und eine übermäßige Abhängigkeit entwickeln. Wenn man das Metaverse nutzt, ist es daher wichtig, immer bewusst damit umzugehen und dabei die Zeit nicht aus dem Blick zu verlieren. Bevor du am Metaverse teilnimmst, solltest du mit deinen Eltern bzw. Erziehungsberechtigten darüber sprechen und gemeinsam mit ihnen die virtuelle Welt erkunden. Für die Entwicklerinnen und Entwickler des Metaverse ist es wichtig, die Herausforderungen und Gefahren zu beachten, damit alle Nutzerinnen und Nutzer ein positives Erlebnis haben.

Auch die Firmen spielen mit im virtuellen Universum

Es gibt bereits Unternehmen, die sich darauf konzentrieren, coole virtuelle Welten zu entwickeln. Sie arbeiten an Abenteuern und Aktivitäten, wie actionreichen Kampfszenen bis hin zu entspannenden Strandspaziergängen. Durch das Treffen mit anderen Nutzerinnen und Nutzern aus verschiedenen Ländern kannst du so noch realere, virtuelle Freundschaften schließen. Außerdem kannst du deine Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen, wie z.B. Kreativität und digitale Kompetenzen verbessern. Auch soziale Netzwerke sind dabei, Welten im Metaverse zu erschaffen, in denen die Vernetzung zu einem visuellen Erlebnis wird.

Yoga im Metaverse – Von Zuhause aus und trotzdem in Gemeinschaft Foto: Adobe Stock // supamotion

Im Moment ist die Technologie noch nicht weit genug fortgeschritten, um eine vollständige Welt wie die unsere darzustellen. Aber einige Anwendungen und Plattformen kommen dem Gedanken des Metaverse zumindest schon sehr nahe. Wir können gespannt darauf sein, wie das Metaverse in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Eines ist sicher: Das Metaverse hat das Potenzial, unseren Alltag auf eine Weise zu verändern, die wir uns heute noch nicht einmal vorstellen können!

 

Beitragsfoto: Adobe Stock // Stanisic Vladimir

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In diesen Artikeln erfährst du noch mehr zum Thema „Künstliche Intelligenz“:

Die Vision Zero könnte als Vorstellung einer Welt gesehen werden, in der niemand im Straßenverkehr ums Leben kommen muss. Wie die Vision Zero Unfalltote verhindern möchte, was eigentlich dahintersteckt und welche Technologien bereits in den Autos verbaut sind, erfährst du in diesem Artikel.

Die Strategie, die Leben schützt

Die Vision Zero (also die „Vision Null“) ist eine Strategie, die in Schweden entwickelt wurde und dort seit 1990 umgesetzt wird. Es geht darum, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und so sicher zu gestalten, wie man beispielsweise auch einen Arbeitsplatz sicher gestalten kann. Die Strategie zeigt Erfolg, denn in Schweden kommen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner 2,8 Verkehrstote. In Deutschland waren es 2018 4 Verkehrstote auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Vision Zero basiert auf der Annahme, dass der Mensch Fehler macht und diese Fehler unter anderem mit Fahrassistenzsystemen und Veränderung der Umwelt ausgeglichen werden können. Es geht aber nicht nur darum, Straßen und Autos durch Technik sicherer zu gestalten. Die Vision Zero ist eine Grundeinstellung, an der wir alle beteiligt sind und zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können. Die Europäische Kommission hat das Ziel, dass im Jahr 2050 niemand mehr auf den Straßen zu Schaden kommen soll. Wäre es nicht toll, wenn wir es schaffen, dieses Ziel zu erreichen? 

Solche Szenen will die Vision Zero in Zukunft vermeiden. Foto: Adobe Stock // qunica.com

Wo du die Vision Zero im Straßenverkehr triffst

Die Vision Zero kennst du bestimmt schon aus dem Straßenverkehr. Sie beinhaltet Regeln wie die richtige Gurtnutzung, Alkoholverbot am Steuer und Tempolimits. Die meisten Menschen überleben den Zusammenstoß mit einem Auto, das 30 km/h fährt. Bei 50 km/h sieht die Sache aber ganz anders aus. Obwohl diese Geschwindigkeit gar nicht spektakulär erscheint, kann sie schwere Folgen mit sich bringen. Deshalb sind viele Menschen dafür, dass man innerhalb einer Ortschaft nicht mehr so schnell fahren darf. Mit Hilfe eines Fahrassistenzsystems können Autos selbständig Notfallbremsungen durchführen, die Zusammenstöße  vermeiden. Ein Spurhalteassistent kann zum Beispiel dabei helfen, dass das Fahrzeug nicht von der Spur abkommt und bestimmte Geschwindigkeitssysteme sagen Fahrerin oder Fahrer Bescheid, wenn sie  auf der Autobahn zu schnell werden. Doch nicht nur das – auch auf den Straßen kann vieles verbessert werden. Man könnte beispielsweise Kreuzungen durch Kreisverkehre ersetzen oder Bushaltestellen verengen, sodass kein Auto mehr überholen kann. Somit könnten Mitfahrende beim Ein- und Aussteigen geschützt werden. Mit der ersten weiblichen Dummy-Puppe Eva, die du in unserem letzten Artikel kennengelernt hast, ist ein weiterer großer Stein in Sachen Verkehrssicherheit ins Rollen gekommen. Doch wie sieht die Zukunft aus?

Mehr Sicherheit durch autonomes Fahren

Stell dir vor, du sitzt in einem Auto, kannst die Füße hochlegen und nebenher ein Buch lesen – und dein Auto fährt von ganz alleine… Autonomes Fahren macht’s möglich! Was das genau bedeutet, kannst du in unserem Artikel zum autonomen Fahren nachlesen. Technologien wie Sensoren, Kameras, und Künstliche Intelligenz helfen dem Auto dabei, so auf seine Umwelt zu reagieren, wie es auch ein Mensch tun würde. Oder sollten wir lieber sagen: Besser als ein Mensch? Denn autonome Fahrzeuge können auf ihre Umgebung reagieren, ohne abgelenkt oder müde zu werden. Dadurch können Unfälle vermieden werden, die durch menschliche Fehler passieren. Außerdem lässt sich durch autonome Fahrzeuge die Straßensicherheit erhöhen, indem sie sich an die Verkehrsregeln halten und nicht schneller fahren als erlaubt. Sie können auch miteinander kommunizieren und kooperieren, um Verkehrsstaus zu vermeiden und sicherere Routen zu wählen. Verrückt, was die Technologie heute bereits alles kann, oder? Und in Zukunft brauchen Autos die Menschen dafür immer weniger.

Beim autonomen Fahren steuert das Auto wie von selbst. Foto: Adobe Stock // metamorworks

Die Assistenten – Helferlein mit großer Wirkung

Seit den 1960er Jahren gibt es das sogenannte „Integrale Sicherheitskonzept“, das immer weiterentwickelt wird. Dieses Konzept umfasst viele Sicherheitsmaßnahmen, die zusammenwirken, um den Personen im Auto und auch anderen Verkehrsteilnehmenden Schutz zu bieten. Dazu gehört, dass ein Auto bei einem Unfall so stabil wie möglich bleibt, zuverlässige Airbags und Sicherheitsgurte, die möglichst ohne Einschneidungen vor Verletzungen bewahren. Wie du jetzt schon weißt, gibt es mittlerweile noch einige weitere Funktionen, die ein Auto sicherer machen. So zum Beispiel den Bremsassistenten, der dafür sorgt, dass Auffahrunfälle vermieden werden. Aber wie macht er das? Wenn der Assistent erkennt, dass eine Zusammenprall in Sicht ist, löst er eine automatische Bremsung aus. Der Spurhalteassistent hilft der fahrenden Person dabei, dass das Fahrzeug innerhalb der Fahrbahnmarkierung bleibt. Das Auto gibt einen Ton von sich oder leuchtet auf, wenn dein Fahrzeug über die Markierung fährt und kann auch die Lenkung korrigieren. Mit einem Totwinkelassistent macht dich dein Auto darauf aufmerksam, wenn du ein Fahrzeug oder eine Person aus dem Augenwinkel nicht direkt sehen kannst und schlägt Alarm. Mit einem Parkassistent kann dein Auto das Einlenken übernehmen und den Abstand zu Hindernissen einschätzen. Mit einer Verkehrszeichenerkennung weiß dein Auto, welches Verkehrszeichen es vor sich hat und spiegelt dir das kommende STOP! Schild direkt aufs Armaturenbrett. Ein Müdigkeitswarnsystem macht dich darauf aufmerksam, wenn du erste Anzeichen von Müdigkeit aufzeigst. Ganz im Sinne der Vision Zero kann dies alles dabei helfen, Unfälle zu vermeiden und Risiken zu reduzieren.

Erfolge feiern und vorsichtig bleiben

Trotz der ganzen positiven Aspekte müssen wir eines beachten: Kein Fahrzeug ist vollständig gegen Unfälle geschützt! Darum wird bei der Vision Zero die Sicherheit ganzheitlich betrachtet. Es geht um sichere Autos, Straßen und natürlich auch darum, dass wir selbst aufmerksamer in unserem Alltag sind. Es bleibt immer eine gewisse Gefahr bestehen, vor allem in Situationen, in denen urplötzlich etwas passiert oder Fahrerin bzw. Fahrer  nicht aufmerksam genug sind. Deswegen ist es wichtig, dass Fahrerinnen und Fahrer immer  konzentriert sind und die Sicherheitsfunktionen des Fahrzeugs regelmäßig überprüfen lassen.

Um 2050 keine Unfalltoten mehr zu haben, muss also noch einiges passieren. Wir können aber sagen, dass wir mit der Vision-Zero-Strategie auf jeden Fall einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben und welche Funktionen bereits heute in unseren Autos verbaut sind, ist schon jetzt ziemlich toll. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass wir im Straßenverkehr jetzt und auch in Zukunft immer die Augen offen halten sollten – egal, wie weit die Technik voranschreitet.

 

Beitragsfoto: Adobe Stock // Gerald Bernard

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In diesen Artikeln erfährst du noch mehr zum Thema Fahrzeugsicherheit:

Seit über 60 Jahren werden sogenannte Crashtest-Dummy-Puppen eingesetzt, um Verkehrsunfälle nachzustellen. Ein Dummy ist eine Kunststoffpuppe und so groß wie ein normaler Mensch. Sie wird für Crashtests in Autos eingesetzt, damit man sehen kann, wie unterschiedliche Unfallsituationen für den Menschen ausgehen können. Die Auswirkungen werden genau unter die Lupe genommen, um die Sicherheitsvorkehrungen in Fahrzeugen anzupassen. Das klingt doch nach einer sicheren Nummer, oder? Es gibt jedoch einen Haken an der Sache… Warum dies schwere Folgen haben kann, findest du in diesem Artikel heraus!

Der Dummy – ein echter Mann

Für Crashtests wird eine bestimmte Art von Dummy-Puppe eingesetzt. Du fragst dich welche? Es handelt sich dabei um eine Puppe, die den durchschnittlichen Mann darstellt. Das bedeutet: Sie ist 1,75 Meter groß, wiegt 78 Kilogramm und hat den Körperbau eines Mannes. Dein Vater oder Onkel ist vielleicht kleiner/größer oder schwerer/leichter als diese Angaben, aber genau deshalb verwendet man in Studien einen Durchschnitt. Denn so lässt sich am ehesten die Allgemeinheit widerspiegeln. Anhand dieser männlichen Maße werden bei der Entwicklung von Autos der Sitz, der Sicherheitsgurt und der Airbag im Fahrzeug angeordnet. Du ahnst nun vielleicht schon, was das Problem hierbei ist. Genau: Was ist eigentlich mit weiblichen Personen? Zum einen sind Unternehmen nur dazu verpflichtet, die Tests mit Dummy-Puppen mit männlicher Statur zu machen. Zum anderen ist die Herstellung der Kunststoffpuppen eine sehr teure Angelegenheit.

Crashtests machen Fahrzeuge sicherer. Foto: Adobe Stock // blueringmedia

Knifflige Unterschiede mit großer Bedeutung

Dass die Sicherheit von Fahrzeugen an menschenähnlichen Puppen getestet wird, ist super, gar keine Frage. Um nun das Fahren auch für Frauen sicherer zu machen, ist es doch sinnvoll, einen kleineren und leichteren Dummy zu verwenden, oder? Ganz so einfach ist es jedoch nicht! Es stimmt zwar: Frauen sind, bis auf einige Ausnahmen, kleiner und leichter als Männer. Es kommt aber noch mehr hinzu. Durch die kleinere Körpergröße sitzen sie häufig höher und auch näher am Lenkrad.

Außerdem ist der Körperschwerpunkt der beiden Geschlechter verschieden: Während er bei Männern im Bereich der Schultern liegt, befindet er sich bei den Frauen im unteren Rücken. Im Körperbau gibt es zahlreiche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So haben weibliche Personen schmalere Schultern, einen größeren Rumpf und ein breiteres Becken im Gegensatz zu männlichen Personen. Zusätzlich haben sie biologisch bedingt einen größeren Anteil an Körperfett und weniger Muskulatur. Bei Verkehrsunfällen spielen diese Faktoren eine wichtige Rolle. Du siehst also, bei der Entwicklung weiblicher Crashtest-Dummy-Puppen und beim Nachstellen von Unfällen muss sehr vieles beachtet werden. Das gilt natürlich auch für Dummies in Kindergröße.

Unterschiedliche Crash-Dummies für mehr Sicherheit. Foto: Adobe Stock // 3drenderings

Wenn die Vollbremsung zu spät ist

Nehmen wir nun einmal an, der schlimmste Fall tritt ein und es kracht auf der Straße. Dann hängen die körperlichen Schäden also stark davon ab, welchem biologischen Geschlecht man angehört. Wie du dir nun vielleicht denken kannst, kommen Frauen dabei leider schlechter davon als Männer. Da beispielsweise die Kopfpolster nicht auf die Größe von Frauen ausgelegt sind, erleiden sie bis zu dreimal häufiger ein Schleudertrauma. Kleinere Halswirbel und der schmalere Nacken sorgen außerdem dafür, dass eine ruckartige Kopfbewegung bei einem Unfall für Frauen oft noch schlimmer ist. Zusammengefasst bedeutet das: Durch die körperlichen Unterschiede haben Frauen ein höheres Verletzungs- und auch Sterberisiko bei Autounfällen. Das Problem ist also klar, jetzt braucht es hierfür noch eine Lösung. 

Mit Eva Richtung Fortschritt

Es gibt einen Lichtblick: Der erste weibliche Crashtest-Dummy heißt Eva! Erfunden wurde sie von der Ingenieurin und Forscherin Astrid Linder, die sie bei der Veranstaltung TEDxKTHWomen in Stockholm im Dezember 2018 vorgestellt hat. Eva ist 1,62 Meter groß und wiegt 62 Kilogramm. Der Unterschied zwischen Eva und den bisher für Frauen verwendeten Test-Modellen ist, dass Eva tatsächlich das durchschnittliche Gewicht und die durchschnittliche Größe einer Frau repräsentiert. Das ist aber noch nicht alles! Evas Brust, ihr Becken und ihre Hüfte sind dem des weiblichen Körperbaus nachempfunden.

Dementsprechend ist der Körperschwerpunkt auch dort, wo er bei einer echten Frau ist. Mit einer solchen “echten” weiblichen Dummy-Puppe kann also dafür gesorgt werden, dass Sicherheitsvorkehrungen in Autos zukünftig besser für Frauen angepasst sind. Durch die hohen finanziellen Kosten der Herstellung von Dummy-Puppen wurden mit Eva bislang nur Heckaufprallunfälle mit geringer Schwere getestet. Aber auch diese Tests sind bereits von großer Bedeutung! Ein kleiner Schritt ist also bereits getan. Um Gleichberechtigung bei Crashtests zu erlangen, müssen in Zukunft aber noch viel mehr Evas zum Einsatz kommen. Dazu müssen vor allem Regelungen angepasst werden, damit Tests mit weiblichen Dummies verpflichtend sind. Übrigens: Wie genau ein Crashtest funktioniert und welche unterschiedlichen Arten es neben den genannten Heckcrashs gibt, kannst du in unserem passenden Blogartikel nachlesen!

Das ist Eva – der erste weibliche Crashtest-Dummy. Foto: Phillip Sorri/VTI

Beitragsfoto: Adobe Stock  / / 3D motion

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In diesen Artikeln erfährst du noch mehr zum Thema “Fahrzeugsicherheit”

 

 

Ein Leben ohne Internet können wir uns gar nicht mehr vorstellen. Denn mittlerweile besitzen die allermeisten Menschen Laptops, Tablets und Smartphones. Damit können wir immer und überall online gehen. Wenn uns  eine Frage beschäftigt, googeln wir sie und sind danach meistens schlauer. Außerdem gibt es im Internet eine Menge Spiele, die Spaß machen. Sicherlich hast du dir auf einer langen Autofahrt mit deinen Eltern auch schon die Zeit mit Apps vertrieben. Wusstest du, dass App die Abkürzung für das englische Wort „application“ ist? Das bedeutet Anwendung oder Programm. Apps gibt es für alle möglichen Bereiche: zum Spielen, Lesen, Lernen, Chatten und mehr.

Schlau, schlauer, smart!

Auch deine Eltern nutzen Apps – aber wahrscheinlich andere als du. Denn mit bestimmten Anwendungen lässt sich die Technik im Haus kontrollieren: die Kaffeemaschine starten, Musik spielen oder die Heizung aufdrehen. Wenn sich besonders viele Haushaltsgeräte über das Smartphone oder Tablet steuern lassen, sprechen wir von einem „Smart Home“. Das klingt ganz ähnlich wie Smartphone. Kein Zufall, denn in beiden Begriffen steckt das Wort „Smart”, was soviel wie „intelligent“ bedeutet. Das Smartphone ist also das intelligente Telefon und das Smart Home das intelligente Zuhause. Doch was macht sie so schlau? Es ist das Internet der Dinge. 

IoT – Ei O Was?

Das Internet der Dinge heißt auf englisch „Internet of Things“ und wird deshalb mit „IoT” abgekürzt. Es bedeutet, dass Gegenstände über das Internet miteinander vernetzt sind. Kleine Sensoren oder Mikrochips sorgen dafür, dass Kühlschränke, Kaffeemaschinen und Co. ein Netzwerk bilden, indem sie Daten austauschen, diese auswerten und so „intelligent“ handeln können. Ein Beispiel: Sobald du dich auf den Weg nach Hause machst, wird ein Signal über dein Smartphone an dein Smart Home gesendet. Dieses sorgt dafür, dass die Heizung aufdreht, das Licht angeht und Musik abspielt, ohne, dass du einen Finger rührst. Das macht nicht nur dein Leben leichter, sondern schont auch die Umwelt. Du fragst dich, wie?

Bedienung eines Smart Homes über ein Tablet
In einem Smart Home sind Haushaltsgegenstände miteinander vernetzt. Foto: Adobe Stock // elenabsl

Nachhaltigkeit ist das A und O

Das Ziel des Internets der Dinge ist, die reale Welt mit der virtuellen Welt zu verbinden und sie so sicherer, einfacher und nachhaltiger zu machen. Nachhaltigkeit heißt, die Zukunft der Erde im Blick zu behalten und dafür zu sorgen, dass nicht alle Ressourcen in der heutigen Zeit verbraucht werden. Ressourcen kann man unter anderem schonen, indem man sparsam mit Energie umgeht. Doch insbesondere im Winter benötigen wir eine ganze Menge davon, um es drinnen gemütlich warm und hell zu haben. Hier sorgt ein Smart Home für nachhaltigen Verbrauch, indem Licht und Heizung abgeschalten werden, sobald die Menschen das Haus verlassen. Das spart Energie und Kosten. Weil die smarte IoT-Technologie so viele Vorteile bringt, wird es in Zukunft immer mehr Dinge geben, die mit dem Internet verbunden sind. Und das betrifft nicht nur unseren Alltag, sondern auch die Geschäftswelt. Noch mehr Informationen zum Thema Nachhaltigkeit erhaltet ihr in unserem Blog-Artikel „Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit?“.

1,2,3 … Industrie 4.0 

Durch das Internet der Dinge lassen sich neben kleineren Haushaltsgegenständen auch große Industriemaschinen vernetzen. Mittlerweile kommunizieren immer mehr Roboter in Produktionshallen miteinander. Die Informationen und Befehle, die sie zum Ausführen ihrer Arbeit benötigen, erhalten sie nicht mehr von Menschen, sondern von anderen Maschinen. Bei dieser sogenannten Maschine-zu-Maschine-Kommunikation kommt es vor allem darauf an, dass die Informationen zu den verschiedenen Stufen der Produktion überall und ohne Verzögerung abrufbar sind. Diese smarte Produktion kann als vierte industrielle Revolution bezeichnet werden und ist unter dem Namen Industrie 4.0 bekannt. Mehr dazu erfährst du in unserer dreiteiligen Genius-Serie rund um die Industrie 4.0. 

Smart mit Sternchen: Factory 56

Ziel der Industrie 4.0 ist es, Menschen, Maschinen und Prozesse optimal zu vernetzen. Mercedes-Benz setzt bereits seit einiger Zeit auf die sogenannte Smart Factory, die intelligente Fabrik. Ein Beispiel dafür ist die Produktionshalle Factory 56: Hier werden neue Autos so modern produziert, dass es schon heute wie ein Blick in die Zukunft wirkt. Auf einer Größe von 30 Fußballfeldern werden sowohl Elektrofahrzeuge als auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf derselben Produktionsstraße gebaut. Das funktioniert, indem jedes Teil wichtige Informationen bei sich trägt. Die Maschinen lesen diese Daten selbständig aus und wissen dadurch, was sie zur Herstellung beitragen müssen. Somit kann der Weg des Produktes durch die gesamte Fabrik automatisch gesteuert werden. Die Factory 56 hat unser Kinderreporter Alex sogar schon besichtigt und vor Ort für euch berichtet.

Blick in die Factory56
Hier werden Fahrzeuge smart gefertigt: die Produktionsstraße in der Factory 56. Foto: Mercedes-Benz Group AG

Das Internet der Dinge hat Produktionsabläufe bereits stark verändert, hält aber auch noch viele Möglichkeiten für die Zukunft bereit. Sowohl in der Geschäftswelt als auch in unserem Alltag werden immer mehr Gegenstände über die IoT-Technologie vernetzt. Erwarten uns also neben Smartphones, Smart Homes und Smart Factories bald ganze smarte Städte? Sicher ist, dass eine intelligente Infrastruktur viele Vorteile bietet: Sie entlastet den Mensch und schont die Umwelt.

 

Beitragsfoto: Adobe Stock // Stanisic Vladimir

Manche Sonderfahrzeuge haben sogar ein paar Extra-Rechte im Straßenverkehr – und das nicht ohne Grund! Häufig geht es bei einem Einsatz nämlich um Leben und Tod, zum Beispiel bei der Polizei oder der Feuerwehr. Wenn hier ein Blaulicht eingeschaltet wird, muss den Sonderfahrzeugen auf der Straße umgehend Platz gemacht werden. Dafür bilden die PKWs dann eine Rettungsgasse, sodass das Einsatzfahrzeug durchkommt. 

Aber nicht nur zu Rettungszwecken, sondern auch zum Beispiel bei der Müllentsorgung und dem Personentransport kommen Sonderfahrzeuge zum Einsatz. Diese Sonderfahrzeuge genießen Sonderrechte bei der Straßennutzung und beim Parken. 

Aber welche unterschiedlichen Sonderfahrzeuge gibt es überhaupt? 

1. Löschfahrzeuge

Unter anderem zählen Löschfahrzeuge der Feuerwehr in die Kategorie der Sonderfahrzeuge. Wenn du schon einmal ein Löschfahrzeug gesehen hast, weißt du bestimmt, was das Besondere daran ist! 

Sie fällt sofort ins Auge: die am Löschfahrzeug angebrachte Leiter, welche ausgeklappt werden kann und dann bis zu 30 Metern hoch ist. Sie ist für die Feuerwehr wichtig, um Personen aus Bränden oder anderen gefährlichen Situationen retten zu können. 

2. Müllfahrzeuge

Nicht weniger wichtig als Löschfahrzeuge sind die Müllfahrzeuge. Ohne Müllfahrzeuge würden unsere Straßen ganz schön schnell im Chaos versinken. Müllfahrzeuge sind mit einer Länge von bis zu 6,5 Metern wahre Giganten der Straße und können unglaubliche 10.000 Kilo Müll schlucken. 

3. Rettungswagen

Natürlich zählen auch Rettungswagen, welche mit RTW abgekürzt werden, zu den Sonderfahrzeugen. Rettungswagen kommen oft dann zum Einsatz, wenn es um Leben und Tod geht: zum Beispiel, wenn jemand nach einem schlimmen Unfall so schnell wie möglich ins Krankenhaus muss. Deshalb haben Rettungswagen eine umfangreiche medizinische Ausstattung wie ein EKG-Gerät und einen Defibrillator mit an Bord.

4. Busse

Weniger spektakulär, aber nicht weniger wichtig sind Busse. Bestimmt bist du auch schon oft Bus gefahren. Busse sind praktisch, weil sie, anders als zum Beispiel Straßenbahnen, auch ohne Schienen kreuz und quer durch die Stadt fahren können. 

Ein durchschnittlicher Linienbus ist ganze 12 Meter lang. Es gibt sogar noch längere Busse, so genannte Gelenkbusse, diese können bis zu 19 Meter lang werden und 150 Personen transportieren. 

5. Polizeiautos 

Auch Polizeiautos sind natürlich Sonderfahrzeuge! Anders als bei den bisher genannten Fahrzeugen handelt es sich bei Polizeiautos oft tatsächlich um ganz normale PKWs. Diese zählen lediglich aufgrund ihrer Funktion als Streifenfahrzeuge bei der Polizei zu den Sonderfahrzeugen. Aber bei der Polizei kommen auch viele andere Fahrzeuge zum Einsatz, so zum Beispiel Wasserwerfer und Omnibusse.

6. Fahrschulautos

Nicht zu vergessen sind außerdem die Fahrschulautos. Ein Fahrschulauto sieht von außen aus wie ein ganz normales Auto. Aber sobald du einmal in einem Fahrschulauto sitzt, merkst du schnell, dass es sich von normalen PKWs unterscheidet.
So hat ein Fahrschulauto zum Beispiel die doppelte Anzahl an Pedalen. Nicht nur unter dem Fahrer- sondern auch den Beifahrersitz sind je ein Gas- und ein Bremspedal eingerichtet, so dass der Fahrlehrende wenn nötig eingreifen und die Fehler der Fahrschülerin oder des Fahrschülers korrigieren kann.

Außerdem haben Fahrschulautos in den meisten Fällen auch doppelt angebrachte Außenspiegel – und auch im Rückspiegel ist ein kleiner zusätzlicher Spiegel vorhanden. Das ist nötig, damit nicht nur die Fahrschülerin oder der Fahrschüler, sondern auch der Lehrende stets den vollen Überblick über den Straßenverkehr behält. Aufgrund dieser Extra-Ausstattung zählen auch Fahrschulautos zu den Sonderfahrzeugen. 

Du siehst, es gibt ganz schön viele unterschiedliche Sonderfahrzeuge. Manche mit gefährlicheren und andere mit eher unspektakulären Einsatzgebieten. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie tragen maßgeblich zu einem guten und sicheren Leben für uns alle bei!

Alle Bilder: Mercedes-Benz Group

Um zu wissen, was ein Erlkönig ist, musst du zuerst einmal wissen, was ein Prototyp ist. Ein Prototyp ist ein Auto, das es so noch nicht auf dem Markt zu kaufen gibt, da es noch nicht ganz fertig entwickelt ist. Bevor Autos regulär zum Verkauf angeboten werden, werden sie intensiv im Straßenverkehr getestet und erprobt. Also werden von den neu entwickelten Autos einzelne Exemplare hergestellt, die man dann testen – und gegebenenfalls weiter verbessern – kann. Das sind die sogenannten Prototypen. 

Spoiler-Alarm: das Problem mit der Geheimhaltung

Aber bestimmt kannst du dir jetzt schon vorstellen, was es hierbei für Probleme geben könnte: Wenn eine Autofirma ihren Prototyp in den Straßenverkehr schickt, kann dieser Prototyp von allen gesehen werden. Das wollen viele Autofirmen nicht, denn sie halten ihre Modelle bis zum offiziellen Verkaufsbeginn geheim – ansonsten ist die Gefahr groß, dass konkurrierende Autofirmen den Prototyp zu Gesicht bekommen und kopieren. Das soll natürlich nicht passieren! 

Und außerdem ist es viel spannender für Kundinnen und Kunden, wenn sie erst bei der offiziellen Vorstellung eines neuen Modells das Auto zum ersten Mal sehen. Das schon vorher zu wissen, würde man bei Filmen und Serien einen „Spoiler” nennen – übrigens ebenfalls ein Begriff aus der Automobilwelt, den wir schon einmal in einem Blogbeitrag erklärt haben.

Die Lösung: ein Erlkönig

Aber wie kann dieses Dilemma gelöst werden? Einerseits müssen Prototypen im Straßenverkehr getestet werden, andererseits sollen sie nicht erkannt werden.
Hierfür hat sich die Automobilbranche eine geschickte Lösung einfallen lassen: Die Autos werden so in Folien, Abdeckungen, Aufkleber und Co. eingehüllt, dass ihre Farben und Designs nicht mehr erkennbar sind. Und genau diese unkenntlich gemachten Autos nennt man Erlkönige. Erlkönige sind also Prototypen, die gefahrlos auf der Straße fahren können. 

Muster und Formen: unterschiedliche Erlkönige

Erlkönige können auf die unterschiedlichsten Arten unkenntlich gemacht werden. Manche Autofirmen bedrucken ihre Prototypen mit wild gemusterter Folie. Die chaotischen Muster einer solchen Folie haben einen ablenkenden Effekt und verhindern, dass man das Design und die genaue Form des Autos wahrnehmen kann.
Andere Firmen wiederum entscheiden sich dazu, ihre Autos nicht nur in Folie, sondern auch gepolsterte Abdeckungen zu hüllen, damit man nicht einmal auf eine ungefähre Form schließen kann.

Du siehst also, Erlkönige sind ganz schön wichtig für die Automobilbranche! Andernfalls könnten Autos nicht mehr so reibungslos im laufenden Verkehr getestet werden. Und wer weiß, vielleicht siehst du ja auch mal einen Erlkönig auf der Straße. Halt einfach die Augen auf.

Was ist eigentlich ein Erlkönig? Blogbeitrag von Genius, der jungen WissenCommunity von Daimler
So oder so ähnlich könnte ein Erlkönig aussehen, wenn du ihn auf der Straße siehst.

Fotos: Mercedes-Benz Group AG

Warum ist Licht so wichtig? 

Auch wenn das Auto die Scheinwerfer zum Fahren selbst nicht braucht, sind sie trotzdem essentiell fürs Autofahren. Eine gute Beleuchtung senkt das Unfallrisiko bei Nacht enorm. Andreas Hauser, im Mercedes-Benz Technology Center in Sindelfingen, kurz MTC genannt, an der Scheinwerfererprobung arbeitet, erklärt, warum das so ist: „Generell ist es schwieriger, bei Nacht Auto zu fahren, einfach weil man weniger sieht.”

Das bedeutet, dass Straßenschilder und mögliche Gefahrenquellen genauso von der Dunkelheit verschluckt werden wie Fußgängerinnen und Fußgänger oder Tiere auf der Straße. Das wäre gefährlich, die nicht rechtzeitig zu sehen. Eine gute Beleuchtung wirkt hier entgegen und macht das Fahren nicht nur für Menschen hinterm Steuer, sondern auch für alle anderen Verkehrsteilnehmenden viel sicherer. Zudem geht es nicht nur darum, selbst beim Autofahren in der Dunkelheit gut zu sehen – sondern auch von anderen gut gesehen zu werden, und das rechtzeitig.

Aber wie wird eine optimale Beleuchtung eigentlich erreicht? Ganz einfach: durch Tests, Tests und noch mehr Tests. Auf dem Testgelände in Sindelfingen wurden früher sämtliche Scheinwerfer in Autos auf Teststrecken ausprobiert und weiterentwickelt, ehe sie in die Produktion gingen. Heute geht das Ganze auch, ohne direkt auf die Straße zu müssen. Und zwar dank dem Nachtfahrsimulator, mit dem Andreas Hauser und seine Kolleginnen und Kollegen regelmäßig arbeiten.

Was ist der Nachtfahrsimulator genau?

Der Nachtfahrsimulator besteht aus mehreren Teilen. In einem komplett abgedunkelten Raum steht die vordere Hälfte eines Autos als Testfahrzeug. Dieses Auto enthält all die Technik, die man für ein realistisches Fahrgefühl benötigt. „Auf dem Fahrersitz ist es wie im echten Auto”, sagt Andreas Hauser. „Es gibt ein Lenkrad, Gas und Bremse und sogar den Gangwahlhebel, man kann also wie im echten Auto auch vorwärts oder rückwärts fahren.” Außerdem befinden sich im abgedunkelten Raum vier Beamer an der Decke. Vor dem Auto ist eine halbrunde Leinwand aufgespannt, auf die man vom Fahrersitz aus schaut.

Diese Zusammenstellung aus Testfahrzeug, Leinwand, Beamern und abgedunkeltem Raum ist der Nachtfahrsimulator. Gesteuert wird alles über ein Tablet. Man „fährt” also nicht wirklich in diesem speziellen Auto – was man darin sieht, ist eine Simulation, ähnlich wie in einem Computerspiel Andreas Hauser gibt zu, dieses Fahren, ohne wirklich zu fahren, „fühlt sich im ersten Moment schon komisch an” – und manche könnten dabei sogar seekrank werden. Das sei allerdings eine Frage der Gewöhnung und der Tagesform, ergänzt er.

Wie funktioniert der Simulator?

Wenn die Andreas Hauser und seine Kolleginnen und Kollegen den Nachtfahrsimulator nutzen wollen, gewöhnen sie zuerst einmal ihre Augen an die Dunkelheit im Raum. Das ist wichtig, weil unsere Augen mindestens eine Minute Zeit brauchen, um in der Dunkelheit sehen zu können. Dann steigt Andreas Hauser ins Auto, schaltet die Technik ein und die vier Beamer projizieren eine Straße auf die Leinwand. Kleine Monitore in den Rückspiegeln simulieren den Verkehr hinter dem Testfahrzeug. So wird eine authentische Fahrsituation erzeugt. Jetzt kann in dieser Situation das Licht unterschiedlicher Scheinwerfer eingespielt und somit ausprobiert und untersucht werden.

Das bedeutet, dass die Ingenieurinnen und Ingenieure jetzt nicht mehr bis in die Nacht hinein auf natürliche Dunkelheit warten müssen, um Scheinwerfer auszuprobieren. „Wir testen die Scheinwerfer tatsächlich auch noch auf der Straße”, betont Andreas Hauser, „aber mit dem Simulator haben wir die Möglichkeit, schon viel früher Tests durchzuführen.” 

So kann man die Software, also das Computerprogramm, eines Beleuchtungssystems testen, ehe die Hardware, also der tatsächliche Scheinwerfer, entwickelt wurde. Das hat Vorteile, man kann viel mehr ausprobieren und auch vergleichen. Andreas Hauser findet das praktisch: „Ich kann zwischen unterschiedlichen Entwicklungsständen hin- und herschalten, wo ich am realen Fahrzeug erst noch Scheinwerfer ein- und ausbauen müsste. In der Simulation kann ich das einfach mit einem Klick ändern.”

Die Erkenntnisse über die Software fließen dann direkt in die Entwicklung der Hardware mit ein – „bevor die Teile überhaupt produziert sind”, so Andreas Hauser.

Intelligente Lichtsysteme

Seit drei Jahren wird der Nachtfahrsimulator stetig weiterentwickelt und es ist noch lange kein Ende in Sicht. Der nächste Schritt ist es, die Blendsituation des Gegenverkehrs präzise nachzustellen. So kann der Nachtfahrsimulator feststellen, ob das Beleuchtungssystem andere Verkehrsteilnehmer blendet und gefährdet. Bereits jetzt gibt es intelligente Lichtsysteme, die erkennen, ob man gerade durch eine gut ausgeleuchtete Stadt oder einen dunklen Wald fährt – und die Lichtstärke und Reichweite der Scheinwerfer dann genau auf die Umgebung anpassen. 

Andreas Hauser jedenfalls macht sein Job in der Scheinwerfererprobung des Mercedes-Benz Technology Center in Sindelfingen großen Spaß. Auf die Frage, welche Schulfächer für einen solchen Beruf besonders wichtig sind, sagt er: „Es gibt viele Wege, um zu uns zu kommen. Interesse an Naturwissenschaften und Mathematik ist zwar wichtig – aber noch wichtiger ist es, Spaß an dem zu haben, was man gerne macht.” Die Mercedes-Benz-Welt jedenfalls bietet viele spannende Berufe rund um Technik und Autos – ein paar davon haben auch die Genius Kinderreporter bereits entdeckt.

Beitragsfoto: Mercedes-Benz Group

Das Wort Aquaplaning setzt sich aus “Aqua” (lateinisch für Wasser) und “planing” (englisch für Gleiten) zusammen und bedeutet übersetzt tatsächlich das Gleiten übers Wasser. Aquaplaning findet meist an den Stellen statt, wo sich das Wasser bei Regen auf der Straße sammelt – besonders in den Spurrillen der Fahrspur oder in Pfützen. Wenn dieses Wasser in die Rillen des Reifens gelangt, kann es passieren, dass die Reifen während der Fahrt den Kontakt mit dem Asphalt verlieren – fast so, als würden sie darauf schwimmen. So kommt es zum Aquaplaning.

Achtung, Rutschgefahr!

Haben die Reifen während der Fahrt keine Haftung mehr mit der Straße, dann fängt das Auto an zu rutschen – ein bisschen so, als wäre es auf Glatteis. Wenn das passiert, kann der Fahrer weder bremsen noch lenken. Er rutscht dann so lange auf der Wasserfläche, bis die Reifen wieder Kontakt mit der Straße bekommen. Dabei kann es leicht zu einem Unfall kommen, da die Wasseroberfläche Lenk- und Ausweichmanöver besonders schwierig macht.

Wie verhalte ich mich beim Aquaplaning?

Kommt es zum Aquaplaning, ist es wichtig Ruhe zu bewahren. Der Fahrer sollte jetzt dafür sorgen, dass sein Fahrzeug an Geschwindigkeit verliert – bedeutet also: Runter vom Gas und langsam die Bremse betätigen. Das Lenken sollte während des Gleitens generell vermieden werden, bis die Reifen wieder Kontakt zur Straße haben.

Besonders bei starkem Regen ist Vorsicht geboten! // Foto: Adobe Stock — maho

So geht es sicher durch den Regen

Aquaplaning kann gefährlich sein, aber es gibt auch Möglichkeiten, dass es nicht so weit kommt. Wenn der Mensch hinterm Steuer Folgendes beachtet, kann er sich vor einem möglichen Unfall schützen:

  • Geschwindigkeit: Je schneller ein Auto fährt, desto schneller können die Reifen auf der Wasserfläche durchdrehen. Es ist deshalb sinnvoll, bei Regen immer etwas langsamer unterwegs zu sein.
  • Abstand: Bei Regen ist es besonders wichtig einen Sicherheitsabstand zu den anderen Fahrzeugen einzuhalten, denn: Fängt das Auto an zu schlittern, hat der Fahrer mehr Zeit die Kontrolle über das Auto zurück zu erhalten.
  • Untergrund: Ein paar Tropfen auf der Straße bedeuten noch nicht gleich Aquaplaning – aber sobald es regnet und sich das Wasser in Spurrillen oder Pfützen sammelt, müssen Fahrer besonders aufpassen.
  • Reifen: Ein Auslöser für Aquaplaning können nicht ausreichend kontrollierte Reifen sein. Es ist deshalb wichtig, dass die Reifen vor der Fahrt immer auf ausreichend Profil und genügend Druck geprüft werden.

Ein Windkanal? Davon hast du bestimmt schon einmal gehört. Nicht jeder denkt dabei aber sofort an Autos. Dabei ist es äußerst wichtig, die Strömungseigenschaften eines Fahrzeugs zu überprüfen. In unserem Blogbeitrag erklären wir dir, was Windkanäle sind, wozu man sie braucht und warum sie für Autoherstellende so wichtig sind.

Windkanal – was genau ist das?

Bevor ein neues Automodell wirklich auf der Straße gefahren werden darf, muss es der Hersteller in einem Windkanal auf aerodynamische und aeroakustische Eigenschaften testen. Was diese komischen Begriffe bedeuten? Ganz einfach: Bei der Aerodynamik misst man die Luftströmung und den Luftwiderstand eines Autos. Mehr Luftwiderstand bedeutet unter anderem einen höheren Spritverbrauch und bremst das Auto bei hoher Geschwindigkeit aus. Mit der Aeroakustik untersucht man die Geräusche, die der Fahrtwind an verschiedenen Autoteilen verursacht.
In einem Windkanal kann außerdem getestet werden, wie sich unterschiedliches Klima auf ein Auto auswirkt oder ob die Anbauteile bei hohem Fahrtwind stabil bleiben. Kennst du schon unser Kinderreporter-Video mit Emma und Nick im Klimakanal? Da haben die beiden innerhalb von kürzester Zeit heiße Sommertemperaturen sowie klirrende Kälte erlebt. Schau mal rein!

Wie funktioniert ein Windkanal?

Windkanäle können verschieden aufgebaut sein. Man entscheidet vor allem zwischen dem offenen und dem geschlossenen Windkanal. Bei einem offenen saugt eine Düse die Luft von  draußen in das Gebäude, bläst sie über das Auto und anschließend wieder aus dem Windkanal hinaus. Bei einem geschlossenen Windkanal wird die Luft im Kanal behalten und wie in einem Kreislauf immer wieder über das Auto geblasen.
Damit die Ingenieurinnen und Ingenieure erkennen, wie die Luft um das Auto fließt, wird Rauch oder Nebel in den Luftstrom gemischt. Außerdem kann Ruß oder Farbe dabei helfen, die Luftströmung sichtbar zu machen.

Welche Arten von Windkanälen gibt es?

Neben dem Aerodynamik- und Aeroakustik-Windkanal gibt es noch weitere Windkanäle: In einem Klimawindkanal kann man überprüfen, wie ein Auto auf extreme Kälte oder Hitze reagiert. Schließlich sollte so ein Fahrzeug überall auf der Welt einsatzfähig sein. Die aerodynamischen Eigenschaften von Raketen oder Düsenjets testet man in Überschall- beziehungsweise Hyperschall-Windkanälen. Dort werden Strömungen mit extremer Geschwindigkeit erzeugt.
Wie du gelernt hast, muss ein neues Automodell vor dem Verkauf einige Tests bestehen. Der Windkanal gehört dabei mit zu den wichtigsten, schließlich möchte keine Autofahrerin oder Autofahrer ein Fahrzeug besitzen mit unnötig hohem Spritverbrauch. Und laute Geräusche bei hohem Fahrtwind nerven bestimmt nicht nur deine Eltern, wenn sie das Auto fahren, sondern auch dich auf dem Rücksitz.

Ein Auto wird in einem Klimawindkanal getestet
Ein Auto wurde gerade in einem Klimawindkanal auf extrem kalte Temperaturen getestet. Bild: Mercedes-Benz Group AG

 

Beitragsfoto: Mercedes-Benz Group AG

Du kennst diese Situation bestimmt: Auf dem Weg in den Urlaub fahren deine Eltern etwas zu schnell und auf einmal blitzt es. Eine ziemlich unangenehme Erfahrung. Denn jeder Autofahrer weiß sofort: Ein Blitzer hat erkannt, dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde und sofort ein Foto des Autos gemacht. Das könnte teuer werden. Doch wie erkennt er, dass man zu schnell gefahren ist? Und welche Arten von Blitzern gibt es?      

Stationär, mobil oder per Laser: die verschiedenen Arten von Blitzern 

Zunächst einmal musst du wissen, dass es nicht nur den einen Blitzer gibt. Über Jahrzehnte hinweg wurden immer neue Blitzgeräte entwickelt. Der wohl bekannteste ist der stationäre Blitzer. Den hast du bestimmt schon einmal in deinem Heimartort gesehen. Dieses Gerät steht immer an einem festen Ort – meist dort, wo häufig Unfälle passieren. Beim mobilen Blitzer ist das ein bisschen anders: Der steht immer an einem anderen Ort. Der Vorteil dabei: Die Autofahrer wissen nicht, wo ein solches Gerät steht. Und genau diese Ungewissheit soll dafür sorgen, dass man immer und überall mit einem mobilen Blitzer rechnen muss und dementsprechend vorsichtig fährt. Den gleichen Vorteil hat auch die Geschwindigkeitsmessung per Laser: Mit einem Gerät, das so ähnlich aussieht wie eine Pistole, erkennen Polizisten ganz genau, wenn man zu schnell fährt. Oft stellen sie sich dabei auf einen Parkplatz an einer gefährlichen Straße.

Wie funktioniert ein Blitzer?     

Du fragst dich jetzt bestimmt, wie ein Blitzer die Geschwindigkeit eines Autos messen kann. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Die meisten Blitzer arbeiten mit der Radartechnik.
Hier werden elektromagnetische Wellen ausgesendet, welche von den Autos reflektiert werden. Die Sensoren im Blitzer erkennen, wie stark gestaucht die Signale zurückgeworfen werden und können damit die Geschwindigkeit berechnen. Andere Methoden sind die Messungen mittels Induktionsschleifen und Piezosensoren, bei denen mehrere Streifen unter der Fahrbahn verlaufen. Beim Überfahren der Sensoren senden diese ein Signal an den Blitzer. Dieser erkennt dann die Geschwindigkeit, indem er die zurückgelegte Zeit zwischen den einzelnen Streifen berechnet. Ist der Fahrer zu schnell, wird das Blitzgerät ausgelöst.

Was passiert, wenn man geblitzt wurde?

Jeder Autofahrer, der schon einmal geblitzt wurde, weiß, wie ärgerlich und oft auch teuer das ist. Je nachdem, wie hoch die zugelassene Geschwindigkeit überschritten wurde, kann man sogar seinen Führerschein verlieren. Doch wer entscheidet darüber? Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen zieht die örtliche Bußgeldstelle immer den Bußgeldkatalog zur Hand. Dort sind alle Strafen aufgeführt. Ein Blick in den Katalog zeigt, dass es sich für keinen Autofahrer lohnt, zu schnell zu fahren.

 

Wurde ein Autofahrer geblitzt, erhaelt er einen Bussgeldbescheid
Wurde ein Autofahrer geblitzt, erhält er einen solchen Bußgeldbescheid

 

Beitragsfoto: Adobe Stock // photowahn