Im Allgemeinen bezeichnet die künstliche Intelligenz den Versuch, menschliche Intelligenz nachzubilden. Computersysteme sollen irgendwann so denken und handeln können, wie es ein Mensch aufgrund seines Verstandes auch tut.

Wenn du mal ein Problem hast, löst du es schnell, weil du logisch überlegst. Und weil du auf dein gelerntes Wissen zurückgreifst. Genau so sollen auch Computer in der Zukunft auf Problemstellungen reagieren: überlegen und dann das erlernte Wissen anwenden. Dafür muss aber zunächst ein Computer gebaut und programmiert werden, der diese Fähigkeiten besitzt. Und das ist gar nicht so einfach.

MACHINE LEARNING

Künstliche Intelligenz
In der Mercedes-Benz Produktion kannst du viele Montageroboter entdecken

Bisher versucht man nicht, einen Computer zu bauen, der von Anfang an schon intelligent ist. Vielmehr geht es in der Forschung darum, herauszufinden wie man Computern etwas beibringen kann. Wie bei einem kleinen Kind. Das muss auch erst vieles lernen, bevor es sprechen und laufen kann. So soll der Rechner dann Umwelteinflüsse aufnehmen und daraus eigenes Handeln entwickeln können. Aber wie kann man einem Computer etwas beibringen? Mit einem Tafelbild und Karteikärtchen? Nein, für die Technik gibt es andere Lernmethoden. Man bezeichnet sie als „Machine Learning“. Dabei geht es vor allem darum, dem System Strukturen zu zeigen, die es dann wiedererkennt. Kleinere Aufgaben, die wiederholt erledigt werden müssen, können Montageroboter aber heute schon ausführen. Sie schweißen, versetzen oder verschrauben Bauteile. Fähig von selbst zu lernen sind sie aber nicht.

ERLEBNISFAHRT

Auch für die Automobilbranche ist die Entwicklung von künstlicher Intelligenz das große Thema. Was es schon gibt, sind teilweise denkende Systeme wie beim adaptiven Scheinwerfer und beim autonomen Fahren. Mercedes-Benz denkt aber noch einen Schritt weiter: Das Auto könnte nicht mehr nur Fahrzeug, sondern auch Erlebnisraum sein. Stell dir vor, du fährst mit deiner Familie in den Urlaub und plötzlich läuft auf den Monitoren dein Lieblingsfilm, weil sich das Auto diese Information zuvor gemerkt hat. Darüber würdest du dich sicher freuen.

Künstliche Intelligenz
Schon jetzt haben Mercedes-Benz Fahrzeuge ganz schön viel künstliche Intelligenz

HANDWERKER AUS KABELN UND METALL

Langfristig ist das Ziel aber, eine allgemein künstliche Intelligenz zu schaffen. Diese möchte der Autobauer Mercedes-Benz nicht nur in seinen Fahrzeugen anwenden, sondern auch in der Produktion. Hier könnte ein denkendes Computersystem vor allem in der Produktion Vorteile haben. Stell dir vor, es gibt ein System, das eigenständig Verbesserungen für den Produktionsprozess vorschlagen kann? Das neuartige Materialien entdeckt und Einsatzmöglichkeiten bereithält? Dem Computer könnte das Wissen von Experten über einen längeren Zeitraum einfach antrainiert werden. Dafür könnte der Computer beispielsweise Fachliteratur lesen und verstehen. Verrückte Vorstellung, oder?

Künstliche Intelligenz
Systeme mit künstlicher Intelligenz könnten wie ein Mitarbeiter eigene Ideen vorschlagen

Wie intelligente Fabriken funktionieren kannst du auch in unserer dreiteiligen Serie Industrie 4.0 nachlesen. Hier geht es zu:

Teil 1: Wenn Maschinen miteinander reden

Teil 2: Die intelligente Fabrik

Teil 3: Werden unsere Autos bald nur von Robotern gebaut?

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: August 2016

Beitragsbild: istockphoto.com / sarah5
Bilder: Mercedes-Benz Group AG

Wir verraten dir zunächst einmal, woher Wolken eigentlich kommen und was sie genau sind. Sie sind Ansammlungen von winzig kleinen Wassertröpfchen, die gemeinsam in der Atmosphäre schweben:als Wolke. Aber wie wird Wasser zu schwebenden Tröpfchen? Der Trick der Natur steckt im Verdampfen.

FLUGKÜNSTLER

Wolken
Von der flüssigen Form verdampft Wasser und steigt mit warmer Luft nach oben
  • Durch die Wärme von Luftmassen oder der Einwirkung von Sonnenstrahlen erhitzt sich Wasser und wird zu Dampf. Dieser ist dann aber noch keine Wolke.
  • Das aufgedampfte Wasser steigt Richtung Himmel, denn es ist an die warme Luft gebunden und diese ist leichter als andere Luftmassen.
  • Dort oben kühlt die Luft ab und dann passiert es: Die Tropfen kondensieren zu Wolken.

Den Vorgang „Kondensieren“ kennst du vom Nudeln kochen. Wenn du deine Hand über das kochende Wasser hältst, wird deine Handfläche langsam ganz schön nass. Wie du merkst, kondensiert der Wasserdampf wieder zu Tropfen. Das ist also das Geheimnis, wie Wolken entstehen. Die nächste Frage ist aber, wie schnell sie wirklich sind.

WOLKENTACHO

Tacho
Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs lässt sich im Cockpit überprüfen

Das Märchen, dass Wolken immer so schnell sind, wie die umgebende Luft, ist nicht wahr. Denn sie können sich langsamer oder sogar schneller als der Wind bewegen. Das hängt davon ab, wie Druck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit schwanken. Wusstest du, dass sich eine Wolke auch gegen den Wind bewegen kann? Außerdem ist es auch von großer Bedeutung, auf welcher Höhe die Wolken ziehen. Denn es gilt die Faustregel: je höher, desto schneller. Nun lässt Genius aber die Zahlen sprechen:

AUTO VS WOLKE

Die meisten Wolken haben eine Geschwindigkeit von 40 bis 60 Kilometern pro Stunde. Das trumpft eine Gewitterwolke aber mit links. Zwar kommt es dir vielleicht so vor, als würde sie ewig an Ort und Stelle bleiben, allerdings erreicht sie erstaunliche Geschwindigkeiten. Bis zu 100 Stundenkilometer. Doch selbst diese Wolkenart kann noch von einer anderen eingeholt werden. Und zwar von Wolkenschleiern in Starkwindbändern. Gäbe es einen Wolkentacho, würde dieser voll ausschlagen auf 120 Stundenkilometer.

Wolken_Wettrennen (2)
Wolken fliegen teilweise so schnell wie Autos fahren

Es kommt also ganz auf die Autofahrerin oder den Autofahrer an. Sollte sie oder er nicht gerade in Schrittgeschwindigkeit durch das Wohngebiet schleichen, kann sie oder er es mit den Wolken aufnehmen. Sie können so lange mit dem Fahrenden mithalten, bis dieser auf der Autobahn Gas gibt und schneller als 120 Stundenkilometer fährt. Und dank Besonderheiten an Mercedes-Benz Fahrzeugen, wie den Panorama-Dächern, kannst du die Wolken sogar während der Fahrt beobachten. Wegen der großen Entfernung kannst du zwar nicht einschätzen, wer gerade die Nase vorn hat, aber noch mehr Fahrspaß bringt das imaginäre Rennen allemal.

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Stand: Juli 2016

Beitragsbild: Syda Productions, www.shutterstock.com
Bild 1 und 2: Mercedes-Benz Group AG
Bild 3: Oleksandr Rybitskiy, www.shutterstock.com

Nein. Natürlich ist die Dichte des Verkehrs eine Bedingung für Stau. Also dass besonders viele Autos auf einer Straße zusammenkommen. Der eigentliche Grund liegt jedoch woanders. Ein Stau bildet sich immer dann, wenn Autofahrerinnen oder Autofahrer plötzlich abbremsen. Das kann zum Beispiel durch Unfälle nötig sein oder auch durch Baustellen. Das Bremsen löst eine Kettenreaktion aus und es kommt zum Rückstau. Auch wenn ein anderes Auto abrupt die Spur wechselt und sich reindrängelt, muss man auf die Bremse treten. So kann sich sehr schnell ein Stau bilden, ohne dass es äußere Einflüsse wie etwa eine Baustelle gibt. Dieses Stauphänomen nennt man auch „Stau aus dem Nichts“ oder „Phantom-Stau“.

Phantomstau
Ein „Stau aus dem Nichts“ entsteht durch plötzliches Abbremsen

Stauforscher

Über Staus ärgern sich viele, nicht nur die Autofahrerinnen und Autofahrer auf dem Weg in den Urlaub. Auch für Unternehmen, die Güter mit LKW  über die Autobahn transportieren, sind Staus ein Problem. Durch Staus können sie Lieferzeiten nicht einhalten, ihre Fahrerinnen und Fahrer sind länger unterwegs als geplant und das kostet Geld. Zur Stauvermeidung denken manche Politiker über Tempobegrenzungen nach. Doch diese Vorschläge sind umstritten. Und hier kommt die Verkehrswissenschaft ins Spiel. Sie prüft solche Ideen und versucht herauszufinden, wie genau Staus entstehen und wann sie trotz vieler Autos auf den Straßen ausbleiben.

„Verkehrswissenschaft“ ist der Oberbegriff für alle Wissenschaften, die sich mit dem Verkehr beschäftigen. Ihre Forschungen stellen die Stauwissenschaftler/innen mit Hilfe mathematischer Modelle und statistischer Verfahren an. Am Computer simulieren Verkehrsforscher/innen typische Szenarien und testen unterschiedlichen Einflussfaktoren wie Tempo oder Verkehrsdichte. So lässt sich auch die Staubildung nachstellen.

Wie kann man Staus vermeiden?

Nachtfahrt
Nachts zu fahren ist ein Trick für eine freie Fahrt

Was kann man also tun, um Staus zu vermeiden? Forscher/innen empfehlen Autofahrerinnen und Autofahrern, sich antizyklisch zu verhalten, also nicht so wie die Masse. So könnte man beispielsweise nachts in den Urlaub aufbrechen. Per Verkehrsnachrichten oder über Navigationssysteme kann man sich außerdem vor der Fahrt über Staumeldungen informieren und dann eine andere Route wählen. Schon jetzt gibt es an Autobahnen Sensoren, die die Verkehrsdichte erfassen. Die Staugefahr lässt sich abschätzen und Autofahrerinnen oder Autofahrer werden gewarnt. Zum Beispiel mit Hilfe von elektronischen Tafeln. Mit diesen lassen sich auch Höchstgeschwindigkeiten je nach Verkehrssituation flexibel anpassen. Vor Baustellen können sie durch abgestufte Tempolimits die Fahrgeschwindigkeit stetig vermindern. Abruptes Bremsen bleibt auf diese Weise aus.

Chance Assistenzsysteme

Auch Assistenzsysteme, die Autofahrerinnen und Autofahrern beim Fahren unterstützen, helfen bei der Stauvermeidung. So ein System ist beispielsweise BAS Plus. Bei ihm messen Sensoren den Abstand zum Vorderauto. Wird der Abstand zu klein, kann das Auto ein automatisches Bremsmanöver auslösen. So würde man durch ausreichenden Abstand plötzliches Bremsen und dadurch verursachte Staus vermeiden.

Brems-Assistenten helfen den optimalen Abstand zum nächsten Fahrzeug einzuhalten

Sprechende Autos

Viele setzen auf das Auto der Zukunft, das autonom fahren kann, mit anderen Autos kommuniziert und zum Beispiel über WLAN Daten austauscht. Diese Car2Car-Kommunikation könnte Stauursachen wie Unfälle weitergeben. Andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer können dann eine andere  Route wählen. Dass so etwas Sinn macht, zeigt ein Blick in die Tierwelt. Auf Ameisenstraßen herrscht reger Verkehr – Stau gibt es bei ihnen aber nie. Denn Ameisen kommunizieren beständig untereinander und passen sich einander an. Bis Autos auf Autobahnen so flüssig unterwegs sind wie Ameisen, dauert es wohl aber noch eine Weile.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Juni 2016

Beitragsbild: PAKULA PIOTR, www.shutterstock.com
Bilder: Mercedes-Benz Group AG

Es war das Clay-Institut in Cambridge, das im Jahr 2000 neuen Schwung in die Welt der Mathematik brachte. Das Institut im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika schrieb sieben Jahrtausend-Probleme aus. Wem es gelingt, eines zu bezwingen, dem winkt ein Preisgeld von einer Million US-Dollar. Und natürlich geht sein Name in die Geschichte ein.

Vielleicht denkst du an den Klimawandel, wenn du von „Millenniumproblemen“ hörst. In Wirklichkeit stecken hinter diesem Begriff aber ungelöste Fragestellungen und Theorien der Mathematik, die bislang nicht bewiesen oder widerlegt werden konnten.

Matheformel
In der Wissenschaft braucht jeder spannende Einfall die passende Definition oder Formel /Bild: Hasan Shaheed, shutterstock.com

DER REALITÄT AUF DER SPUR

Theorien– das sind Modelle, die versuchen, die Wirklichkeit darzustellen. Also zu erklären, warum und wie etwas ist und wie es sich verhalten wird. Was zum Beispiel mit der Energie eines Autos passiert, wenn es eine Vollbremsung hinlegt. Geht sie einfach verloren? Das beantwortet der Energieerhaltungssatz der Physik. Ersagt dir, dass die Bewegungsenergie nicht verschwindet. Sondern sie wandelt sich in Wärmeenergie um – die Bremsen heizen sich auf. Diese Erkenntnis ist jedoch nicht selbstverständlich. Es gab eine Zeit, da wurde der Energieerhaltungssatz aufgestelltund man war sich überhaupt nicht sicher, ob er immer gilt.

Das wurde lange Zeit geprüft, und nur deshalb darfst du ihn heute ohne Bedenken anwenden. Genauso ist das mit allen Formeln. Denn natürlich gibt es in der Welt der Wissenschaft unvorstellbar viele Theorien über alle möglichen Dinge. Über riesige Planeten bis zu winzig kleinen Atomen. Wie du jetzt allerdings weißt, reicht es nicht, nur zu forschen undAussagen zu formulieren. Was unbedingt geliefert werden muss, ist ein mathematischer Beweis. Erst dann gelten Formeln und Theorien als wahr.

DES RÄTSELS LÖSUNG

Deshalb hatten zwar viele kluge Köpfe eine Idee, wie man eines der sieben Jahrhundert-Probleme lösen könnte, aber sie konnten sie nicht fehlerfrei belegen. Keine Rechnung aufstellen, die ihre Vermutung beweist. Dennoch ist einem Einzigen gelungen, woran sich zahlreiche Wissenschaftler die Zähne ausgebissen haben. Der Russe Grigorij Perelman hat eines der Rätsel gelöst: Die Poincaré-Vermutung. Genius erklärt dir, worum es dabei geht.

Das Millenniumproblem vom Franzosen Poincaré beschäftigt sich besonders mit Figuren /Bild: Vudhikrai, shutterstock.com
Das Millenniumproblem vom Franzosen Poincaré beschäftigt sich besonders mit Figuren /Bild: Vudhikrai, shutterstock.com

POINCARÉ-VERMUTUNG

Angenommen du wärst eine Ameise, die auf einer großen Kugel sitzt. Für dich sieht die Fläche dann aus, als sei sie nur eine Ebene. Du kannst nicht sehen, dass sie kugelförmig ist, weil du zu winzig bist. Läufst du aber mutig los, stellst du fest, dass gar kein Rand kommt und du irgendwann wieder am gleichen Ausgangspunkt landest. Die Fläche ist also nicht unendlich groß. Sie hat aber auch kein Ende, sonst wärst du an einer Stelle heruntergefallen. Deshalb muss sie auf jeden Fall eine Kugel sein. Oder nicht? Die Mathematik sieht das anders. Zum Beispiel könnte es sich auch um einen Torus handeln. Das ist die Oberfläche eines Autoreifens, der in der Mitte ein Loch hat. Oder anders gesagt ein Donut. Auch auf diesem würdest du als Ameise die Ebene als “geschlossen“ wahrnehmen. Denn du würdest auch hier einmal herumlaufen können, bis du wieder am Startpunkt landest.

Torus
Jeder Körper lässt sich mit mathematischen Eigenschaften beschreiben /Bild: Pixotico, shutterstock.com

Du willst also herausfinden, um was für eine Form es sich nun handelt? Dazu müsstest du ein Lasso um die „Welt“ spannen und dann an beiden Enden ziehen. Lässt sich das Seil zusammenziehen? Dann lebst du auf einer kugelähnlichen Welt. Das Lasso gleitet nämlich über die runde Oberfläche, während du von beiden Seiten ziehst.Würdest du nicht auf einer Kugel, sondern einem Torus sitzen, würde das Seil beim Ziehen irgendwann stoppen. Denn dann hättest du das Lasso durch das Loch in der Mitte gefädelt.

Diese Eigenschaft mit dem stets zusammenziehbaren Lasso nennen die Mathematiker „einfach zusammenhängend“. Man kann also sagen: Die Figur auf der du sitzt, die Kugel, ist einfach zusammenhängend. Sie hat kein Loch. Von dieser Überlegung aus dachte Henri Poincaré, der Namensgeber der Vermutung, weiter. Eigentlich sind wir Menschen im Weltall auch wie kleine Ameisen – aus unserer Sicht ist die Welt ein unendlicher Raum.Ist sie eine Kugel, eine Scheibe, ein Schlauch oder welche Form hat sie? Das können wir nicht durch bloßes Nachschauen prüfen. Dafür sind wir ja viel zu klein. Und ein Lasso können wir auch nicht herumspannen und dann ziehen.Also müssen wir es durch Überlegungen herausfinden.

Weltkugel
Wir können nie aus dem Universum heraustreten, um von Oben darauf zu schauen /Bild: Ollyy, shutterstock.com

ZAHLEN FORMEN FIGUREN

Genau das wollte Henri tun und stellte seine Vermutung auf: Alle Räume, die einfach zusammenhängend sind, also kein Loch haben,sind Kugeln. Nur beweisen konnte man das damals, im Jahr 1904, noch nicht. Ganze 98 Jahre später kam dann die Schocknachricht aus St. Petersburg: Perelman hat das Jahrhundert-Problem gelöst. Er hat einen Weg gefunden, aus jeder Figur, die kein Loch hat, eine Kugel zu „errechnen“. Also genau das zu beweisen, was Henri vermutet hatte. Mit Hilfe von Rechnungen kann er alle Objekte rund machen –durch schrumpfen, stauchen oder aufblasen. Man spricht auch vom „Deformieren“. Selbst aus einer Pyramide lässt sich durch Rechnungen eine Kugel deformieren. Oder stell dir vor, du pumpst ganz viel Luft in einen Würfel – er wird kugelförmig. Somit ist Poincarés Vermutung belegt: Jeder einfach zusammenhängende Raum ist eine Kugel. Kannst du dir vorstellen, welche Bedeutung so eine bewiesene Theorie hat? Sie wirkt wie eine Zauberbrille, mit der wir die Eigenschaften der Welt, in der wir leben, erkennen können. Unsere Fähigkeit, etwas herauszufinden, hat dank der Mathematik keine Grenzen mehr.

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Stand: Mai 2016

Beitragsbild: Juliann, shutterstock.com

 

#1: SESAM, ÖFFNE DICH!

Es ist erstaunlich, wie viele Türen und Deckel wir täglich auf- und zumachen. Genau das machst du deinen grauen Zellen zu Nutze: Schreibe deine Lerninhalte auf Zettel und klebe sie auf verschiedene Türen in deinem Zuhause. Mach sie zu Zaubersprüchen, die die Schränke und Zimmer öffnen. Lies dafür deinen Lernzettel einfach aufmerksam und laut vor, bevor du die Tür aufmachst oder den Deckel lüftest. Simsalabim!

#2: GELENKIGE EXPERTEN

Von denen hast du zehn Stück, fünf an jeder Hand. Deine Finger! Und du legst selber fest, welches Fach du welchem Finger zuordnest. Der Mathe-Experte kann zum Beispiel dein Daumen sein, Biologie übernimmt vielleicht dein Zeigefinger. Die Experten-Schulung geht so: Bastle dir einen Fingerhut und nimm einen Smiley-Sticker, um den Finger zum Ansprechpartner zu verkleiden. Beim Lernen liest du den Stoff durch, schließt kurz die Augen und erzählst ihn dann bewusst deinem kleinen Fachmann. Das geht mit allem, auch mit Vokabeln. „Du, pass auf: Vehi heißt fahren, merk dir das.“ Was das bringt? Bei einem Engpass in der Klausur wirkt es Wunder, wenn du dich auf den jeweiligen Finger konzentrierst, ihn anschaust, bewegst und anfasst. Es ruft das fachspezifische Wissen aus deinem Gedächtnis. Steht dir beratend zur Seite.

Den eigenen Körper phantasievoll in den Denkprozess integrieren Peshkova/www.shutterstock.com
Den eigenen Körper phantasievoll in den Denkprozess integrieren / Bild: Peshkova / www.shutterstock.com

#3: SPAGHETTI, CHEESE, PLEASE!

Lernen ist nicht das Problem, du kannst dich nur nicht motivieren erst mal anzufangen? Dieser Trick gibt dir den Kick: Sei dein eigener Cheerleader. Schnapp dir dein Smartphone und mach ein paar lustige Schnappschüsse. Dabei lachst du fröhlich und schaust motivierend in die Kamera. Dein Lieblingsbild druckst du aus und verpasst ihm noch einen anfeuernden Spruch, wie „Hey, ho, let‘s go!“. Das hängst du dann plakativ an deinen Lernplatz.

#4: SEILTÄNZER

So ein Seiltänzer übt erst auf einem Steg, dann auf einem ganz schön dicken Seil und arbeitet sich langsam zum dünnen Drahtseil vor, bis er mit Leichtigkeit darüber schwebt. Dieses trickreiche Vorgehen schaust du dir ab, indem du den Lernstoff aus deinem Schulbuch schrittweise zusammenfasst. Lies die Textabschnitte einzeln, verfasse für jeden eine Überschrift und notiere darunter ein paar erklärende Stichsätze. Wenn du soweit bist, fasst du diese Zusammenfassung wieder zusammen. Und aller guten Dinge sind drei – deshalb das Ganze noch einmal. Am Schluss hast du ein einziges Blatt mit zentralen Stichpunkten, die dir ausreichen, um den Lerninhalt vollständig zu beherrschen. Das Wiederholen geht dir schnell und federleicht von der Hand.

#5: KOSTÜMBALL

Jetzt stehst du im Rampenlicht. Stell dich vor einen großen Spiegel und schlüpfe in eine ausgedachte Rolle – ein allwissender Professor mit krausen Haaren und schiefer Brille zum Beispiel. Dann hältst du mit großen Bewegungen eine ausschweifende Rede, in der du deinem imaginären, riesigen Publikum mit Leidenschaft das beibringst, was auf deinen Lernzetteln steht. Dabei kannst du Sparwitze und Redepausen mit einbauen oder jemanden zur Ruhe auffordern. Wieso nicht? Diesmal bist du der Schlaumeier.

Aus der Rolle des Lernenden zu schlüpfen bringt Selbstsicherheit / Bild: Elnur / www.shutterstock.com

#6: GIB MIR VIER

Inhalte prägst du dir am nachhaltigsten ein, wenn du sie auf viele unterschiedliche Weisen aufnimmst. Dann sitzt alles bombenfest. Versuch es mal so: Schreibe die Vokabeln auf. Lies sie einmal durch. Sprich sie, indem du sie vorliest, und nimm dabei eine Sprachnotiz auf – mit dem Handy oder Diktiergerät. Höre dir die Audiodatei an. Damit hast du vier Methoden, die Vokabel als Information aufzubereiten. Du willst das Ganze noch toppen? Dann filme dich beim Vokabeln vorlesen und schau dir das Video vor dem Schlafengehen an – high five!

#7: MIC-CHECK

Die Mitternachtsformel will einfach nicht in deinen Kopf? Dann pack sie in einen Rap! Dazu brauchst du niemanden, du schnappst dir einen Beat, indem du zweimal mit der Faust auf den Tisch haust und einmal [klatschst]. Dann legst du los: „Am Anfang [steht] ein Minus [B], ich sag dir, [was] ich daneben [seh], ein Plus und [Minus] mit ‘ner [Wurzel], darunter [steht] ein langes [Gepurzel]: B wird [ins] Quadrat ge[stellt], minus vier A [C] wird davon ge[fällt]. Unter [alles] kommt ein [Strich], vergess da [runter] zwei A [nicht]!“

#8: GEDÄCHTNISPALAST

Das-ist-das-Haus-vom-Ni-ko-laus. Zumindest so ähnlich: Du konstruierst gedanklich ein Gebäude aus dem, was du lernen musst. Die grundlegenden Inhalte bilden das Fundament, darauf bilden die wichtigsten Punkte tragende Säulen, und Details überdachen abschließend den Gedankenpalast. Mal ihn dir auf, trage alles ein und ruf dir das Bild mehrfach vor Augen. Natürlich bist du in diesem Palast das Oberhaupt und der Stoff ist dein gehorchender Untertan.

Stand: März 2016

Titelbild: Yuganov Konstantin / www.shutterstock.com

Oder doch? Immer mehr und mehr Leute wehren sich dagegen, alte Sachen wegzuwerfen. Denn es gibt so viel Müll auf der Welt wie schon lange nicht mehr. Aber du kannst aktiv etwas gegen die wachsenden Müllberge und für den Umweltschutz tun.

Stell dir vor, dein Fahrrad geht auf dem Weg zur Schule kaputt. Was jetzt? Muss ein Neues her? Eigentlich nicht, denn es gibt doch Werkzeuge, mit denen man Sachen reparieren kann. Vielleicht kann deine Mutter gut basteln und dein Fahrrad reparieren, oder ihr bringt das Fahrrad in die Werkstatt. Aber das funktioniert nicht nur mit Fahrrädern. Auch andere Sachen, die kaputt gehen, können repariert werden. Die Kultur der Reparatur wird mittlerweile immer beliebter und ist zu einem neuen Trend geworden.

Reparieren schont die Umwelt

Aber nicht jeder ist geschickt und weiß, wie man Stühle, Handys oder Fahrräder repariert. Dafür gibt es mittlerweile in vielen deutschen Städten sogenannte Repair Cafés. Hier treffen sich Menschen, um gemeinsam ihre kaputten Sachen wieder zusammenzuflicken. In Repair Cafés findest du zum Beispiel eine zerrissene Jeans, ein Handy mit zersprungenem Display oder einen Holzstuhl, der ein neues Bein braucht. Hobby-Bastler und Freiwillige treffen sich und tauschen sich aus, wie man aus Alt wieder Neu machen kann. Denn anstatt sich ein neues Handy zu kaufen oder es zum Hersteller zurückzuschicken, kannst du es selber reparieren. Und so schwer ist das Ganze meist gar nicht. Außerdem kann es auch Spaß machen mit so vielen Tüftlern zusammenzuarbeiten. Und du kannst eine Menge dazu lernen.

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Auch ein kaputtes Handy kann man reparieren / Bild: Piotr Marcinski, shutterstock.com

Angefangen hat die Kultur der Repair Cafés in Holland und seitdem verbreitet sie sich in vielen verschiedenen Ländern. Denn egal wo man ist, viele Menschen wollen etwas Gutes tun und nicht noch mehr Müll produzieren. Es geht bei der Reparatur-Kultur aber um mehr: Es geht um die Nachhaltigkeit und die Wertschätzung von Gegenständen und Produkten. Wer repariert, statt immer nur zu konsumieren, trägt aktiv zum Umweltschutz bei und schont die Ressourcen. Und: Auch der soziale Aspekt, der Austausch und die kostenlose Nachbarschaftshilfe spielen eine wichtige Rolle. Und das ist ja auch nicht ganz ohne eigenen Nutzen. Denn: Du kannst eine Menge Geld sparen.

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Schau den anderen beim Reparieren einfach zu / Bild: wavebreakmedia, shutterstock.com

Was kannst du beim Reparieren lernen?

Du kannst aber auch von den Tüftlern und Bastlern eine Menge lernen. Du kannst ihnen beim Reparieren direkt über die Schulter schauen und zusehen, wie sie einen Laptop komplett auseinander bauen. Oder wie sie ein Fahrrad reparieren, die zerfetzte Jeans wieder zusammennähen oder das Stuhlbein wieder einbauen. Vielleicht kannst du beim nächsten Mal dann dein Fahrrad gleich selber auf dem Schulweg reparieren. Oder Freunden helfen, wenn bei ihnen etwas kaputt gegangen ist. Denn anderen Menschen zu helfen und dabei noch etwas für den Umweltschutz zu tun, kann auch viel Spaß machen.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Februar 2016

Titelbild: Room 76  / shutterstock.com

Gehirn auf Trab bringen

Wie war das englische Wort für „Gehirn“ oder das Geburtsdatum von Napoleon nochmal? Wahrscheinlich sitzt du auch oft im Unterricht und versuchst dich an Gelerntes zu erinnern. Du suchst im Kopf überall nach der Antwort, aber sie fällt dir einfach nicht mehr ein! Was kannst du tun, um dir Formeln oder Geschichtsdaten besser zu merken? Die Lösung: Gedächtnistraining. Gedächtnistraining ist nicht nur etwas für alte Menschen, es ist eine gute Möglichkeit dein Gehirn mal so richtig auf Trab zu bringen, dir Eselsbrücken zu bauen und außerdem kann es dir auch in der Schule weiterhelfen.

Wie dein Gehirn arbeitet

Unser Gehirn ist wie eine große Steuerzentrale für unseren Körper. Alles was wir machen wird von unserem Gehirn koordiniert. Auch für das Gedächtnis ist das Gehirn zuständig, also dafür Informationen abzuspeichern. Wie das funktioniert, kann man sich in etwa so vorstellen: Das Gehirn ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Ein Areal ist beispielsweise für Zahlen zuständig, ein anderes dafür, dass du dir Bilder vorstellen kannst. Um sich etwas merken zu können, werden die unterschiedlichen Bereiche im Gehirn vernetzt. Wäre das Gehirn ein großer Haufen mit Wollfäden, würden immer ein paar Fäden aus den verschiedenen Bereichen verknoten, wenn wir uns etwas merken. Das sind dann die sogenannten Synapsen-Verbindungen. Eine Regel gibt es, die für jeden Menschen gilt: Bilder und Emotionen kann sich unser Gehirn immer am besten einprägen. Und hier kommt das Gedächtnistraining ins Spiel.

Gedächtnistraining 2
©Lisa Alisa/shutterstock.com

Gedächtnistraining ist keine neue Erfindung

Schon in der Antike haben die Menschen überlegt, wie sie sich Dinge besser merken können. Deshalb ist das Gedächtnistraining, die sogenannte „Mnemomik“, auch schon 2000 Jahre alt. Der Name Mnemomik stammt von der griechischen Göttin des Gedächtnisses „Mnemosyne“. Heute werden diese Techniken immer noch angewandt. Doch wie funktioniert das?

Die Mnemotechnik hilft dir, Dinge durch Bilder oder Emotionen besser zu merken. Dabei wird der Gehirnbereich, der zum Beispiel für die Zahlen zuständig ist, mit dem Gehirnbereich vernetzt, in dem Bilder entstehen. Durch diese Verknüpfung bringt dein Gehirn dann das Bild mit der Zahl in Verbindung  – deinem Gehirn fällt es leicht die Zahl abzurufen. Ähnlich wie ein Sportler, der seine Muskeln trainiert, können wir so auch unser Gedächtnis trainieren. Wir stellen dir hier zwei Techniken vor.  Probier sie doch einfach einmal aus!

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Zahlen in Bildern merken

Ob  Jahreszahlen oder Ziffernreihen – in der Schule muss du dir sicher unglaublich viele Dinge merken. Die „Zahlen-Symbol-Technik“ kann dir helfen, Zahlen problemlos im Kopf zu behalten. Ist dir auch schon aufgefallen, dass die 0 aussieht wie ein Ei oder die 1 wie der Stamm eines Baumes? So kann man jeder Zahl ein Bild zuordnen, hier ein paar Beispiele:

0 – Ei

1 – Baum

2 – Schwan

3 – Hocker (3 Beine)

4 – Segelboot

5 – Hand (5 Finger)

6 – Kirsche

7 – Fahne

8 –  Sanduhr

9 – Golfschläger

Willst du dir einprägen, dass Christoph Kolumbus Amerika im Jahr 1492 entdeckte, ist es hilfreich, wenn du dir mit den Bildern eine kleine Geschichte ausdenkst. Zum Beispiel: Christoph Kolumbus hat einen schönen Apfelbaum, weil der Baum für die Zahl 1 steht, mit auf sein Segelboot (Zahl  4) genommen und mit einem Golfschläger (Zahl 9) einen Schwan (Zahl 2) geangelt, bevor er in Amerika angekommen ist. Die Zahl 1492 ist nicht so leicht zu merken, aber die Geschichte von Kolumbus, dem Baum und dem Schwan lässt sich viel leichter einprägen. Dabei gilt: Je kurioser die Geschichte, desto einfach kann sich dein Gehirn daran erinnern.

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Vokabeln ganz einfach merken

Vokabeln kann man sich besonders gut mit der „Ersatzworttechnik“ merken. Dabei werden neue Wörter, die man lernen will mit Begriffen verknüpft, die man bereits kennt. Das englische Wort für „Mäuse“ ist „Mice“. Wenn du den Begriff aussprichst, wirst du merken, dass sich das fast so anhört wie „Mais“. Jetzt ist es deine Aufgabe, dir ein lustiges Bild mit Mäusen und einem Maiskolben auszudenken. Zum Beispiel kannst du dir vorstellen, wie eine Maus an einem riesigen Maiskolben knabbert. Wenn du das nächste Mal nach der Übersetzung gefragt wirst, wird dir das Bild mit der Maus und dem großen Maiskolben einfallen und damit auch die englische Übersetzung „Mice“.

Und hat es funktioniert? Natürlich gibt es noch viele weitere Merktechniken. Im Video kannst du noch mehr über die Mnemotechniken erfahren. Klicke hierzu auf den Button Video auf der rechten Seite.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: August 2015

Jeder hinterlässt ihn

Wahrscheinlich geht es dir im Alltag so wie den meisten Menschen auch: Wenn dir kalt ist, drehst du die Heizung auf. Wenn du richtig Hunger hast, isst du erst einmal ein Schnitzel. Und wenn du wie jetzt einen Genius-Artikel liest, nutzt du Strom – für deinen Computer. Welche Auswirkungen hat das eigentlich auf unsere Umwelt? Die Antwort: Mehr als du vermutlich denkst. Durch die Art und Weise, wie du dich ernährst, wie du wohnst, wie du dich von A nach B bewegst oder wie du einkaufst, hinterlässt du einen sogenannten ökologischen Fußabdruck.

Angebot und Nachfrage

Aus der Wirtschaft kennen wir das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Steigt die Nachfrage nach einem Produkt, wird dieses zunächst knapper und dementsprechend auch teurer. Doch ein Produkt kann normalerweise immer wieder hergestellt werden, so dass die Nachfrage befriedigt wird. Auch die Erde ist ein Angebot: die Fläche, die die Menschen zum Leben nutzen können. Von den 51 Milliarden Hektar an Erdoberfläche zählen dazu allerdings nur etwa 8,3 Milliarden Hektar – der restliche Teil besteht aus Meeren, Wüsten oder Eis. Das Angebot, auch Biokapazität der Erde genannt, ist also ganz schön knapp.

Noch knapper wird es aber durch die Nachfrage – den Menschen und seine eigene Biokapazität. Damit seine Bedürfnisse befriedigt werden, wirtschaftet er, wodurch Fläche beansprucht wird – beispielsweise durch Energiegewinnung oder Viehzucht. Aber auch Abfälle und Abgase müssen von der Umwelt abgebaut werden. Die Menschen brauchen durch ihr alltägliches Handeln einen Teil der Fläche der Erde auf. Das Ökosystem unseres Planeten kann zwar viele Stoffe abbauen und auf bereits genutzter Fläche wieder neue Ressourcen zur Verfügung stellen, dazu benötigt es aber sehr viel Zeit – Zeit, die wir nicht haben.

fussabdruck
Auf großem Fuß: Je mehr Energie und Rohstoffe du verbrauchst, desto größer ist dein ökologischer Fußabdruck. © Konstanttin/shutterstock.com

Eine Währung zum Vergleich

Die beiden Wissenschaftler Mathis Wackernagel und William Rees überlegten sich, wie lange unsere Erde denn überhaupt noch ausreicht, um die Bedürfnisse von rund sieben Milliarden Menschen zu befriedigen. Dazu mussten sie das Angebot der Erde mit der Nachfrage der Menschen vergleichen. Zur Lösung dieses komplizierten Problems entwickelten sie eine Art Währung: den ökologischen Fußabdruck. Dieser lässt sich sogar für eine einzelne Person berechnen und sagt dir, wie groß die Fläche ist, die du zum Leben brauchst. Je mehr Energie und Rohstoffe du im täglichen Leben verbrauchst, desto größer ist dein ökologischer Fußabdruck. Gemessen wird diese Größe in Hektar und lässt sich auch für Haushalte, Regionen und ganze Nationen bestimmen.

Ein Leben auf zu großem Fuß

Angebot und Nachfrage von Biokapazität werden seitdem regelmäßig gegenübergestellt – mit erschreckendem Ergebnis: Wir leihen uns die Natur, ohne sie zurückzuzahlen. Würde man die 8,3 Milliarden Hektar an nutzbarer Erdoberfläche gerecht aufteilen, blieben jedem Menschen rund 1,8 Hektar. In Deutschland zum Beispiel ist der ökologische Fußabdruck von jeder Person aber durchschnittlich 4,7 Hektar groß. Was bedeutet das? Wenn jeder von uns genauso weiterlebt wie bisher, bräuchten wir auf Dauer mehr als zwei Erden! In Deutschland entstehen derart große Fußabdrücke – vor allem durch einen großen Konsum an tierischen Produkten und einem hohen Verbrauch an Heizenergie.

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Mitmachen: Auch du kannst deinen ökologischen Fußabdruck verkleinern. / © somchaij/shutterstock.com

Helfe der Umwelt und verkleinere deinen Fußabdruck

Auch der Durchschnitt der Weltbevölkerung liegt deutlich über dem gerechten Anteil. Da wir unsere Erde aber nicht verdoppeln können, müssen alle mithelfen, ihre Fußabdrücke zu verkleinern. Im Internet findest du Seiten, auf denen du berechnen kannst, wie viel Hektar an Fläche du persönlich nutzt – das Ergebnis wird dich überraschen, da vermutlich auch dein Fußabdruck viel zu groß ist. Ihn zu verkleinern ist allerdings gar nicht so schwer.

Hier ein paar Tipps:

  • Versuche weniger Fleisch zu essen. Du kannst deinen ökologischen Fußabdruck um rund 1.500 Quadratmeter im Jahr verkleinern, wenn du deinen Fleischkonsum um etwa 20 Prozent reduzierst.
  • Wenn dein Urlaubsziel gar nicht so weit weg liegt, reise mit der Bahn anstatt mit dem Flugzeug. Denn Flugreisen verursachen sehr viel CO2 und vergrößern deinen Fußabdruck enorm.
  • Überlege dir mal, wie oft du im Jahr neue Klamotten kaufst und ob du sie wirklich alle brauchst. Shoppe in Secondhandläden oder kaufe auf Flohmärkten ein.
  • Bevor du das nächste Mal etwas wegschmeißt: Überlege, ob du den Gegenstand noch reparieren kannst oder deine Freunde sich darüber freuen.
  • Auch vorausschauendes Autofahren verkleinert den Fußabdruck: Frühzeitiges Bremsen und entspanntes Beschleunigen reduziert den Benzinverbrauch.

Dies ist nur eine Auswahl von zahlreichen Möglichkeiten, wie du deinen ökologischen Fußabdruck verkleinern kannst. Aber: Nimm sie dir zu Herzen, sporne deine Freunde an mitzumachen und helft gemeinsam unserer Umwelt.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Juni 2015

Titelfoto: © yaruta/istockphoto.com

Viele Dinge besitzt man zwar, nutzt sie jedoch nur selten: zum Beispiel die Bohrmaschine, mit der die Löcher für das neue Regal gebohrt werden mussten. Unbenutzt liegt sie seit Monaten im Keller. Andere Dinge besitzt man, aber sie haben ihre Verwendung verloren oder gefallen einem nicht mehr, wie die Bluse, die du nur ein Mal bei der Hochzeit deiner Tante getragen hast – einfach nicht dein Stil. Aber sie war recht teuer und ist eigentlich noch wie neu. Jemand anderem würde sie sicher gefallen. Solche Beispiele gibt es in fast allen Bereichen des Lebens. Durch das Internet gibt für diese und noch viele andere Situationen eine nachhaltige Lösung: Kleider, Bücher, Werkzeug und Autos können über Portale oder Social Media ausgeliehen, verschenkt oder getauscht werden. Das Stichwort ist Share Economy – also Teilen als neue Wirtschaftsform und manchmal sogar als Lebenseinstellung.

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Vermiete, was du hast

Gemeinsamer Besitz spart Platz und Geld. Das Internet bietet dabei die Chance, sich schnell und lokal auszutauschen – Sharing Webseiten und Apps boomen. Vor allem in Großstädten, wo viele Menschen nah zusammen wohnen, funktioniert dieses Konzept sehr gut. Eine der beliebtesten und meistgenutzten Formen ist das Carsharing, also das Teilen und Verleihen von Autos. Es ist auch eines der Sharing-Konzepte, die nicht nur private Personen, sondern auch große Firmen wie die Deutsche Bahn oder Mercedes-Benz anbieten. So stehen Autos nicht lange ungenutzt herum und dem Ausleiher fallen keine Kosten für Steuern an.

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Ebenfalls gern geteilt werden Wohnungen oder freie Zimmer in Großstädten, aber auch Ferienhäuser auf dem Land. Mit airbnb, einem der Pioniere der Sharing Economy in Sachen Immobilien, ist das möglich. Wer nicht im teuren Hotel oder im ungemütlichen Hostel übernachten will, klickt sich im Internet auf airbnb vorab durch die Profile und Bilder des Anbieters an seinem Reiseziel. Oftmals erhält man durch den Kontakt mit Einheimischen auch noch praktische Tipps für den Aufenthalt am Urlaubsort. Eine andere Form der kurzzeitigen Wohnungsnutzung bei Gastgebern ist Couchsurfing. Da kann man sozusagen kostenlos von Couch zu Couch reisen – diese Form des Reisens wird immer beliebter.

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Tauschen, verschenken oder verkaufen

Weil sich Geschmack und Mode schnell ändern, sind Sharing-Portale auch bei Kleidung sehr beliebt. Der größte Online-Second-Hand-Shop in Deutschland ist Kleiderkreisel. Hier nutzen über eine Million Menschen die Möglichkeit, für ihre noch guten Kleidungsstücke neue Liebhaber zu finden. Über die Plattform kann man Kleider auch tauschen oder verschenken. So bleiben ungeliebte Stücke nicht mehr im Schrank hängen, sondern werden vielleicht das neue Lieblingsstück von einem anderen.

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Bücher werden ebenfalls gern getauscht. Ein Mal gelesen verstauben sie oft für immer unberührt im Regal. Warum also ein Buch kaufen, wenn man es auch kostenfrei leihen kann? Hier gehen die Ideen sogar noch weiter. Beim Projekt BookCrossing legt man sein Buch an einen gut besuchten Platz und jeder darf es mitnehmen und lesen. Ein kleiner Zettel fordert den Leser auf, es danach wieder auf die Reise zu schicken oder vielleicht ein eigenes Buch weiterzugeben.

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Teilen ist das Schönste, was es gibt

Viele Alltagsgegenstände werden einfach nicht dauernd genutzt – egal ob es das Waffeleisen, der Vorschlaghammer oder die Spiegelreflexkamera ist. Für viele Nutzer ist Share Economy deshalb oftmals eine Lebenseinstellung. Man spart dabei nämlich nicht nur Geld, sondern greift aktiv in den Wirtschaftskreislauf ein. Wenn mehr getauscht und nicht mehr so viel gekauft wird, sammelt jeder nämlich nicht mehr so viel neuen Besitz an und nutzt seinen vorhandenen Besitz besser. Experten sehen in Share Economy einen stark wachsenden Markt, der sich auch in den nächsten Jahren vergrößern wird.

Reparieren statt wegwerfen

Durch das gestiegene Umweltbewusstsein erfreut sich auch ein anderer Trend großer Beliebtheit: In sogenannten Repair Cafés werden kaputte Dinge von Hobbytüftlern oder Profis repariert – und das umsonst. Die Cafés stellen Werkzeug zur Verfügung, mit denen alte Staubsauger, Toaster oder Laptops wieder in Schuss gebracht werden. Oftmals ist es nämlich nur eine Kleinigkeit, die ein Elektrogerät lahm legt. Reparieren erspart dem Besitzer unnötige Kosten – und wenn das Gerät dann nicht auf der Müllkippe landet, wird zusätzlich die Umwelt geschont.

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Virtuelles und Ideen teilen

Nicht nur materielle Dinge können geteilt werden. Durch das Internet teilen wir bereits selbstverständlich jeden Tag viele Informationen – heute ein Bild, morgen eine Statusmeldung, übermorgen ein Video. In sogenannten Crowdfunding-Portalen wie www.startnext.com oder www.betterplace.org geht das Teilen von Ideen noch einen Schritt weiter. Hier kann man eine gute Idee vorstellen und Spenden für sie sammeln. Ist ein gewisser Betrag erreicht, wird beispielsweise ein neues Produkt auf den Markt gebracht oder eine soziale Aktion unterstützt. Die Ideen auf Sharing-Portalen sind so inspirierend und kreativ, dass sie bereits Millionen Menschen begeistern. Teilen ist zu einem Lebensgefühl geworden, angetrieben von den Möglichkeiten des Internets.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Februar 2015

Wer viel Sport macht, weiß: Übung macht den Meister. Das scheint auch beim sogenannten Speedreading, dem Schnelllesen, zu gelten. Tobias hat ein Speedreading-Seminar in Stuttgart besucht und stellt fest: Schnelllesen ist wie Fitnesstraining.

Wie funktioniert Speedreading?

Um Gewichte wie Arnold Schwarznegger zu stemmen, muss man sich ganz schön ins Zeug legen, das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Ebenso ist es mit dem schnellen Lesen. Mit einem klaren Ziel vor Augen kann man trotzdem in nur kurzer Zeit viel erreichen. Wie beim Fitnesstraining wird beim Speedreading-Seminar zunächst einmal der momentane persönliche Leistungsstand bestimmt, also wie schnell man gerade maximal lesen kann. Anschließend wird ein Ziel festgelegt. Tobias schafft etwa 170 Wörter pro Minute und will seine Lesegeschwindigkeit verdoppeln.

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Warmlaufen und Sprintübungen

Dafür durchlaufen er und die anderen Teilnehmer verschiedene Trainingsphasen: Nach einer Aufwärmphase durch ein erstes Einlesen folgt eine Sprintübung, bei der die Teilnehmer nach den Taktvorgaben eines Metronoms lesen. Keine leichte Übung, denn am Ende wird der Takt auf 1000 Wörter pro Minute erhöht. Damit soll die Leseroutine, die man sich über Jahre hinweg angeeignet hat, durchbrochen und das Gehirn gefordert werden. Durch das Training baut das Gehirn neue Verknüpfungen auf, bis es die neue Geschwindigkeit halten kann.

„Wollen wir zum Beispiel unseren Bizeps trainieren, nehmen wir ja auch nicht einen Bleistift, sondern schwere Gewichte“, erklärt Speedreading-Trainer Markus. Kann man sein neues Tempo dann halten, wird wieder gesteigert.

Der Powerlauf im Speedreading

Nach einigen Lockerungsübungen geht das Lesetraining weiter. Für den Powerlauf wird eine Folie mit drei senkrechten Linien über einen Text gelegt. Tobias und die anderen Teilnehmer trainieren jetzt, während des Lesens nur bei den vorgegebenen Linien mit den Augen zu stoppen. Diese Technik soll dabei helfen, konzentriert vorwärts zu lesen und nicht wieder mit den Augen zurück zu schweifen. Auf den Inhalt des Textes wird dabei erst einmal wenig geachtet. Beherrscht man die Technik gut, können die wichtigsten Informationen aus dem Text aufgenommen werden.

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Durch das Speedreading wird auch das Lesen in größeren Einheiten trainiert. Seminarleiter Markus zeigt dazu die Entwicklung auf, die jeder beim Lesen durchläuft: Wenn wir lesen lernen, lesen wir am Anfang Buchstabe für Buchstabe, schließlich Wort für Wort und irgendwann können wir ganze Wortgruppen oder Abschnitte als Ganzes erfassen. Die letzte Stufe entspricht dann dem Arnold Schwarznegger Bizeps. Die aktuelle Leseweltmeisterin schafft übrigens unglaubliche 4000 Wörter pro Minute.

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Wie effektiv ist Speedreading?

Und das Ergebnis? Hat Tobias es durch das Speedreading-Seminar geschafft, seine Lesegeschwindigkeit zu verdoppeln?
Trotz anfänglicher Zweifel ist Tobias überrascht: Nach fast zwei Tagen intensivem Lesetraining liest er wirklich doppelt so schnell wie vorher. Sein Textverständnis ist dabei nur minimal schlechter geworden. Nun heißt es also dranbleiben! Denn schnelles Lesen ist, wie Tobias gelernt hat, vor allem eins: Übungssache.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Dezember 2014