Wer parkt denn da: Fahrerloses Parken per App

Genius Wissenscommunity von Daimler: automatisches Einparken, Automated Valet Parking, von Daimler und Bosch

Stell dir vor, du bist mit deinen Eltern auf dem Weg in die Stadt und ihr sucht mal wieder ewig einen Parkplatz. Bis Papa sagt: “Oh je, dann müssen wir wohl in das enge Parkhaus!”. Auweia, schließlich ist Papa eine Niete im Einparken! Nicht nur nervig, sondern auch gefährlich, denn schnell schrammt Papa mit dem großen Auto gegen eine Parkhauswand. So viel Platz wie auf dem Bild hat man in Parkhäusern leider selten.

Alle Personen, die Probleme beim Einparken haben, haben aber Grund erleichtert zu sein: Schon bald könnte es Parkhäuser geben, in denen sich die Autos automatisch selbst einparken. Einfach eine App aufs Handy laden, aussteigen, auf “Parken” drücken und schon fährt das Auto alleine los. Es lenkt, bremst und beschleunigt von selbst und merkt, wann eine Wand kommt. Auch wenn ein anderes Auto im Weg steht, ist das kein Problem. Wenn man wieder nach Hause möchte, muss man nur wieder an den Übergabeplatz kommen. Wieder die App bedienen und auf “Abholen” klicken” und schon rollt das Auto auf einen zu und wartet darauf, dass man einsteigt.

Glaubst du nicht? Gibt es aber schon! Erste Pilotprojekte sind schon geglückt und bald kann man so eine Technologie selbst ausprobieren. Das Ganze funktioniert so: Die Fahrerin oder der Fahrer, der am Übergabeplatz steht, übermittelt seine Kennung per Smartphone-App. Es wird übermittelt: “Aha, der Besitzer des blauen Smarts möchte sein Auto abholen”. Das Handy verbindet sich per Computer über eine im Fahrzeug installierte Elektronik und das Auto ist informiert: “Losfahren! Dein Besitzer will dich abholen!”. Die Elektronik im Auto verbindet sich mit dem W-LAN im Parkhaus und kommuniziert mittels Funktechnik mit dem Gebäude. Die Laser-Scanner an den Fahrwegen überwachen das Umfeld genau und wissen, wo etwas steht und wo eventuell eine Strebe verläuft. Die Sensoren kennen auch den Standort des parkenden oder abzuholenden Autos und können dann Anweisungen an das Fahrzeug verschicken. Anschließend startet die Technik im Auto den Motor und setzt es in Bewegung. Das Auto fährt selbstständig durch das Parkhaus und kennt den Weg zwischen Autos und Wänden. Wie ferngesteuert lenkt es, bremst es oder beschleunigt und kommt zum Besitzer zurück.

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Von innen ein faszinierender Anblick: ein Auto, das von alleine fährt — Bild: Mercedes-Benz Group AG

Das Tolle daran: Es kracht nicht nur seltener in engen Parkhäusern, weil die Autos sich intelligent selbst einparken – sondern es wird auch Platz eingespart. Die Autos können nämlich viel enger aneinander stehen. Auf diese Weise lässt sich bis zu 20 Prozent der Fläche einsparen. Was für ein Vorteil: Mehr Parkplätze für alle bedeutet auch weniger Stress bei der Parkplatzsuche!

Zukunftstechnologie schon jetzt

Dieses automatische Parksystem heißt “Automated Valet Parking”. Im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart wurde die Technik bereits erfolgreich ausprobiert. Bis Papa jedoch das automatische Parken bei jedem Stadtbesuch ausprobieren kann, dauert es noch eine Weile. Bis dahin heißt es also: Daumen drücken, dass beim Einparken kein Kratzer in den Lack kommt!

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Im Parkhaus des Mercedes-Benz Museums feierte die Technologie Weltpremiere // Bild: Mercedes-Benz Group AG

Beitragsfoto: Pixabay