Fahrzeug-Akustiker/innen

Ein Motorrad hört sich anders an als ein Traktor oder ein Auto. Manche Menschen können sogar allein am Klang einer zufallenden Autotür erkennen, um welche Marke es gerade geht: Mit einem helleren Geräusch verbinden sie ein eher kleineres Fahrzeug, im Gegensatz zu einem dunklen, vollen Ton für eine Luxuskarosse. Denn satte Töne werden von menschlichen Ohren oft als ein Zeichen für Qualität empfunden. Würde der Motor eines teuren Sportwagens also mit einem hellen Ton starten, würden wir uns wundern und einen Fehler vermuten – und das Auto vermutlich nicht kaufen.

A-Klasse
Die A-Klasse klingt gut

Früher schepperte es oft im Innenraum von Fahrzeugen, was häufig an den Materialien oder an der Art und Weise des Zusammenbaus lag. Das ist mit modernen Werkstoffen und dem Einsatz von Kunststoff heutzutage eher selten.

Dafür sind die Ansprüche vieler Verbraucher gestiegen. Sie wollen nicht nur von A nach B fahren, sondern auch, dass sich ihr Auto gut anfühlt, riecht und anhört – und dabei möglichst leise ist. Und dafür beschäftigen viele Hersteller (nicht nur aus der Automobilbranche, sondern sogar auch Lebensmittelfirmen) Akustiker/innen.

Sie nehmen in Laboren die Geräusche auf, die bestimmte Dinge von sich geben – Türen beim auf- und zumachen, Motoren beim starten – und verändern diese bei Bedarf.

Soundcheck
Soundcheck im Auto

Das Ganze geht sogar soweit, dass extra Klänge erfunden werden. Zum Beispiel für Elektroautos, die beim langsamen Fahren eigentlich fast lautlos sind.

Doch dann kann man sie auf der Straße gar nicht hören. Und Fußgänger/innen, die auf Geräusche eigentlich eingestellt sind, geraten so leichter in gefährliche Situationen.

Die Vereinten Nationen, eine weltweite Organisation, haben deshalb beschlossen, dass auch Elektroautos „laut“ sein müssen, damit man erkennen kann, ob sie schneller werden oder bremsen. Und dabei müssen sie sich immer noch wie echte Autos anhören.

Fotos: Mercedes Benz AG